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Neue Festool Produkte
Verfasst: Di 9. Mär 2010, 21:44
von Clemens
Hallo Zusammen,
war vor kurzem bei meinem Händler und habe einen Blick auf die Angebote ab April werfen können. Da gibt es eine neue ROTEX mit 90mm Durchmesser (RO 90 DX), auf die man auch einen Deltaschleifer montieren kann (4 Geräte in einem: Grobschilff, Feinschliff, polieren und Deltaschleifen). Als Kombipaket mit einem CTL Midi, wenn ich mich recht erinnere. In dem Prospekt steht auch die neue Stichsäge Carvex drin.
Ein bisschen googlen hat dann einen Amerikanischen Threat ergeben, in dem auch ein Händler in Holland genannt wird, der die Produkte schon auf der Webseite hat. Es gibt wohl auch einen neuen Akkuschrauber und eine Kapex im Hinterherziehwagen.
Da bin ich gespannt auf die Holz- und Handwerk, hoffentlich sind die Produkte da live zu sehen.
Gruß
Clemens
Re: Neue Festool Produkte
Verfasst: Mi 10. Mär 2010, 15:34
von MaxS
Hallo Clemens,
Es ist wohl schwer zu befürchten, dass die Fa. Festool dort wieder "ausstellt" - letztes Mal war der Lärm der "Marktschreier" auf deren Stand kaum auszuhalten. Das war quasi Teleshopping nur ohne Fernseher dazwischen und ich befürchte, dass es dieses Jahr kaum anders sein wird.
Mit der Kapex "durfte" ich mal arbeiten, da ist mir meine alte E-B Kappsäge zehnmal lieber und stabiler. Wenn die Qualität aller neuen Produkte in dieser Liga spielt, dann gute Nacht Festool.
Und woher kommt bitte dieser Stichsägen - Hype? Ich kapiere es nicht, vielleicht bekomme ich ja auf der Messe eine Erleuchtung.
Grüße
Max
Re: Neue Festool Produkte
Verfasst: Mi 10. Mär 2010, 17:36
von Heiko Rech
Hallo,
ist mir gerade mal in einem Angebot zur Stichsäge aufgefallen:
Schrägstellung nur mit Winkeltisch
0-45° (Zubehör)
Gruß
Heiko
Festool - Made in Germany?!?!
Verfasst: Mi 10. Mär 2010, 23:22
von Martin Sprandel
Hallo,
ich war bisher immer steif und fest der Meinung Festool ist Made in Germany, was ich auch als Argument für mich genommen hab Festool z.B. Makita oder DeWalt vorzuziehen.
Habe nun aber gehört, dass dies nicht mehr vollumfänglich richtig sei, was mich persönlich ein wenig enttäuschen würde.
Kann mir da jemand weiterhelfen?!
Bzw. welche höherwertigen Markenwerkzeuge haben denn ihr Label Made in Germany wirklich verdient.
Schönen Abend :o)
Martin
Made in Germany
Verfasst: Do 11. Mär 2010, 07:57
von Heiko Rech
Hallo,
ich arbeite selbst in einer Branche, in der wir viele Komponenten aus dem Ausland beziehen müssen um unsere Produkte herstellen zu können. Daher kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen, dass die Aufschrift "Made in Germany" in der heutigen Zeit kaum noch die Bedeutung hat, die viele Verbraucher damit verbinden. Die Anforderungen dafür, dass man als Hersteller diesen Spruch auf sein Produkt drucken darf sind sehr gering und teilweise schwammig.
Hinzu kommt noch, dass gerade im Bereich Elektrik, Elektronik und Akkutechnik kaum Teile oder Komponenren in Deutschland oder gar der EU zu bekommen sind. Je höher also der Anteil an Elektronischen und elektrischen Komponenten, desto höher ist vermutlich der Anteil der Produktion, die im Ausland stattfindet.
Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte mal, dass es für den Endkunden in der heutigen Zeit nicht mehr möglich ist, zu beurteilen, was in diesem Land gefertigt wird und was nicht. Die Hersteller werden uns Verbrauchern kaum Verraten, woher sie Ihre Komponenten beziehen und was eventuell aus dem Ausland als komplette Baugruppen bezogen wird.
Gruß
Heiko
Re: Festool - Made in Germany?!?!
Verfasst: Do 11. Mär 2010, 12:12
von Ernst Wormuth
Hallo Martin,
mein Job hängt zu 70 % vom Auslandsgeschäft ab mit weiter steigender Tendenz und damit stehe ich nicht alleine da. Ich bin allen Kunden im Ausland dafür dankbar, dass für sie Qualität, Service und das Preis-Leistungsverhältnis ausschlaggebend ist, um unsere Produkte zu kaufen. Und so halte ich es auch bei meinem Werkzeugkauf. Wie Heiko beschreibt, sagt "Made in Germany" nur noch bedingt etwas aus und alle Diskussionen darüber sind entsprechend nur relativ bedingt aussagekräftig. Am Ende zählt für mich, ob ich für den Preis, den ich bereit bin zu zahlen, eine Gegenleistung bekomme, die mich zufrieden stellt.
Gruß
Ernst
Re: Made in Germany
Verfasst: Do 11. Mär 2010, 22:05
von Dietrich
Hallo Heiko, hallo auch den anderen Diskussionsteilnehmern,
genau so redete man sich in den 70igern den jap. Fotoapparat nett, bzw. beruhigte sein Gewissen.
Genau mit diesen Argumenten kaufte man in den 80igern Sony statt Grundig usw.
Das führte zum Niedergang ganzer Industriezweige. Man verzichtete auf langlebige und "gut hergestellte Produkte", d.h. günstige Preise von Import-Konsumprodukten wurden größtenteils auf dem Buckel der dortigen Mitarbeiter möglich. Heißt mehr Wochenarbeitszeit, weniger oder keine soziale Absicherung.
Um die Produktion dieser Waren an zu kurbeln wurden die Lebens und Produktionszyklen drastisch verkürzt. Der Traum aller Elektronikproduzenten wurde mit der massenhaften Verbreitung des PC und der Digitalcamera, mittlerweilen auch Mobiltelefon, wahr. Da werden im halbjahres-Takt immer neue genausowenig ausgereifte Produkte auf den Markt geworfen, die hier vom größtenteils unmündig geworbenen Bürger fleißig konsumiert werden, und nicht ein einziger sinnvoller Arbeitsplatz im Land entsteht, Händiverkäufer lass ich mal außen vor.
Klar könnte man jetzt sagen, kein Problem, die anderen kaufen unsere Autos, das geht i.O.
Leider haben wir hier keine Rohstoffe, die in der ganzen Welt abgesetzt werden könnten, lediglich mit veredeln also durch Produktion können wir unser Einkommen, Krankenhäuser, Rentenkassen usw. unterhalten. Dabei sollte man nicht glauben das in der globalisierten Welt irgend jemand auf uns Rücksicht nimmt. Und nun schliesst sich der Kreis, kann ein hier hergestelltes Produkt ein weltweiter Verkaufserfolg werden, wenn es auf dem nach wie vor wichtigen Einzelmarkt Deutschland floppt?
Nein, kann es nicht!
Es gibt genug Produkte die nicht mehr hier hergestellt werden, die man aber doch "braucht", hier ist der Import eine Lösung, von dort wo unter ähnlichen Arbeits und Sozialbedingungen produziert ist, ansonsten graben wir unserem System das Wasser ab.
Und übrigens, auch nach 40 Jahren jap. Camera-Alleinherrschaft stammen optische Spitzenprodukte wie bspw. in der Astronomie und Raumfahrt verwendet ausschliesslich aus Deutschland, dies ohne riesige Hintergrundproduktion von Konsum-Optiken, wie schlecht müssen die anderen da wohl sein!?
Ja richtig, 50% der Wertschöpfung eines Produktes müssen aus Deutschland stammen, dann darf "made in Germany" draufstehen, also von umverpacken und umdeklarieren kann keine Rede sein.
Und natürlich verwende ich selbst auch importierte Waren, Mac, Sanyo-Akkus, Jonson-Elektroantriebe, Kaffee aus fairem Anbau, Erdgas, Aluminium-Teile, und Good-Year Reifen die werksseitig montiert waren, Strom aus Importkohle, manchmal ital. Nudeln, phosphathaltige Reiniger dessen Phosphat in Marokko abgebaut wird, schwed. Äxte und Taschenmesser.
Re: Festool - Made in Germany?!?!
Verfasst: Fr 12. Mär 2010, 05:08
von Georg
[
In Antwort auf #56932]
Ich denke, daß Festool trotz allem zu den wenigen deutschen Herstellern zählt die überwiegend in Deutschland produzieren. Aber wie Dietrich schreibt, kommt schon ein Großteil der Rohstoffe bzw. Halbfabrikate aus dem Ausland. So werden z.B. die Bauteile für die Steuerplatinen bestimmt im Ausland hergestellt, ganz einfach, weil es in Deutschland keine Fertigung für solche Teile mehr gibt.
Außer seiner Tochter Protool hat Festool nur in USA ein Montagewerk, in dem die 110 V Geräte montiert werden. Insofern kann man schon davon ausgehen, daß ein Großteil der Fertigung in Deuschland stattfindet.
Re: Festool - Made in Germany?!?!
Verfasst: Mo 15. Mär 2010, 11:08
von Christoph C.
Was ich so hier in Stuttgart hörte:
Festool dachte Tschechien sei billiger. Deswegen kauften sie Protool.
Nur war die Qualität dort halt auch dementspreched.
Anscheinend wird mittlerweile das Meiste von Protool in Deutschland gefertigt.
Wenn man mal eine Festool-Maschine aufschraubt, dann sieht man deutsche Zulieferer. z.B. der Ein/Ausschalter ist von Marquardt. Die gleichen Schalter verwendet auch Fein.
Re: Festool - Made in Germany?!?!
Verfasst: Di 16. Mär 2010, 12:20
von justus
guude,
was für eine nationalistische deutsche überheblichkeit hier teilweise verbreitet wird. unglaublich!
als ob nur in deutschland gute qualität gefertigt werden könnte.
als rohstofflieferanten und abnehmer der deutschen produkte ist das ausland gerade noch gut genug, aber an sonsten gilt és für den rest der welt am deutschen wesen zu genesen- oder wie???
ich weis nicht welcher geist in manchen umgeht.
justus.
ps. dies hier ist ein holzforum, imho keine basis um die einzig und alleine glücklichmachende deutschtümelei zu verbreiten.