Seite 1 von 1

Sägeblatt für gelegentliches Alu - Schneiden

Verfasst: Di 27. Dez 2011, 08:09
von Ralf

Hallo,

in letzter Zeit hatte ich immer mal wieder kleine Schnitte in Alu zu erledigen. Beispielsweise Profile für den Frästtisch ablängen. Da ich kein spezielles Alu- Blatt besitze, verwende ich dafür einfach eines meiner 60Z Wechselzahnblätter, die bei meiner Elektra Beckum PK 250 dabei waren. In der Katalogbeschreibung steht folgendes:
Hartmetallsägeblatt, 250x 3,2/2,2 x20mm, Z=60, KW (Kombiwechselzahn) "...zum Schneiden von Kunststoffplatten, Profilen, und Kunststoffen aller Art."
Ich verwende eines der Blätter für Vollholz, das andere für MPX und andere Plattenwerkstoffe (wird schneller Stumpf) Meine Frage nun an Euch, würdet Ihr mit so einem Blatt auch (gelegentlich) Alu schneiden? Oder spricht was dagegen? Also funktionieren tuts jedenfalls. Ich habe aber keinerlei Erfahrungswerte, wie schnell das Blatt dann stumpf wird.

Gruß, Ralf




Re: Sägeblatt für gelegentliches Alu - Schneiden

Verfasst: Di 27. Dez 2011, 11:45
von Dominic Stuermer
[In Antwort auf #66487]
Hallo Ralf,

Ich habe schon öfter Aluprofile (Vierkant- und Rundmaterial) geschnitten. Für diese Arbeit hat sich ein Sägeblatt mit Flachbezahnung recht gut bewährt. Meistens werden die als Blätter für Baukreissägen als nagelfest verkauft.
Das Sägen auf der Formatkreissäge geht sehr gut, das Blatt hält das auch ganz gut aus, aber die Geräusche sind schon sehr gewöhnungsbedürftig.
Dünne Bleche am besten nur mit einer Unterlage aus einer alten Spanplatte schneiden, die auch mitgeschnitten wird, ansonsten wird der Schnitt unsauber und dir fallen die Ohren ab, da das Blech anfängt zu schwingen.

Grüße,
Dominic



Re: Sägeblatt für gelegentliches Alu - Schneiden

Verfasst: Di 27. Dez 2011, 13:11
von justus

guude,

ja, es funzt. bei längeren schnitten auf die vorgesehene schnittspur dünn öl auftragen um ein an/aufbacken des alus auf den zähnen zu verhindern.
für vollholz längs würde ich Dir ein blatt mit wesentlich weniger zähnen empfehlen, beispiel guhdo 2003 LWZ 3,
für häufigeres alu-kunsststoff-plexi-beschichtete FPY schneiden ein flach-trapezzahnblatt, beispiel guhdo 2080 NE positiv, auf kappsägen das 2085 NE-pro negativ.
die produktnennung dient nur der einfacheren beschreibung und soll keine kaufempfehlung darstellen. (deren internetkatalog ist einfach der beste den ich kenne)

gut holz! justus.



Re: Sägeblatt für gelegentliches Alu - Schneiden

Verfasst: Di 27. Dez 2011, 15:16
von Ralf

Hallo Justus,

na dann werde ich es weiter so halten. Ich säge wie gesagt nur ab und zu mal ein Aluprofil. Große Aluschneidaktionen kommen sicher nicht vor, daher möchte ich auch nicht in ein extra Blatt dafür anschaffen. Für Längsschnitt habe ich ein 12Z Blatt von Hammer. Damit komme ich bei Auftrennschnitten wunderbar klar.
Wo genau liegt denn der Vorteil eines Flach-Trapezzahnblattes, sind die Schneiden da stabiler?
Und was ist denn eigentlich FPY?

LG, Ralf




Re: Sägeblatt für gelegentliches Alu - Schneiden

Verfasst: Mi 28. Dez 2011, 12:16
von Hauke Schmidt

Moin Ralf,

FPY kenne ich als die Bezeichnung von Spanplatten (Flachpressplatten) in Konstuktionsplänen. Ob diese Bezeichnung heute noch gängig ist, kann ich Dir leider nicht sagen.

Grüße
Hauke



Re: Sägeblatt für gelegentliches Alu - Schneiden

Verfasst: Mi 28. Dez 2011, 19:07
von Andreas

...entschuldigt, dass ich mich hier mal einklinke. Ich habe auch gerade das Problem, Alu T-Profile sägen zu müssen. Ich habe eine Makita LS1013 mit dem Original HM-Sägeblatt A-80999, das für Holz wirklich gute Dienste leistet. Könnte ich damit ein Alu-Profil (3mm stark) sägen?

Gruss
Andreas



Re: Sägeblatt für gelegentliches Alu - Schneiden

Verfasst: Mi 28. Dez 2011, 20:01
von Andreas Winkler

Hallo Ralf,

spezielle Alublätter (bzw. NE-Blätter) habe ich bisher immer nur mit Trapez-/Flachzähnen gesehen. Sind wahrscheinlich stabiler als die Wechselzähne, evtl. hat das auch was direkt mit dem Zerspanungsvorgang zu tun. Ich glaube, richtige Alublätter haben auch eine andere Hartmetalllegierung. Aluschneiden kann man aber auch gut mit Wechselzähnen. Wie lange Dein Blatt scharf bleibt, kann ich Dir aber auch nicht sagen.
Das Problem beim Aluschneiden ist, daß es schmiert und Späne am Blatt "anbacken". Das bekommt man dann nur schwierig wieder weg. Wir hatten immer eine Art Fett (weiß den Namen nicht mehr, eigentlich mehr ein Wachs?), das man vor dem Schneiden an das Sägblätt gehalten hat. Das Fett/ war sehr fest und wie ein in Papier eingewickelter "Prügel", so daß das ungefährlich vonstatten gegangen ist. Maschine an, etwas in den "Prügel" reinsägen, fertig. Beim Sägen von Alu am sichersten wegen der im Vergleich zu Holz doch deutlich gefährlicheren Späne eine Schutzbrille verwenden.

FPY ist bzw. war die normgerechte Bezeichnung für eine herkömmliche Spanplatte, wobei das "FP" für Flachpreßplatte steht.
Es gibt auch noch FPX-Platten. Der Unterschied ist, soweit meine Erinnerung, daß die FPY biegefester ist und die FPX eine höhere Schraubenauszugfestigkeit senkrecht zur Oberfläche hat. Hängt wohl mit der Schichtung der Späne beim Pressen zusammen (das aber nur vermutet, müßte mal meine Berufschulunterlagen rauskramen).
Bei weitem die Masse an Spanplatten sind FPY, das ist ganz sicher.

Gruß, Andreas




Re: Sägeblatt für gelegentliches Alu - Schneiden

Verfasst: Do 29. Dez 2011, 10:25
von Ralf

Hallo miteinander!

Danke für Eure zahlreichen Antworten, jetzt bin ich dank des Forums wieder etwas schlauer.
In Zukunft werde ich es mit meinen 4 vorhandenen Sägeblättern wie folgt halten:
1. 60Z WZ Blatt: nur für Vollholz (=bestes Blatt, wird geschont)
2. 60Z WZ Blatt: für Plattenwerkstoffe, Kunststoff, und ab und an auch Alu (=Arbeitstier, wird halt öfter zum Schärfen gebracht)
3. 12Z WZ für Längsschnitte (habe ich extra zum Besäumen angeschafft)
4. 42Z WZ war bei der Säge dabei, dafür habe ich keinen speziellen Anwendungsbereich, verwende ich ehrlich gesagt fast nie..

Gruß, Ralf




Re: Sägeblatt für gelegentliches Alu - Schneiden *MIT BILD*

Verfasst: Mo 2. Jan 2012, 20:19
von Andreas
[In Antwort auf #66518]
Ich wollte mal mitteilen, wie ich mein Problem gelöst habe: Ich habe mir eine kleine Gehrungslade für die T-Profile gebaut und mache es jetzt von Hand. Das geht erstaunlich gut - ein Sägeblatt für meine Makita LS1040 hätte 50 Euro gekostet, und für 8 kleine Schnitte lohnt das nicht.

Andreas