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Wie lange ist Funkenflug gefährlich?

Verfasst: Mo 29. Dez 2003, 14:16
von Urs Eschmann

Hallo

An den Werkstattbericht von Reinhold Ege - mit dem Hinweis auf den Funkenflug und den Beinahebrand in der Werkstatt - habe ich mich erinnert, als ich vorhin einer Schraube den zu dicken Kopf auf meiner Tellerschleifmaschine abschliff.

Natürlich hatte ich immer schon ein mulmiges Gefühl, wenn bei dieser Maschine oder beim Dremeltrennscheibchen (bei mir sehr oft in Gebrauch) die Funken ein Gratisfeuerwerk lieferten. Ich beruhigte mich dann damit, dass ich nach solchen Aktionen den Werkenraum nicht sofort verliess (um allfällige Entwicklungen zu beobachten und eingreifen zu können). Ich bildete mir ein, es sei genug vorher die Abdeckung der unter Hälfte der Tellerschleife sowie die Umgebung vorher mit dem Sauger zu reinigen.

Unterschätze ich da lauernde Gefahren? Wenn nach 5 Minuten nichts qualmt, ist dann die Gefahr vorbei? Auf was muss man in diesem Zusammenhang noch achten?

Für fachkundige Tipps bin ich dankbar.

Mit Gruss
Urs


Re: Wie lange ist Funkenflug gefährlich?

Verfasst: Mo 29. Dez 2003, 17:30
von Dieter Macher

Guten Abend Urs,

Ich glaube Du sprichst vielen von uns aus der Seele, bleibt doch immer ein "flaues Gefühl" im Magen zurück, wenn man nach funkenbildender Arbeit die Werkstatttür abschließt.
das einzige was da Abhilfe schaffen kann ist Reinlichkeit und bestes Abdecken.
Werkstatt stets sauber halten und funkenbildende Arbeiten am besten Draußen erledigen, oder aber das Umfeld mit ( feuchten ?! ) "feuerfesten" Material großzügig abdecken. So handhabe ich dies im Falle eines Falles.

Gruß Dieter M.


Re: Wie lange ist Funkenflug gefährlich?

Verfasst: Mo 29. Dez 2003, 18:10
von Dietrich

Hallo und guten Abend,

habe gerade Eure beiden Beiträge zum Funkenflug in der Holzwerkstatt gelesen.
Da ist mir das Abschneiden von Gewindestäben mit der Scheifex letztens eingefallen, gab mächtig Funken, halt nicht gerade in einen Haufen Sägemehl, habe anschließend noch 20 Minuten in der Werkstatt verbracht, ging gut! Aber so sehr gut fühlt man sich hinterher nicht.
Wenn jemand noch eine praktikable Möglichkeit der Brandverhinderung hat, ist sicher interessant zu lesen!

Gruß Dietrich



Re: Wie lange ist Funkenflug gefährlich?

Verfasst: Mo 29. Dez 2003, 18:33
von Dieter Macher

Möchte meinen Beitrag von 17.30 Uhr noch ergänzen:

meiner Meinung nach gehört eigentlich inn jede ( Holz - )-Werkstatt ein regelmäßig überprüfter Feuerlöscher ausreichender Größe. Der nützt im Ernstfall natürlich nur dann was, wenn man die Bedienung " im Schlaf"
beherscht.
Erst die Anleitung lesen wenn´s schon brennt ist wenniger abgebracht.

Gruss DM


Re: Wie lange ist Funkenflug gefährlich?

Verfasst: Di 30. Dez 2003, 00:17
von Martin Krenzer

Hallo!
Nachdem ich kürzlich Baumstämme der Länge nach mit der Kreissäge aufgetrennt hatte und ich in der Werkstatt fast nichts mehr sehen konnte vor blauem Dunst (die Kreissäge kann nur max. 80 mm sägen, daher muss ich die Baumstämme von zwei Seiten sägen), hatte sich in der Kreissäge ein kleines glühendes Sägemehlnest gebildet. Ich habe dieses nur durch Zufall entdeckt, nachdem ich das Licht ausgemacht hatte und dann die rot leuchtende Stelle bemerkte. Aber Hallo! Meine kleine Werkstatt befindet sich in einem vollständig aus Holz gebauten Fachwerk-Anbau. Ich war einigermaßen erschrocken. Seitdem halte ich die Bude sauber! Um ein solches Risiko aber vollständig zu vermeiden, müsste ich nach jedem "Extrem-Schnitt" dieser Art die Kreissäge fast vollständig reinigen, also möglichst alle Ablagerungen von Sägemehl auf und in der Säge beseitigen, zB mit einem Sauger. Wer macht das schon? Trotzdem habe ich mir jetzt angewöhnt, die sich unter der Kreissäge ansammelnden Sägemehlhaufen vollständig zu beseitigen, so dass beim Übersehen solcher Glutnester diese dann auf den sauberen Betonboden fallen, wo sie keinen weiteren Schaden anrichten.
Natürlich habe ich auch einen Feuerlöscher in der Werkstatt; ein ungutes Gefühl bleibt trotzdem.
Also: Risikominimierung durch Sauberkeit!

Gruß
Martin Krenzer


Re: Wie lange ist Funkenflug gefährlich?

Verfasst: Di 30. Dez 2003, 01:07
von Urs Eschmann

Jetzt wird grad nochmals mulmiger. In der Kreissäge ein Glutnest? Wie geht denn das? Dort habe ich bis jetzt vor allem auf anderes aufgepasst, aber nicht auf ein Entzünden des Sägemehls. Ich habe zwar nur eine kleine Kreissäge, verarbeite nicht so dickes Material und stelle den Motor wegen des zu grossen Krachs möglichst bald wieder ab, war mir aber nicht bewusst, dass auch hier eine Gefahr lauert. Hat sich denn etwas zwischen Sägeblatt und Abdeckung eingeklemmt oder war der Sägemehlabfluss verstopft?

Man sollte nicht vor dem Schlafengehen nochmals ins Forum schauen!
Trotzdem gute Nacht!
Urs



Re: Wie lange ist Funkenflug gefährlich?

Verfasst: Di 30. Dez 2003, 04:41
von Dietrich

Hallo nochmal,

apropos Kreissäge, da fällt mir ein, bei dem Holzhändler den ich regelmäßig aufsuche hatte ein neuer Mitarbeiter 50mm Multiplexplatten mit einem 84 zahnigem Sägeblatt offensichtlich mit viel zu hoher Drehzahl geschnitten, einige Minuten danach, stand der Sägeblattkasten in Flammen.
Durch schnelles und umsichtiges Handeln eines Altmitarbeiters wurde die Katastrophe verhindert.
Übrigens mit Leinöl verschmutzte Lappen, vor denen oft gewarnt wird, landen bei mir in verschlossenen Gurkengläsern, nachdem die Gurken verzehrt sind:-)

Gruß Dietrich


Re: Wie lange ist Funkenflug gefährlich?

Verfasst: Di 30. Dez 2003, 08:18
von Stefan Wagner

Die berufsgenossenschaftlichen Sicherheitsrichtlinien schreiben deswegen auch vor, dass ölhaltige Putzlappen etc. nur in unbrennbaren Behältern aufbewahrt bzw. entsorgt werden dürfen.

Ein Rauchmelder in der Werkstatt erscheint mir mittlerweile sinnvoll.

Zusätzlich überlege ich, mir funkenflugfeste Vorhänge zu besorgen die ich bei funkensprühenden Arbeiten als Schutz aufhängen kann. Oder ich verlege den Platz für grobmechanische Arbeiten in die Garage. (In der alles parkt außer Autos...)

Beste Grüße

Stefan


Brandsichere Abfalleimer

Verfasst: Di 30. Dez 2003, 10:04
von Christoph Roßdeutscher

Beim Stöbern im Internet bin ich bei Veritas auf "brandsichere" Abfalleimer gestoßen.[Die doch mit Sicherheit auch Lappen aufnehmen können ;-)] Vielleicht hilft das ja ein weinig die Angst zu nehmen. Außerdem habe ich über sensilblen Stellen Bandmelder aus dem Baumarkt (4-6,50€ pro Stück) angebracht, doch Vorsicht! Erst auf die Wandhalterung montieren, wenn man geht, ansonsten gehen die Dinger wg. des Staubes laufend los.


Re: Brandsichere Abfalleimer

Verfasst: Di 30. Dez 2003, 13:20
von Dietrich

Hallo Christoph,

brandsichere Abfalleimer sind meiner Meinung nach nicht die Lösung, da dort evtl. getränkte Lappen nicht unter Luftabschluß aufbewahrt werden können.
Eher geeignet sind m.M. nach leere Farbeimer, deren Deckel ziemlich dicht abschließt, oder die von mir verwendeten gr. Gurkengläser.
Rauchmelder hatte ich auch schon überlegt, aber wenn man 2 Stockwerke über der Werkstatt schläft, auch keine sichere Warnung, außerdem gehen die erst los wenns passiert ist.

Gruß Dietrich