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Gussmaschine abladen
Verfasst: So 3. Mai 2009, 09:31
von Eddy Ilg
Hallo,
ich war bisher (trauriger) besitzer einer Elektra Beckum PKF 255. Weil die Maschine sehr wacklig ist, ich ueber unzaehlige schiefe Schnitte gepflucht habe und sich der Parallelanschalg mehr als Wuenschlrute bezeichnen laesst (er klemmt zwar hinten, ist aber nie wirklich parallel), ziehe ich jetzt in Erwaegung mir eine alte Profimaschine aus Gusseisen zuzulegen (die nichtmal soviel mehr kostet).
Nun zerbreche ich mir den Kopf wie ich das mit dem Aufstellen hinbekomme. Ich schaetze die Maschine wird auf einer Holzpalette ankommen. Ich moechte die Maschine danach am liebsten auf 2 Stahltraeger stellen (eine Holzpalette ist mir zu wacklig und ich moechte die Maschine spaeter noch mit Hubwagen bewegen koennen).
Nun stellt sich mir die Frage, wie bekomme ich eine 1000kg schwere Maschine von einer Palette auf Stahltraeger umgestellt? Ich dachte daran einen massiven "Holzkran" zu bauen und die Maschine mit Kettenzug anzuheben. Dann aber: ist das machbar? Wo die schlaufen anlegen? Ist es gut die Maschine auf Stahltraeger zu stellen?
Wie haben andere Besizer von schweren Maschinen das problem geloest? Habt ihr dazu Vorschlaege?
Viele Gruesse
Eddy
Re: Gussmaschine abladen
Verfasst: So 3. Mai 2009, 09:58
von Marc Zimmer
Hallo Eddy
Ich arbeite in der Druckindustrie und arbeite viel mit '' Euro-Paletten''
Bei uns standen wegen Umbauarbeiten auch mal Buchbinder-Maschinen auf Euro-Paletten, was den Gebrauch der Maschine nicht beeinträchtigte
Diese Paletten sind sehr stabil, so daß ich denke daß du es versuchen kannst
Die Größe einer solchen Palette : 800 x 1200 mm bei 17 kg, Höhe +- 120mm
Re: Gussmaschine abladen
Verfasst: So 3. Mai 2009, 10:43
von Klaus Kretschmar
Hallo Eddy,
auch ich habe die gusseiserne TKS (Kölle, ca 800 kg) mit dem Hubwagen zu verschieben. Wir haben auf eine Europalette ein passendes Brett geschraubt, auf welchem die Maschine verschraubt ist. Da wackelt nichts, sie steht bombenfest.
Zum Umladen einen Kran bauen, und noch dazu aus Holz? Da würde ich lieber die Finger weglassen. Das riecht jetzt schon nach Unfall. Es ist auch weiss Gott nicht notwendig, da die Maschine auf der Palette so gut steht, wie auf Eisenträgern.
Wenn du sie partout von der Palette runter haben willst, so ist schneller ein Stapler für diesen einen Hub organisiert, als ein Kran gebaut.
Viele Grüsse
Klaus
Re: Gussmaschine abladen
Verfasst: So 3. Mai 2009, 11:22
von Martin Höche
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In Antwort auf #51502]
Hallo
Ich beglückwünsche Dich zu dieser weisen Entscheidung,wieder einer mehr im Kreise der "Schweren Jung`s".Wenn die Tragecken der Maschine nicht alle auf einem der Holzverbindungsklötze in der Palette stehen,geht ein wesentlicher Vorteil von Gussmaschinen,die Standruhe, teilweise verloren.Ich würde sie schon herunternehmen.Von einem Holzkran würde ich abraten.Ich habe meine Maschinen meist mit Hebeln und Rollen(verzinktes Rohr 3/4 Zoll) an ihren Standplatz bewegt.
Wenn Du das Teil auf ein Fahrgestell bauen willst,mußt Du Walter Heil kontaktieren denn der ist Experte in Sachen Maschinenrochaden.
Gruß
Martin Höche
Re: Gussmaschine abladen
Verfasst: So 3. Mai 2009, 11:55
von Eddy Ilg
Hallo Martin,
das man die Maschine mit hebeln und rollen bewegen kann, kann ich mir gut vorstellen, nur wie hast du sie urspruenglich von der palette bekommen?
Eddy
Re: Gussmaschine abladen
Verfasst: So 3. Mai 2009, 12:47
von Manfred
Hallo,
da ich auf dem Land lebe und hier eingendlich Spapler nicht so gängig sind wird hier Sehr viel mit Traktor und Fontlader gewerkelt.
Ich könnte mir vorstellen das ganze draussen auf die Palette zu bauen und dann die Palette in den Werkraum via Hubwagen verfrachten.
Nur einen Idee
Gruss Manfred
PS: anheben tust du ja nur einige cm womit die Gefahr eines Unfalls minimiert wird!
Re: Gussmaschine abladen
Verfasst: So 3. Mai 2009, 13:36
von Michael Wiendl
Hallo Eddy,
ich habe das Problem mit der Gussmaschine mit 2 Wagenhebern gelöst, stabile Eisenstange/-profil unter die Maschine mit den Wagenhebern anheben, mit Klötzen unterstellen und das Ganze auf der anderen Seite auch noch, dann kannst Du die Palette rausziehen und die Träger unter die Maschine schrauben. Aber Finger und Füße und alles was weh tun könnte unter der Konstruktion rauslassen, nur ein Tip.
Michi
Re: Gussmaschine abladen
Verfasst: So 3. Mai 2009, 15:27
von Heinz Kremers
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In Antwort auf #51502]
Hallo Eddy,
mit Schlepper mit Frontlader und fast to Hubkraft hab ich gut Lachen :-))
Vom dauerhaften Verbleib auf der Euro-palette kann ich auch nur abraten: Der Maschinenständer wird nicht auf den Holzklötzen der Palette ruhen, sondern auf den Brettern dazwischen; steht zwar erst mal ganz gut, wankt aber bei Belastung leicht hin und her.
Ich würd die Sache anders angehen:
Der Maschinentisch ist zumindst bei meiner Maschine das schwerste Teil, läßt sich aber mit 4 Mann gut abheben und seitlich lagern, möglichst so, daß man nicht wieder von der Erde hochheben muß. Er ist nur mit 4 Schrauben fest und durch Stifte gegen Verschieben gesichert, so daß man nach der Montage wieder alles richtig sitzen hat.
Der höhenverstellbare Bock, auf dem der Maschinentisch ruht wiegt auch einiges, ist aber schon besser zu handhaben. Die Höhenverstellung so lange drehen, bis das Teil oben drauf ruht, also das Gewinde "druchdreht". Schauen, ob nicht irgendwo ein Anschlag im Weg ist, also nicht mit Gewalt drehen! Ggf. die lose Schwalbenschwanzführung abschrauben; dann kannst Du den Bock seitlich herausschwenken und abnehmen. Sonst mußt Du das Teil weit nach oben herausheben, was ohne Hilfsmittel kaum geht. Vorsicht, das sind Gußteile, die gerne brechen.
Die Sägewelle sitzt auch auf Führungsstiften und ist mit 4 Schrauben fest. -sie wiegt allerdings "fast nichts".
Sofern Kombimaschine auch die Fräse herausnehmen. Die bringt auch über 50 kg auf die Waage.
Jetzt hast Du den Maschinenständer mit dem/den Motor/en. Sollte Dir das noch zu schwer sein, bau den Motor ab. Ist kein Kunststück, aber die Klemmung der Elektrik vorher notieren!
Der reine Maschinenständer wird keine 100 kg wiegen, eher Richtung 50 kg.
Jetzt kannst Du in Ruhe was Passendes drunterschrauben. Es kann kein Fehler sein, wenn der Fuß breiter wird, denn normal sind diese Maschinen verschraubt. Auch wirst Du feststellen, daß es mit dem Schwerpunkt so eine Sache ist: Palettenwagen mitten drunter bedeutet bei mir, daß die Maschine kippen will!
Dann das Ganze wieder umgekehrt zusammenbauen. Alle Führungen von Harz u.a. säubern und neu schmieren. Dazu gibt es spezielle Gleitfilme aus der Sprühdose, die nicht "schmieren", also keinen Staub binden.
Nach Abschluß der Arbeiten hast Du eine Maschine, die wie neu arbeitet - und die Du aus dem eff eff kennst.
Viel Erfolg und wenn Fragen nur her damit.
Gruß
Heinz
Re: Gussmaschine abladen
Verfasst: So 3. Mai 2009, 19:39
von Eddy Ilg
Hallo Heinz,
vielen Dank fuer deine Auskunft. Ich denke konkret an eine Martin T75 oder T76, dort ist sogar der Formatschiebeschlitten aus Guss. Ich muesste also wirklich alles demontieren.
Die maschine vollstaendig kennenzulernen wie du gesagt hast wurde mich reizen. Nur habe ich bedenken ob ich alles wieder so justiert bekomme, das es einwandfrei ist und nicht Wochen lang mit der justierung rumeiere...
Meine andere Idee war soetwas wie einen Portalkran zu bauen, der insgesamt 20x20cm holz auf der linken seite und auf der rechten hat (und das ganze natuerlich mit starken querbalken gegen querkraefte zu sichern). Ich habe solche Schwerlastkonstruktionenen schon in Zimmereien bewundert und ich will die Maschine ja nur 1cm anheben. Der Kran haette fuer mich den Vorteil das ich ihn wiederverwenden kann (fuer andere Gussmaschinen oder falls ich die Maschine spater nochmal hochheben muss), nur waere ich wahrscheinlich ein Pionier mit diesem Unterfangen :)
Viele Gruesse
Eddy
Re: Gussmaschine abladen
Verfasst: So 3. Mai 2009, 19:57
von Eddy Ilg
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In Antwort auf #51502]
Jetzt hatte ich eine Idee - einen guten Holzuntersatz bauen, die Palette und den Untersatz auf eine hoehe bringen und dann mit rohren ruebertransportieren, wie Martin gesagt hat.
Eddy