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Frästiefeeinstellung in der Praxis

Verfasst: Mo 28. Mai 2012, 02:10
von Leopoldo Wagner

Hallo,

Ich lese gerade das Buch von Guido Henn und habe ein Tipp gesehen, wie man schnell und einfach die Frästiefe mithilfe eines Bohrers einstellen kann. Und sonst in den Videos benutzt er immer irgendetwas, dass die genaue Höhe hatte, die er brauchte. Und jetzt die eigentliche Frage:
Wie wichtig ist eigentlich in der Praxis die feinjustierbare Frästiefeeinstellung (gar auf 1/10mm Genauigkeit)? Bzw. bei welchen Anwendungsfällen ist diese Eigenschaft wichtig?

danke und lg
Leo




Re: Frästiefeeinstellung in der Praxis

Verfasst: Mo 28. Mai 2012, 07:13
von Gerhard

Moin,

schon bei gaaanz einfachen Sachen mußt Du so genau einstellen. Das einfachste Beispiel das mir einfällt sind Abrundfräser. Da sollte die Rundung gerade so in die Fläche übergehen. Selbst ein Absatz von 1/10 mm ist da schon zuviel um ihn mal eben wegzuschleifen.

Wenn Du mal mit Konterprofilsätzen auf dem Frästisch arbeiten möchtest wirst Du das ebenfalls zu schätzen wissen.

Viele Grüße,
Gerhard



Re: Frästiefeeinstellung in der Praxis

Verfasst: Mo 28. Mai 2012, 10:09
von Michael Hild

Moin,

mir fällt grad noch die Gratnut + -feder ein. Da kommt es auch auf hohe Genauigkeit an.

Grüße

Michael



Re: Frästiefeeinstellung in der Praxis

Verfasst: Mo 28. Mai 2012, 17:02
von Leopoldo Wagner
[In Antwort auf #68474]
Hallo,

Präzision ist ja wichtig. Aber NUR mit der Frästiefeinstellung zu erreichen? Oder verwendet man irgendwelchen Hilfsmitteln, um die richtige Tiefe schnell einzustellen? Zum beispiel hat der Mafell LO50E den Bildern nach zu urteilen kein 1/10mm Einstellrad (oder habe ich was übersehen?), und das Ding ist gerade kein Billigzeug aus dem Baumarkt :)

lg
Leo




Re: Frästiefeeinstellung in der Praxis

Verfasst: Di 29. Mai 2012, 13:37
von Hauke Schmidt
[In Antwort auf #68473]
Moin,

bei allen Konterprofilen ist es in meinen Auge wichtig, die Frästiefe sehr genau einzustellen. Aber auch bei alen anderen Fräsarbeiten ist es von Vorteil, wenn die Tiefe exakt eingestellt ist. Je weniger muss später geputz oder geschliffen werden. Die Justierbarkeit von zehntel Milimeter sollte bei einer Fräse schon gegeben sein. Ich persönlich stelle aber die Tiefe grob mit dem Zollstock ein (sowohl bei der OF wie auch der TF) und arbeite mich mit Probefräsungen ans Ziel.

Grüße
Hauke




Re: Frästiefeeinstellung in der Praxis

Verfasst: Di 29. Mai 2012, 21:27
von Heiko Rech

Hallo,

die LO50 hat diese einstellung schon, sie hat nur keine Skala auf dem Stellrad, wie z.B. die Maschinen von Festool.

Die Tiefe eines Nutfräsers stelle ich ein, indem ich die Fräse auf einen ebenen Untergrund stelle, dann den Fräser auf den Untergrund absenke. Der Fräser ist dann bündig mit der Laufsohle der Maschine, also genullt. Dann stellle ich per Grobeinstellung die Tiefe ein, mache eine Probefräsung und stelle dann mittels Feineinstellung nach. Das funktioniert bei den meisten Maschinen auf diese Weise sehr gut.

Profilfräser stelle ich erst einmal per Auge ein, peile also über die Laufsohle und stelle dabei die Tiefe ein. Auch hier erfolgt wieder eine Probefräsung und ggf. eine Feineinstellung.

Mit ein wenig Übung fungktioniert das Einstellen einer Oberfräse so sehr gut und es bedarf keiner digitalen oder sonstiger Hilfsmittel. Eine Probefräsung ist immer Sinnvoll, also kann man anhand der Probefräsung auch die Maschine genau einstellen. Also immer Reststücke aufheben!

Gruß

Heiko



Re: Frästiefeeinstellung in der Praxis

Verfasst: Mi 30. Mai 2012, 09:42
von Robert Hickman

Hallo Leo,

wenn Du speziell nach Hilfsmitteln zur Feineinstellung fragst, dann ist oftmals der Eigenbau die einzige Alternative. Nicht jede Fräse hat wie die Metabo 1229 eine so schöne Meßuhr. Über Kopf im Frästisch ist es dann auch mit Meßuhr noch viel schwieriger, weil gegen die Federkraft nach oben gedrückt werden muss und die Sicht auf die Fräse eingeschränkt ist. Für die LO50 habe ich mir vor längerem eine Feineinstellung selbst gebaut. Die Bilder sind hier http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/read/74557 zu finden.

Viele Grüße

Robert




Re: Frästiefeeinstellung in der Praxis

Verfasst: Do 31. Mai 2012, 11:02
von Rolf Richard
[In Antwort auf #68473]
Die genaue Einstellung erscheint mir auch sehr wichtig.

Dazu verwende ich das Gerät im letzten Bild des unten stehenden Links. Das funktioniert auch auf der handgeführten Fräse sehr gut. Preis zwischen 25 und 30 Euro.

Gruss

Rolf



Re: Frästiefeeinstellung in der Praxis

Verfasst: Do 31. Mai 2012, 12:49
von justus

guude,

metall auf HW sollte vermieden werden, als ergänzung zu Rolf:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/noframes/read/37124

wenn man die steigung des gewindes der einstellspindel kennt, beispiel M 10, steigung 1,5mm, ist es ganz einfach:
möglichst genau einstellen, probefräsen (mit allem, wie z.b. vorschub, druckkam...), nachmessen, falls 0,3mm zu wenig:
0,2 umdrehungen an der höhenverstellung.

noch einfacher bei M 6> 1mm/umdrehung oder M 16> 2mm/umdrehung.

gut holz! justus.
gut holz! justus.



Re:Begrifflichkeit

Verfasst: Fr 1. Jun 2012, 12:33
von justus

guude,

ich habe mich hier erst spät eingeklinkt, da mir die bezugsebene nicht klar war.
bei einer tischfräse, ich denke analog bei einem frästisch, spricht man in fachkreisen bei der vertikalen einstellung von der fräshöhe ("das handrad dient der höhenverstellung"), bei der horizontalen richtung von der frästiefe.
bei der handgeführten oberfräse bei dem überstand des werkzeugs über die grundplatte im gegensatz dazu von der einstell- oder frästiefe.

gut holz! justus.