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Breitbeil schärfen

Verfasst: So 29. Aug 2010, 19:02
von Rolf Lüder

Hallo,
ich habe bisher alle Beiträge zum Schärfen von Hobel- und anderen Eisen verfolgt.
Habe jetzt aber Fragen zum Schärfen eines Breitbeiles, (rechts,d. h. eine Seite Fase andere Seite grade.) Dieses Breitbeil ist ein altes stark beschädigtes Stück. Die Schneide ist ca. 30 cm lang.
Da ich zum Blockhausbau viele Rundhölzer zu bearbeiten habe, benötige ich
eine Methode zum Schärfen meines Breitbeiles die schneller erfolgen kann, als die Bearbeitung mit Wassersteinen.
Außerdem: mit welchem Winkel schleife ich die Fase
balliger oder gerader Fasenschliff
und anderes mehr.

Rolf



Re: Breitbeil schärfen

Verfasst: Mo 30. Aug 2010, 17:54
von Bert Wallraff

Hallo Rolf,

zum Schärfen benutze ich Feilen und ganz wenig den Stein egal ob Wasser oder Öl.

Grüße Bert



Re: Breitbeil schärfen

Verfasst: Mo 30. Aug 2010, 18:36
von Andreas Winkler

Hallo Rolf,

bezüglich Deiner Frage ist das Buch "Das Werkzeug des Zimmermanns" von Manfred Gerner sehr zu empfehlen.
Ähnlich wie beim Aushobeln von sägerauhem Holz benutzt man beim Beschlagen von Rundholz überwiegenderweise "grobes" Werkzeug (will heißen eine normale Zimmermannsaxt), bevor man mit dem Breitbeil nacharbeitet.

Viele Grüße, Andreas




Re: Breitbeil schärfen

Verfasst: Di 31. Aug 2010, 06:27
von Dirk Boehmer
[In Antwort auf #59430]
Hallo Rolf,

zum Schärfen solcher Geräte nehme ich immer eine feine Feile mit Hieb 4.
Sicher nicht nötig in dieser Feinheit, aber so eine Feile hinterlässt keine
sichtbaren Riefen.

Mit dem Schärfwinkel würde ich mich an einem Lochbeitel orientieren. Zu flach
sollte der Winkel nicht sein, da Du Dir sonst oft Scharten zuziehen wirst.

--
Dirk



Re: Breitbeil schärfen

Verfasst: Di 31. Aug 2010, 08:22
von reinhold
[In Antwort auf #59430]
hallo Rolf,

alte Breitbeile vom Flohmarkt haben oft als Folge der Abnutzung in der Klingenmitte eine "Aushöhlung", die Schneide ist also konkav. Sie sollten aber eine gerade Schneide haben oder leicht konvex sein. Konkave Klingen hauen nicht gut und neigen zum Festfressen.

Schau mal Dein Beil darauf hin an und überlege, wie viel Du wegnehmen müsstest, um eine gute Schneidenform zu erreichen. Vielleicht überlegst Du Dir dann einen Neukauf?

Leonard Lee empfiehlt in seinem Buch "The complete guide to sharpening" auf der geraden Seite der Klinge (beim Hobel würde man Spiegelseite sagen) eine ganz kleine Fase anzuschleifen, damit man leicht schräg zum Holz hauen kann und damit das Beil nicht so leicht festfrisst. Das funktioniert tatsächlich und mein Breitbeil lässt sich leichter handhaben, seit ich die 2. Fase angebracht habe.

Da beim Behauen auch mal ein Ast im Holz sein kann, würde ich den Keilwinkel des Beils bei 30 Grad wählen. Spitzere Keilwinkel können dazu führen, dass die Schneide schnell schartig wird. Ob die Fase glatt oder ballig ist, kann diskutiert werden. Mein Breitbeil hat eine ganz leicht ballige Fase, fast gerade.

Feilen ist sicherlich die korrekte Schärfmethode. Am besten mit einer Mühlfeile. Dabei vom Kopf zur Schneide feilen, also weg von der Schneide. Nicht andersherum - sonst bekommt der örtliche Unfallchirurg zu tun.

Zum Grobformen kann man auch einen weichen Schleifteller mit Körnung 60 - 80 in die Bohrmaschine oder Drechselbank spannen und damit das meiste abschruppen. Den Flex würde ich nicht nehmen - abgesehen davon , dass ich keinen besitze - er trägt zu schnell ab und würde die Schneide überhitzen.

Das letzte Abziehen dann mit dem Stein - ich nehme zuerst einen normalen Sensenwetztstein für den Grobschliff und dann einen 800 Wasserstein.

gruss
reinhold




Re: Breitbeil schärfen

Verfasst: Di 31. Aug 2010, 09:48
von sepp schick

Hallo die Lamellenschleif Schleifen sind durchaus brauchbar keinesfalls aber die üblichen Schruppscheiben. Beim Kauf aufpassen es gibt solche für rechts und Linkshänder.
mfg sepp



Re: Breitbeil schärfen

Verfasst: Di 31. Aug 2010, 18:34
von Rolf Lüder

Hallo zusammen,

Habe eure Hinweise gelesen und beachtet .

Andreas: die Bücher von Schadwinkel sind leider im Handel nicht verfügbar. Wollte ich heute bestellen, da ich alte Fachbücher sehr gerne nutze. Manfred Gerner hat lt. #####
Hans – Tewes Schadwinkel in dem Buch „Werkzeuge des Zimmermannes“ zugearbeitet.
Wenn das nicht stimmen sollte und Du noch eventuell andere Bücher weißt, dann teile mir das bitte mit.

Bert /Dirk/Andreas: Die Feilen habe ich heute Nachmittag gekauft.

Andreas: Das Breitbeil hat die von dir beschriebene Aushöhlung, aber da ich gern mit altem Werkzeug arbeite werde ich versuchen das Teil wieder herzustellen. Einen Schleifteller mit 80er Körnung habe ich besorgt. Wetz- und Wasserstein ist schon vorhanden
Eine Flex kommt mir nicht an mein Handwerkszeug.

So - und morgen geht es los –

und noch einmal vielen Dank

Gruß

Rolf




Re: Breitbeil schärfen

Verfasst: Mi 1. Sep 2010, 06:16
von Dirk Boehmer

Hallo Rolf,

da bin ich aber mal gespannt. Mach doch mal
ein paar Bilder...

--
Dirk