Hallo Gemeinde,
lange ist es her, dass ich von einem Freund gebeten wurde, für eine Ecke des Wohnzimmers und zur Aufbewahrung des "guten" Geschirrs eine Lösung zu bauen.
In gemeinschaftlichen Überlegungen hat sich eine Eckvitrine herauskristallisiert mit einer lichten Höhe von ca. 230 cm und eine Seitenbreite von ca. 60 cm. Die Front ist ca .90 cm breit. Oben mit Scheiben in den Türen und unten mit Füllungstüren für den ganzen Kram den man eher nicht so herzeigen möchten;-)
Angefangen hab ich in Herbst 2008 und fertig wollte ich im Frühjahr 2009 werden. Aufgrund beruflicher Veränderungen hatte ich in 2009 jedoch leider nicht mehr soviel Zeit und deswegen kam es zu der unentschuldbaren Verzögerung. Rechtzeitig vorm Fest kannte ich nun aber zusammen mit Jockel das gute Stück zu seinem Bestimmungsort bringen.
Wie so oft habe ich keine ordentliche Dokumentation vom Bau der Vitrine. Die wenige freie Werkstattzeit verbringe ich immer lieber mit Holzwerken denn mit Fotografieren. Aber mein Stolz auf die Dimensionen der Vitrine und die doch recht gelungene Ausführung lassen mich Euch hier nun das Endprodukt vorstellen:

Zu den Einzelheiten:
Bis auf die Füllungen unten ist das Holz Ahorn aus der Gegend um Schwäbisch Hall. Wir haben dort vor ca. 2-3 Jahren eine größere Menge Blockware günstig erstanden.
Seitenteile, Boden und Decke sind aus durchgehenden Lamellen gefertigt, ca. 9 cm breit und 25 mm stark. Die Seitenteile sind hinten mit Lamellos stumpf verleimt und verschraubt, Decke und Boden sind ebenso verleimt. D. h. der Korpus ist nicht demontierbar und dementsprechend massiv und unmobil. Macht aber nix, das Ding passt ohnehin nirgendwo anders hin.
Ein fest eingebauter Boden befindet sich genau zwischen den oberen und unteren Türen, so dass diese dort anschlagen.
Die insgesamt fünf Einlegeböden haben Vertiefungen für die Bodenträger des Systems 32, durchgehende Lamellen, ca. 5 cm breit und ca. 18 mm stark
Die rechte Seitenwand hat in einer Lamelle eine Längsnut in der Verleimkante bekommen. Dort hinein hab ich vor dem Verleimen dann das Kabel vom Fußschalter zum Trafo gelegt. Dadurch kann die Vitrine bis ganz an die Wand gestellt werden und man sieht kaum störendes Kabelgewirr.
Die Rahmen sind auf Gehrung und mit Überblattung verleimt. Der Mittelsteg bei den oberen Türen ist ebenfalls mit Gehrung eingeleimt. Die Scheiben sowie die Füllungen habe ich mit Vorlegeband eingesetzt und anschließend mit Glasleisten fixiert. Die Füllungen bestehen aus Birke MPX 4 mm. Die Scheiben bestehen aus Glas 3 mm ;-).
Alle Elektrobauteile und die Topfbänder mit einem Öffnungswinkel von 120° sind von Hettich. Der Trafo ist dimmbar, man könnte den Fußschalter also auch gegen einen Dimmer tauschen. Das Kabel liegt frei in der Nut, kann also ebenfalls einfach gewechselt werden.
Die Einbauspots haben einen Aufbau von nur 2 mm. Dadurch konnte ich einen auffällig großen Spalt zwischen Türen und Decke vermeiden. Die Bänder ziehen die Türen recht fest zu, deswegen habe ich bislang auf eine magnetische oder andere Zuhaltung verzichtet. Kann aber natürlich noch nachgerüstet werden.
Die Füße haben eine Höhe von 17 cm, so ist die Unterkante des Bodens über der Oberkante der Steckdose. Es sind drei Füße weil da eher nichts kippeln kann.
Die Füße sind aus je 4 von mir verleimten Ahornkanteln und anschließend von Dominik für mich gedrechselt worden. Vielen Dank dafür In die Füße und in den Boden habe ich Rampamuffen mit Epoxy-Harz eingeklebt.
Verbunden habe ich die Füße und den Boden dann mit Stücken einer 10 mm starken Gewindestange. Wenn der Boden uneben gewesen wäre, hätte ich das mit Unterlegescheiben ausgleichen können. War aber nicht nötig. Diese Verbindung schien mir zweckmäßig. Sie ist recht simpel und hält bombenfest.
Die Wahl der Griffe habe ich den Eigentümern vorbehalten, sobald da eine Entscheidung getroffen wurde, reiche ich noch mal ein Bild nach.
Die Planung sah vor, zumindest in dem unteren Schrankteil Dot-Its einzukleben für eine optimale Ausleuchtung. Aber auch diese endgültige Entscheidung liegt bei den Eigentümern.
Wie gesagt, ich bin sehr zufrieden mit meiner Arbeit und habe so ziemlich die räumlichen Grenzen meiner Werkstatt damit ausgereizt.
Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung. An Silvester bin ich vor Ort und kann noch mal Detailfotos machen.
Beste Grüße
Gero (der nun endlich wieder Platz hat um sich den nächsten Projekten widmen zu können)