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Tips zum Kauf Abricht- und Dickenhobel sowie Tisch

Verfasst: Sa 26. Dez 2009, 23:35
von Jens-Michael Kassebohm

Moin,

auch wenn das Thema schon oft vorkam im Forum, bitte ich trotzdem nochmal um Rat.

Ich suche zwei Geräte:

erstens einen Abricht- und Dickenhobel für den ambitionierten Heimwerkerbereich (Hobelbreite 26cm, wahrscheinlich am besten 400V). Ich habe mir die einschlägigen Geräte in der Preisklasse bis ca. 1000 Euro angesehen. Die Marken Bernado, Holzmann, Holzprofi und auch die Metabo HC260C scheinen ja etwa die gleichen Maschinen zu sein und sind wohl alle Chinaprodukte, oder? Was ich so gelesen habe, sind die alle eher etwas wackelig und mässig in der Qualität, könnt Ihr das bestätigen? Ist die Jet, Scheppach oder die Metabo HC260K (Mehrpreis ca. 300-500 Euro) deutlich besser? Oder tuts für den "abundzu-Gebrauch" auch ne Billige? Ich habe auch über eine gute Gebrauchte nachgedacht, aber da weiss man bei E... halt nie ob man da einen guten Rentner kauft oder ein abgearbeitetes Gerät. Wozu würdet Ihr mir raten?

Zweitens möchte ich mir gerne eine Tischfräse anschaffen (Preis bis ca. 1500 Euro). Derzeit arbeite ich mit einer Oberfräse, die in einen Frästisch von Wolfcraft eingespannt ist. Das ist aber eine Krankheit - man kann den Anschlag überhaupt nicht präzise einstellen, usw.. Frage dazu wäre, wie stellt man bei den Tischfräsen den Anschlag ein? Welche Marke bzw. welches Gerät würdet Ihr in dieser Preisklasse empfehlen (Jet, Scheppach?)?

Und zu guter letzt, wie groß sollte eine Absauganlage für diese Geräte sein? Ich habe an meiner Tischkreissäge und allen Handgeführten Geräten im Moment einen sehr guten Industriestaubsauger in Betrieb. Abe rfür die genannten Geräte dürfte das wohl nicht reichen. Also wieviel Volumenstrom/Unterdruck brauche ich wohl. Welches Fabrikat bietet sich an?

Danke schon mal im Vorraus!




Re: Tips zum Kauf Abricht- und Dickenhobel sowie T

Verfasst: So 27. Dez 2009, 12:15
von Heiko Rech

Hallo,

ich kann dir zwar zu den genannten Maschinen nichts sagen, hätte aber einen Vorschlag bezüglich der Tischfräse:

Bau dir einen vernünftigen Frästisch selbst, dann probier aus, wie weit du damit kommst. Wenn du dann noch der Meinung bist, du brauchst eine Tischfräse, dann fang an zu rechnen, was dich die Maschine + Zubehör kostet. Denn gerade das Zubehör wie Fräsköpfe und zusätzliche Vorrichtungen geht bei einer Tischfräse schnell ins Geld. Für das geplante Geld bekommst du auch locker eine 2000 Watt Fräse, das Material für den Frästisch und eine Top Ausstattung an Fräsern. Und der Frästisch, die starke Oberfräse und die Fräser wirst du auch trotz Tischfräse immer brauchen. Es ist also kein unnütz ausgegebenes Geld, auch wenn du dir mal eine Tischfräse kaufen möchtest.

Ich bin der Meinung dass man mit einer guten Oberfräse und entsprechendem Zubehör sehr viel machen kann, wenn man sich näher damit auseinandersetzt. Ich habe nur eine kleine 1000W Maschine, aber viel Zubehör und konnte bisher alle Fräsarbeiten damit lösen. Mit Sicherheit wäre einiges davon mit einer großen Tischfräse einfacher gegangen, das muss man auch mal sagen, aber da muss eben jeder seine Prioritäten selbst setzen. Es ist ja auch eine Platz- und Geldfrage.

Was die Absaugung betrifft, eine Hobelmschine kannst du nicht mit deinem Werkstattsauger absaugen. Da solltest du dir was größeres kaufen. Am besten eine Absaugung mit Filterpatrone.

Eine konkrete Produktempfehlung zur Absaugung kann ich dir nicht geben, meine Absaugung ist eine gebraucht Ulmia, mit der bin ich sehr zufrieden. Aber du mmöchtest ja was neues kaufen.

Gruß

Heiko



Re: Tips zum Kauf Abricht- und Dickenhobel sowie T

Verfasst: So 27. Dez 2009, 12:36
von MaxS

Hallo Jens,

nachdem ich einige Scheppach-Maschinen im Einsatz habe, kann ich vielleicht etwas dazu sagen. Als Hobel würde ich die hmc2600 empfehlen; ich habe die 3200er im Einsatz und kann wenig schlechtes über die Maschine berichten, was ihre Leistung betrifft. Natürlich ist die Maschine leichter, als eine Frommia gleicher Größe. Das dürfte aber hauptsächlich bei sehr langen, schweren Teilen eine Rolle spielen, sonst eher nicht. Die Hobelqualität ist hervorragend.

Wenn du eine Gebrauchte kaufen willst, dann nur wenn du dir die Maschine vorher anschauen kannst und vielleicht auch mal ein Lineal auf die Abrichttische legen kannst. Und natürlich sollte der Preis dann auch im Rahmen sein.

Bei der Tischfräse gilt das Gleiche, wie bei der Hobelmaschine. Ich habe eine rechte alte und sehr leichte Tischfräse von Scheppach (hf 33, falls die noch jemand kennt). Deren Leistungsfähigkeit ist immer wieder erstaunlich. Ich denke, dass du mit der hf3000 das meiste an Fräsarbeiten erledigen kannst und dass sie einen Quantensprung im Vergleich zu deinem Frästisch darstellen wird. Man darf allerdings von einer Maschine wie der hf3000 nicht die gleichen Zerspanungsleistungen und Fräserdurchmesser (zB 350er Schlitzscheiben) wie von einer alten Bäuerle verlangen. Wenn Platz und Gewicht bei dir keine Rolle spielen und du bereit bist, eine etwas größere Absauganlage zu kaufen, dann kannst du dir eventuell auch eine entsprechend große Fräse zulegen. Das gleiche gilt auch für die Hobelmaschine.
Die Jet stellt für mich keine Altenative zur Scheppach dar.

Für die von dir genannten Maschinen müsste eine Absaugung mit 1000m³/h ausreichend sein. Falls du eine Scheppach-Maschine kaufst, könntest du evtl. einen günstigen Paketpreis mit der ha 2600 (ich würde unbedingt zur Filterpatrone raten) aushandeln. Das hat mein Vater damals auch so gehandhabt und die Preisgestaltung war sehr entgegenkommend (hmc 3200 + ha3200). Ist aber schon einige Jahre her.
Ansonsten wären bezüglich der Absaugungen AlKo und Schuko zu nennen, gebraucht finden sich oft auch alte Spänex. Die sind aber recht hoch und zudem nicht wirklich leise.

Falls du noch Fragen hast, immer gerne. Bei Bedarf auch per Email.

Viele Grüße
Max




Re: Tips zum Kauf Abricht- und Dickenhobel sowie T

Verfasst: So 27. Dez 2009, 12:43
von justus
[In Antwort auf #55478]
guude,

##### finden sich mit geduld in Deinem kostenrahmen duchaus richtige professionelle gußschätzchen. da Du auch 400V zur verfügung hast bist Du da m.e. besser als mit gebogenem chinablech bedient.

gut holz! justus.



Re: Tips zum Kauf Abricht- und Dickenhobel sowie T

Verfasst: So 27. Dez 2009, 13:36
von Dietrich
[In Antwort auf #55478]
Hallo Jens-Michael,

ein Freund stand vor einiger Zeit ebenfalls vor dem Problem mit begrenztem Budget eine möglichst gut ausgestattete Holzwerkstatt ein zu richten. In Frage kamen nur Gebrauchtmaschinen. Da er die guten Erfahrungen die ich selbst mit einigen Holzbearbeitungsmaschinen der Magnum Serie gemacht hatte, nutzte, kaufte er viele baugleiche Maschinen die er aus meiner Werkstatt kannte.
Die gebraucht erworbenen Maschinen lies er allesamt im Herstellerwerk durchsehen und ggfs Mängel beseitigen.
Für eine ADH 1626 mit Absaugung und eine TF 1690 mit E-B Vorschubeinheit waren incl. Durchsicht weniger als 1500€ fällig.
Unten im Link sind die Werkstattbilder:

Gruß Dietrich




Re: Tips zum Kauf Abricht- und Dickenhobel sowie T

Verfasst: So 27. Dez 2009, 23:20
von Jens-Michael Kassebohm2

Bezüglich der Hobelmaschine werde ich mich wahrscheinlich für die Scheppach entscheiden. Wo ist denn der gravierende Unterschied zwischen der HMS2600CI und der HMC2600CI? Ist es "nur" die geringere Leistung? Dann könnte ich ja mit geringerer Spanabnahme leben. Oder gibt es auch Unterschiede in der Präzision? Und, weiss jemand, ob man die Maschinen in "handlichere" Teile zerlegen kann. Ich müsste die Maschine irgendwie in meinen Keller bekommen. Die Größe ist nicht das Problem, aber das Gewicht. Kann man Untergestell und Hobeleinheit auseinanderbauen? Und wieviel wiegt dann wohl die Hobeleinheit alleine? Mit zwei Personen zu tragen?

Bezüglich Tischfräse suche ich natürlich die eierlegende Wollmilchsau. Deshalb wäre natürlich eine Kombi aus kraftvoller Oberfräse und Frästisch eine gute Idee. Ich habe eh das CMS System von Festool, mit Schiebetisch, Tischverlängerung, usw.. Hat jemand Erfahrung mit der dem CMS-Modul zum Fräsen und vielleicht auch mit der Festool Oberfräse OF2200? Erreiche ich damit einen ähnlichen Komfort beim Einstellen des Anschlags und vorallem eine ähnlich gute Präzision wie bei einer Tischfräse? Modul und Oberfräse kosten zusammen neu ja auch immerhin schon 1400,- in der Grundausstattung.

Michael




Re: Tips zum Kauf Abricht- und Dickenhobel sowie T

Verfasst: Mo 28. Dez 2009, 13:32
von Jochen

Hallo,

der gravierende Unterschied bei den Scheppach ist der, daß Du bei der hmc die Möglichkeit hast, Zusatzgeräte anzubauen. Hier unten auf der Seite http://www.scheppach.com/no_cache/de/produkte/produktuebersicht/categories/hobelmaschinen.html beschrieben.

Die hms bietet diese Möglichkeit nicht.

Gruß
Jochen



Re: Tips zum Kauf Abricht- und Dickenhobel sowie T

Verfasst: Mo 28. Dez 2009, 18:06
von MaxS

Guten Abend,

Noch ein Unterschied: Die Konstruktion der hmc ist seit langer Zeit im Einsatz und bewährt, die der hms ist recht neu. Ich würde da auf die bewährte zurückgreifen.

Was das Zerlegen betrifft: Ich würde das, wenn möglich, vermeiden. Die Abrichttische müssten recht einfach demontierbar sein, allerdings musst du die hinterher wieder einstellen. Das würde ich mir möglichst sparen.

Besser die Maschine über einen Greifzug o.ä. sichern und dann kontrolliert über zwei lange Bretter die Treppen runterlassen. Ist allerdings nur bei Außentreppen zu empfehlen. Der Transport in den Keller ist immer stark von deiner räumlichen Situation abhängig.

Viele Grüße
Max



Re: Tips zum Kauf Abricht- und Dickenhobel sowie T

Verfasst: Di 29. Dez 2009, 22:44
von Hans Bos
[In Antwort auf #55514]
Hallo Jens,

Bin gerade zurück von einem kurzen Urlaub. Deshalb ein wenig verzögert.
Ich benutze den CMS mit OberfräseModul, Fräse Festool OF1400. Mit der Fräse bin ich zufrieden. Sie kräftig genug, hat 12mm Spannzange und eine für mich ausreichende Tiefeneinstellung. Mit dem CMS Modul bin ich weniger zufrieden.
Bemerkungen sind folgendë:
- Die Tischoberfläche hat mehrere Teile die alle zusammen unzureichend eben sind wobei das Werkstüch sich leicht verhakt hinter einen Rand oder Ecke. Das zeigt sich in Unregelmässigkeiten im Werkstück.
- Auch weil die Tischoberfläche nicht wirklich glatt und flach ist, und im besondere die Einlageringen nicht flach zum Tisch sind, ist die Tiefeneinstellung unzureichend genau. Wenn man zweimal denselben Schnitt fräst kann es leicht ein par zehntel Millimeter verschieden auskommen.
- Tiefeneinstellung unter den Tisch (ist aber beim neuen Modell geändert) ist recht fummelig und grob (4 mm für eine Umdrehung des Knopfes).
- Fräse und Einlegeringen werden von unten montiert und man muss praktisch immer den ganzen Modul heraus heben um daran etwas umzubauen.

Dagegen funktioniert der Parallelanschlag mit seinen Verstellmöglichkeiten gut.

Alles zusammen kann dieser Modul handlich sein wie eine transportable Lösung für zB Innenausbau, aber mE frustierend beim Bau von feine Möbelstücke. Für letzteres würde ich jetzt lieber, wie vorher schon geschrieben, einen guten selbstgebauten Frästisch in Betracht nehmen, zB den Guido Henn Tisch, oder ein Entwurf aus Router Magic (Bob Hylton, ISBN 0-7621-0185-7).

Schöne Grüsse aus Holland,

Hans Bos