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Kreg Jig - Pocket Holes - Taschenbohrungen *MIT BILD*

Verfasst: So 26. Jun 2011, 22:38
von Heiko Rech

Hallo,

vorgestern habe ich drei Schubladen für mein Meranti Sideboard fertig bekommen und im Sideboard montiert. Das ist ansich nichts, was man hier im Forum groß erwähnen muss. Aber die Art und Weise, wie die Schubladenseiten mit den Fronten und Rückseiten verbunden wurden, ist denke ich schon eine Erwähnung wert und vielleicht interessiert es ja einige von euch.

Ich habe dabei ein Kreg Jig eingesetzt. In den USA sehr beliebt, bei uns noch eher unbekannt. Den Begriff "Pocket Holes" oder Taschenbohrungen kennen vielleicht einige.

Mich hat das ganze System bei den ersten Probestücken bereits so überzeugt, dass ich mich entschlossen habe, die drei Schubladen des Sideboards so zu verbinden. Ursprünglich, als ich mit dem Sideboard begonnen habe, wollte ich ja von hand Zinken, aber dafür habe ich momentan leider keine Zeit. Als Alternative habe ich mir vor einigen Wochen schon eine angefräste Feder oder Dübel für die Schubladen überlegt. Nun sind es Pocket Holes geworden.

Auf den ersten Blick hat das nicht viel mit "hochwertigem Möbelbau" zu tun. Aber die Verbindung ist stabil, genau und dauerhaft, wenn man sie verleimt. Alles das, was die klassischen Holzverbindungen auch sind. Dekorativ ist eine solche Verbindung leider nicht sonderlich. Das muss man einfach mal so sagen. Aber oft kann man Verbindungen auch verdeckt ausführen. So auch bei den Schubladen. Die vorderen werden durch das Doppel verdeckt, die hintern sieht man nur, wenn man die Schubladen ausbaut.

Ich denke, eine solche Art der Holzverbindung hat ihre Berechtigung. Ich würde sie nicht immer und überall einsetzen, aber als Alternative oder Ergänzung, zu den schon bekannten Verbindungen finde ich es schon sehr interessant. Und vor allem geht es schnell und einfach. Das muss eben auch manchmal sein.

Ich habe auch ein wenig dazu geschrieben und Fotos und Videos gibt es auch:

Das Kreg Jig selbst habe ich hier vorgestellt:
http://heiko-rech.de/werkstatt/kreg.php

Zwei kurze Videos findet ihr darin auch, oder direkt bei Youtube:
Kreg Jig bem Bau von Schubladen:
http://www.youtube.com/watch?v=W15NZy0i5dI

Kreg Jig einstellen:
http://www.youtube.com/watch?v=xLDnmnIVzcs

Den kompletten Bau der Schubladen habe ich hier dokumentiert:
http://heiko-rech.de/moebelbau/sideboard.php?seite=10

In Zwischenzeit wurden die Schubladen auch eingesetzt und funktionieren bestens. Leider noch ohne Blenden.

Gruß

Heiko




Re: Kreg Jig - Pocket Holes - Taschenbohrungen

Verfasst: Mo 27. Jun 2011, 00:43
von Martin Sprandel

Servus Heiko,

ich finde das sieht interessant aus. gerade an den Rückseiten von Schubladen ist das, denke ich, eine probate Lösung.

Vielen Dank für den neuen Einblick.

Servus

Martin :o)



Re: Kreg Jig - Pocket Holes - Taschenbohrungen

Verfasst: Mo 27. Jun 2011, 01:06
von M.Winkler

Ich glaube, ich habe mich gerade in dieses Tool verliebt :p
Nein im Ernst: Ich finde das eine äußerst clevere und interessante Methode, da einfach, schnell und somit effektiv. Zudem finde ich es vor allem für diejenigen interessant, die vielleicht nicht immer genügend Schraubzwingen zur Hand haben. Allerdings glaube ich, könnte es Probleme mit dem Bohrfutter bei den Akkuschraubern geben. Sogar dein schmales Festoolfutter kratzt trotz Langbit noch leicht an der Oberfläche?

Wieviel kostet das Tool? Wo kann man das bestellen?

mfg
M.Winkler



Re: Kreg Jig - Pocket Holes - Taschenbohrungen

Verfasst: Mo 27. Jun 2011, 07:35
von Sebastian Göbel
[In Antwort auf #64140]
Guten Tag,
als Vertreter für Kreg Tool Deutschland möchte ich mich erst einmal für Heikos Beitrag bedanken.
Herr Winkler, ich verwende die langen Bits mit einem alten Festool C12 und auch bei diesem großen Bohrfutter lassen sich die Schrauben eindrehen, ohne dass das Bohrfutter am Holz schleift. Reine Übungssache :-)

Der Preis, für das von Heiko verwendete Set, beträgt 199,99 € incl. MwSt.

Sie können beim Werkzeughändler Ihres Vertrauens bestellen. Da wir noch nicht sehr viele Händler haben, liefern wir ausnahmsweise auch kleinere Stückzahlen an Nicht-Vertragshändler.

Mit freundlichem Gruss

Sebastian Göbel




Re: Kreg Jig - Pocket Holes - Taschenbohrungen

Verfasst: Mo 27. Jun 2011, 08:42
von Guido Henn
[In Antwort auf #64137]
Hallo Heiko,

das Kreg Teil (Kreg Jig K4) ist mit über 130 Euro (je nach Anbeiter auch weit darüber!) schon ein recht teures Vergnügen um Pocket Holes zu bohren. Selbst das kleinere Kreg R3 mit ca. 70 Euro erfährt meiner Meinung nach schon eine sehr "selbstbewusste Preisgestaltung".

Ich wärme jetzt einfach mal einen alten Thread von 2005 auf, in dem es um den Undercover Jig von wolfcraft geht, der von der Ausführung sehr stark an den kleinen Kreg R3 erinnert, dafür aber nur je nach Anbieter ab 25,-- Euro kostet. Für einen der sich mal in diese Thematik einarbeiten will und nicht sein zukünftiges Arbeiten nach amerikanischem Vorbild ausrichten möchte, reicht das Teil völlig aus.

Hier mal der Thread von 2005 über Pocket Holes und den Undercover Jig:

http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/noframes/read/10856

Und hier mal ein Link zum Produktvideo des Undercover Jig:

http://www.wolfcraft.de/workarea/supplier/sWolfcraft/documents/videos/mpeg1_neu/UndercoverJig_de_mpeg1.mpg

Bevor mir nun - wie in einem anderen Forum - Wolfcraft-Werbung unterstellt wird: Ich bin weder am Verkauf noch an der Fa. wolfcraft beteiligt und kann hier "nur" aus eigener Erfahrung im Umgang mit dem Undercover Jig berichten und für meine Zwecke reicht das Teil völlig aus. Und noch eins: alle Anwendungen die Im Video zu sehen sind funktionieren auch so unkompliziert. Übrigens hat die Zeitschrift HolzWerken mal vor einiger Zeit einen unabhängigen Test von diesen Jigs im Heft gehabt, dort wurde auch der Undercover Jig getestet. Heftnummer weiß ich leider nicht mehr ...

Schöne Grüße

Guido




Re: Kreg Jig - Pocket Holes - Taschenbohrungen

Verfasst: Mo 27. Jun 2011, 08:48
von Heiko Rech

Hallo,

mit dem Bohrfutter ist kein Problem. Ich habe es auch mit dem Hitachi versucht, der hat ein 13er Futter. Das geht auch noch. Der Schraubenantrieb ermöglicht auch leichte Schräghaltung.

Preise findest du auf der deutschen Kreg Seite, es gibt verschiedene Ausführungen. Die Bezugsquelle steht ganz unten im Artikel.

Gruß

Heiko



Re: Kreg Jig - Pocket Holes - Taschenbohrungen

Verfasst: Mo 27. Jun 2011, 09:22
von Gerhard

Hallo Herr Göbel,

ich hätte da mal eine Frage an den Vertreter von Kreg Tool Deutschland. Wie kommt es, daß sich der Preis im Vergleich zum US Preis ziemlich genau verdoppelt wenn Sie das Tool in Deutschland anbieten. Sie sind nicht der einzige Anbieter der das so macht, schon klar. Aber wenn Sie hier schon Preise nennen können Sie mir die Frage ja evtl. beantworten.

Viele Grüße,
Gerhard



Re: Kreg Jig - Pocket Holes - Taschenbohrungen

Verfasst: Mo 27. Jun 2011, 10:03
von M.Winkler

199€?? - Meine "Liebe" schwindet dahin...



Re: Kreg Jig - Pocket Holes - Taschenbohrungen

Verfasst: Mo 27. Jun 2011, 12:53
von justus
[In Antwort auf #64144]
guude,

vor stumpf mit leim und Kregvorrichtung bin ich mit lamello, leim und zwingen schneller genau so weit, völlig unsichtbar.

gut holz! justus.



Re: Kreg Jig - Pocket Holes - Taschenbohrungen

Verfasst: Mo 27. Jun 2011, 13:32
von Guido Henn

Guude Justus,

bei 199,-- Euro für ein Pocket Hole Jig sehe ich das genau wie du. Für das Geld gibt es schon eine recht gute Einstiegs-Fachdübelmaschine und das Ding macht soviel Spaß, dass man extra Nachts um 2:00 Uhr noch mal aufsteht, nur um noch mal Flachdübeln zu können (aber ich glaub das hatte ich hier schon mal gesagt).

Ehrlich gesagt, mehr als 30 Euro würde ich für dieses System (Pocket Holes) nicht ausgeben, aber zu diesem Preis bietet es wirklich eine sinnvolle Ergänzung zur Flachdübelfräse, Denn es gibt schon mal Fälle, wo man keine Zwinge einsetzen kann oder man nicht lange auf das Abbinden des Leims warten möchte (z. B. auf der Baustelle).

Also mein Undercover Jig hat auf jeden Fall einen festen Platz in meiner Werkzeugkiste für alle Fälle und hat mir auch schon mal wertvolle Dienste geleistet (aber eher selten ...).

Schöne Grüße

Guido