woodworking.de

Hallo,

auf meiner Fräse hatte ich bereits einen Vorschub. Da demnächst das Hobeln einer größeren Menge an Holz ansteht habe ich beschlossen auch an die Hobelmaschine eine Halterung für den Vorschub zu montieren.

Das ist besonders für längere Hölzer sehr praktisch (für kurze Hölzer ist der Vorteil nicht so maßgebend). Zuerst habe ich einen Standardsockel von Felder gekauft und diesen hinten an das Gehäuse geschraubt. Für die enorme Hebelwirkung des Vorschubs ist die Rückwand der Maschine aber zu leicht und das ganze war eine sehr wackelige Angelegenheit.

Somit entschied ich selbst eine Halterung zu konstruieren, die am Ende sogar günstiger als der Sockel von Felder war. Für ca. 110 Euro bekam ich bei Einem Stahlbauer einen Stahlträger mit geschweißten Endkappen und eine kleine Stahlplatte:



In der Mitte der Rückwand von der Maschine sieht man noch die Bohrungen an denen ich versucht hatte die Sockelhalterung zu montieren. Hier sollte nachher die Stahlplatte sitzen, der Stahlträger mit der Platte sollte im endzustand also entwa so aussehen:



Stahlträger und Platte befestigte ich mit Bohrungen und Schrauben. Hinzu kamen noch Bohrungen für die Montage der ganzen Halterung an die Maschine:





Das Bohren in Stahl hat etwas Zeit und viel Kühlmittel benötigt, am Ende hat es aber gut geklappt. Hier sieht man die fertig lackierte und montierte Halterung:





Wenn man den Vorschub nicht benötigt kann man ihn ganz einfach wegschwenken:



Dies gilt auch für hochgeklappte Abrichttische:



Das zeigt, dass man auch mit relativ geringen finanziellen Mitteln solide Maschinenteile selbst bauen kann (Platte und Träger wiegen bestimmt 40 kg). Vielleicht findet der ein oder andere ja ein par Anregungen in diesem Beitrag.

Hier noch ein Bild von dem Holz, welches demnächst über die Maschine muss (ein alter Dielenfußboden, länge 3-4m pro Brett):



Viele Grüße,

Eddy

Hallo Eddy, ein interesanter Bericht!
Bitte melde dich nochmal zurück wenn du die Maschine mit Vorschub getestet hast und beschreibe uns was der Vorschub für Vor- und Nachteile hat.
Gruß Jockel

Hallo Jockel,

Hammer hamm wir keine, aber einen Vorschub zum Abrichten:-)

Seit etwa 8 Jahren setze ich den Fräsenvorschub zum Abrichten größerer Holzmengen ein, siehe auch die ältere Diskussion, Bernhard ebenso und ein weiterer befreundeter Holzwerker mit der gleichen Maschine.

Übrigens Eddy, solides Halteelement hast Du da im Einsatz, das ist sehr wichtig.

Gruß Dietrich

[In Antwort auf #64621]
Hallo Eddy,

danke für die interessante Doku. Deine Halterung macht einen sehr soliden Eindruck. Hoffentlich bleibt von den Dielen nach dem Abrichten noch was übrig. ;-)

Hast Du die Tischverlängerungen für Deine Hammer? Die sind mir beim Abrichten von langen Werkstücken (ohne Vorschub) schon oft eine große Hilfe gewesen. Franz hat das ja gerade eindrucksvoll gezeigt.

Wie ist eigentlich die Geschichte mit dem Pfeifgeräusch ausgegangen?

Viele Grüße

Olli

[In Antwort auf #64621]
Hallo Eddy,

schöner Bericht, ich frage mich nur wofür das Ganze? Du kannst die alten Dielenbretter doch auch gleich durch die Dickte schicken.

Es grüßt Johannes

Hallo Olli,

die Tischverlängerungen stehen noch auf meiner Wunschliste ;) Nett das du dich noch an das Pfeifen erinnerst. Wie sich bei Gesprächen mit Felder herausgestellt hat, handelte sich dabei wirklich um einen Lagerschaden. Felder hat daraufhin den Service vorbeigeschickt, welcher die Lager prompt ausgetauscht hat, jetzt ist wieder alles in Ordnung. Das war das erste mal das ich wirklich dachte "Oh Mist, was wär wenn ich jetzt eine NoName Maschine gekauft hätte?"

Viele Grüße,

Eddy

Hallo Johannes,

etwas spitz formuliert: Abrichten ist etwas anderes als Dickenhobeln. Die Bretter haben teils Beulen und Dellen von den Nägeln und vom Abrieb über die Jahre. Die würden im Dickenhobel alle reproduziert werden. Gleiches gilt für rohes Holz. Beim Abrichthobeln sitzt die Hobelwelle ja quasi vor dem Hobeltisch, damit bekommt man eine Seite ganz glatt. Beim dickenhobel hingegen bekommt man eine Parallele Seite zu der bereits bestehenden Seite.

Viele Grüße,

Eddy

Hallo Eddy,
ich weiß schon was der Unterschied zwischen Abrichten und Dickenhobeln ist;o)
Denke aber, das abrichten überbewertet wird. Das kann aber auch eine "Berufskrankheit" sein.

Es grüßt Johannes

guude,

der einsatz eines vorschubs auf einer abrichte hat sich im allgemeinen nicht bewährt. solch ein gerät drückt die werkstücke einfach zu "hirnlos" auf, es ist kein zufriedenstellendes ergebnis in bezug auf ebenheit und geradigkeit zu erwarten. der erfolg ist ähnlich dem, als ob Du die teile gleich durch die dickte schickst.

gut holz! justus.

Hallo Justus,

in den Niederungen des Holzwerkens in denen Hobbyisten sich tummeln funktioniert das mit dem Vorschub ganz gut.

Gruß Dietrich