Hallo
Auslöser für diesen Bericht war wohl meine neue Kamera, auf der Suche nach geeigneten Motiven kam mir die Hütte in den Sinn, die hab ich dem Forum noch nicht vorgestellt.
In den 70er Jahren war das der Anfang meiner Holzarbeiten, basierend auf einer Betonplatte hab ich den Aufbau zweischalig mit Holz, außen mit halbierten und besäumten Fichtenstämme (waagerecht), innen zum Teil gleich (senkrecht) und im Bereich des Kamines mit Mauerwerk.
Die Stämme (4 und 5m lang)kaufte ich mir vom Förster, wenn ich mich richtig erinnere, waren es 4 Anhänger voll, die hab ich zuerst auf einer uralten Tischsäge mit 600mm Blatt halbiert, um sie dann in einer mühseligen Arbeit mit dem Ziehmesser zu schälen, nach etwa 2 Jahren Trocknungszeit ging es dann ans Besäumen, dazu benutze ich ein Stahlrohr 40x20, das ich mit zwei kurzen Stahlnägeln auf die Stammhälfte nagelte, auf dem alten Sägetisch hatte ich mit Leisten eine Führung aufgebracht und los ging es mit dem Besäumen.
Eigentlich war ich damals ein Neandertaler, wenn ich kurz aufführe was ich an Werkzeugen hatte: Die erwähnte Tischsäge, eine Metabobohrmaschine mit einem kleinen Tisch und Sägeblattaufnahme, eine Metabo Stichsäge einfachster Art und eine kleine Handhobel von Holz-Her, benutzen konnte ich bei Freunden eine große Bandsäge und je eine Dickte und Abrichte beim Zimmermann.
Etwa zwei Jahre brauchte es, bis die Hütte bezugsfertig war, ohne die oben erwähnten Vorarbeiten.
Aber es war eine Zeit an die mich sehr gerne erinnere, im Winter stellte ich mir einen alten kleinen Ofen in die Kaminbaustelle.
Genug der Schwärmerei.
Bild 1
Die Hütte vom Aufgang her gesehen, bis vor wenigen Wochen stand dort wo die roten Blumen zu sehen sind noch eine 20 Meter hohe Douglasie, die Blumen stehen auf dem Baumstumpf, 65cm hatte mein Freund der Baum, fühlte mich aber trotzdem genötigt das Teil zu fällen, die Äste ragten bis weit über die Hütte, und es drang fast kein Licht mehr an die Hütte, so dass überall das Moos sich verbreitete.
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Die Ansicht gegen den Giebel
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Blick auf den überdachten Vorraum mit Tisch und Bänken
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Der Tisch ist nicht gedacht zum fortbewegen, die Platte aus halben Eichenstämmen, der Unterbau aus starken Ästen aus Eiche, deren Suche nach geeigneter Forme einige Zeit in Anspruch nahm.
Die Bänke auch selbst gefertigt.
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Der Türrahmen, ein starker Rahmen in den ich eine alte Zimmertür einsetzte, die ich außen mit "Schwarten" (der äußere Abfall beim Gattern) verkleidete.
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Gleich nach der Tür links ein kleiner Schrank für Geschirr, hinter den Schubladenblenden verbergen sich alte Laden von einem alten Küchenschrank.
Die Türen sind wie die Blenden auch aus Eiche, ein einfacher Rahmen, stumpf mit einer falschen Feder zusammengeleimt, die Nuten für die Feder hab ich auf dem kleinen Metabotisch mit der Bohrmaschine als Antrieb gesägt.
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Nun die Sitzecke, der Tisch aus 60mm Buche, damals schwamm bedingt durch einen Dammbruch einem Sägewerk das ganze Holzlager weg, zahlte man 5 DM konnte man in einer großen Talaue (Schilf) nach dem Holz suchen und abfahren.
Die Sitzbänke auch aus gleicher Buche, die Rücklehne aus Eiche (Kronenholz).
Der Eichenstamm links hat keine tragende Funktion, ich suchte mir damal bewußt einen leicht gekrümmten Stamm.
Die Decke auch wieder aus Schwarten, mit dem Ziehmesser geschält und auf meiner kleinen Metabosäge besäumt.
Die Regale aus Gerüstbohlen, die Wände aus Schalholz, gehobelt und mit T-förmigen Leisten zusätzlich befestigt.
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Die Tischbeine gehalten mit einem Querteil, die wiederrum mit einem Keil gehalten sind, da kann ich mich erinnern, hatte ich große Mühe, habs aber dann doch sauber hinbekommen.
Die Kauschen an den Beinen mit der schräggestellten Stichsäge rausgeschnitten und dann verputzt.
Die Radien an den Fußplatten, einige werden sich erinnern, wie am Medizinschrank schräg am Sägeplatt vorbei geführt (ein Fall für Heinz).
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Die Kaminecke gemauert, die Ecke rechts bildet ein Eichenstamm, an den dann die Eichenleisten waagerecht befestigt sind, der Sockel ist hohl, eine Frischluftzufuhr von Rückwärts, die Sockelsteine aus unserem heimischen Kalkstein, das Behauen musste ich auch zuerst noch erlernen, es dauerte schon einige Zeit, bis die ersten verwendbaren Stücke vorlagen, am Schluss dann die seitlichen Steine an der Feuerstelle, dabei gingen einige zu Bruch.
Den Feuerfang aus 3mm Stahlblech, ein Tipp: 80m Verlängerungskabel dämpfen den Strom so angenehm, so dass auch ein Ungeübter wie ich eine saubere Schweißnaht hin bekommt.
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Den Kamin im Feuerbereich aus Schamotte, den erhielt ich von Freunden, die in einem nahe gelegenen Hüttenwerk arbeiteten, an der Rückwand eine Kaminplatte, wie sie früher ja ihre Verwendung hatte, erwärmt strahlt die Platte die Wärme spürbar bis an das Ende des Tisches.
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Kleine Verzierung an der Stirnseite des Kaminbalkens aus Eiche.
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Im Ursprung endete am Kamin die Hütte, als mein Sohn anfing Partys zu feiern und die Mädchen zigmal auf die Toilette gingen, die aber bei uns 80 m weiter auf der ersten Etage war, wurde und die Sache zu Bund und ich baute an, eine Tür rechts neben dem Kamin war der Anfang, dabei musste ich durch die besonders dicken Stämme, dann wieder ein Rahmen, darin die Tür.
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Den Raum baute ich so, dass eine Küche, eine Sitzecke (mit 2m, damit auch ein Bett passt) und eine Toilette Platz fand.
Auf diesem Bild die Sitzecke.
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Die Küchenzeile mit Spüle E-Herd und Kühlschrank.
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Die Küchenzeile von vorne
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Die Toilette, einfach gehalten, geht zwar in die Küche, man möge es mir verzeihen.
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Ein Hüttenbuch wurde uns gleich schon zur Einweihung geschenkt, es war lange ein unbedingtes Muss, einen Eintrag zu leisten, wenn in der Hütte eine Feier statt fand, mittlerweile ist der Brauch etwas eingeschlafen, geblieben sind aber trotzdem eine Menge Einträge, die ich schon mal in einer stillen Stunde durchlese, sind nicht alle schön.
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An den Wänden hängen auch manche Utensilien, eine Schnitzarbeit von mir, für einen hiesigen Brunnen, den Rebbrunnen, rechts ist das Modell aus Holz, links der Abguss aus Grauguss für den Brunnen, den Abguss verlangte ich als Bezahlung.
So, ist eine längere Geschichte geworden, den Grammatiktest spare ich mir, ich bin jetzt froh wenn ich fertig bin.
Gruß Franz