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Wagner Feinsprühsystem

Verfasst: Fr 17. Apr 2009, 01:30
von Thomas Pesch

Hat schon mal jemand mit dem W660 oder W860 gearbeitet? Ich wollte MDF lackieren 1. Versuch mit Pinsel Ergebnis: Mangelhaft 2. Versuch mit Rolle: Ergebnis mangelhaft




Re: Wagner Feinsprühsystem

Verfasst: Fr 17. Apr 2009, 07:49
von Klaus Kretschmar

Hallo Thomas,

das wurde letztes Jahr schon einmal diskutiert.

http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/noframes/read/52924

Viele Grüsse
Klaus




Re: Wagner Feinsprühsystem

Verfasst: Fr 17. Apr 2009, 14:52
von Gerhard

Hallo,

mal eine Anmerkung OT.

Ist Euch schonmal aufgefallen, daß auf den Verpackungen der Consumer-Sprühgeräte von Wagner lauter fröhlich lächelnde Menschen ohne den geringsten Atemschutz arbeiten? Sogar bei Hozlschutz scheint es da keinerlei Bedenken zu geben.

Viele Grüße,
Gerhard



Re: Wagner Feinsprühsystem

Verfasst: Fr 17. Apr 2009, 18:49
von Guido Henn
[In Antwort auf #51215]
Hallo Thomas,

im Thread oben schreibt Andy ja bereits über seine positiven Erfahrungen mit dem W860. Ich selbst habe das W660 und setze es auch in meinen Oberflächenkursen zum Aufsprühen eines Acryl Klarlacks ein.

Vorweg kann man in jedem Fall sagen, dass dieses Niederdrucksystem von Wagner jedem Pinsel oder der Rolle überlegen ist. Man muss sich aber etwas Zeit nehmen sich mit dem geringen Druck bzw. Sprühnebelaustritt (was ja auch der Vorteil des Systems ist, da weniger "Sauerei drumrum") vertraut zu machen. So war es wenigstens bei mir am Anfang, da ich sonst nur mit einer Wagner Airmix (Aircoat) Anlage arbeite, die natürlich mit viel mehr Druck und auch mehr Sprühnebel arbeitet. Soll heißen: bei den Niederdrucksystemen von Wagner - wie dem W660 - muss man mit der Pistole näher ans Objekt heran und sollte wesentlich langsamer die Pistole führen, als beim Hochdruckspritzen mit einem Airlessgerät oder einer Becherpistole. Das hat man aber recht schnell raus und dann klappt es wirklich hervorrragend.

Trotzdem würde ich einfach mal behaupten, dass man mit diesen Niederdrucksystemen nur durch weitere Nacharbeit mit entsprechend feinen Schleifpads und evtl. je nach gewünschtem Glanzgrad weiteren Poliermitteln eine ähnlich spiegelglatte Oberfläche hinbekommt, wie es die sehr teuren Airmixanlagen "von Haus aus" schon können. Diese Anlagen sind aber nur sinnvoll einzusetzen, wenn man auch über einen Spritzraum verfügt. Daher ist das Wagnersystem gerade für den Hobby Holzwerker eine sehr gute Alternative zu Pinsel oder Rolle. Und der Sprühnebel hält sich auch in Grenzen, obwohl wie Gerhard schon sagte, so wie es auf den Bilder aussieht sollte man es natürlich nicht machen. Atemmaske mit entsprechendem Filter fürs Lackieren und ausreichende Belüftung (keine Zugluft!) ist auch dabei Pflicht. Eine 3M Atemmaske mit Filter für etwa 40 EUR sollten schon noch drin sein.

Wen es interessiert, der kann in der Zeitschrift "HolzWerken" in dieser Ausgabe ( http://www.holzwerken.net/images/hw_0704_Inhalt.pdf ) einen vierseitigen Artikel von mir über das W660 und die Nacharbeit mit Schleifpads lesen.

Schöne Grüße

Guido




Re: Wagner Feinsprühsystem

Verfasst: Fr 17. Apr 2009, 21:46
von Thomas Pesch

Hallo Guido,

1.

habe Deinen Artikel natürlich gelesen, lohnt sich der Aufpreis zum großen Gerät W860 überhaupt?

2.

Du schreibst beim Zwischenschleifen der vier Lackspritzvorgänge von einem 400er Schleifmittel (Siliziumcarbid Korn). Ist damit auch das Titan 2 gemeint?

3.

Danach erfolgt bei Dir dann die Spezialbehandlung mit ETS 150/3 Titan 2 800er Körnung, Titan 2 1500er Körnung danach mit Platin 2 2000er Körnung und abschließend mit Platin 2 4000er Körnung?

4.

Funktioniert die Lackierung eines Regals aus MDF (jaja ich weiß ja...aber sollte was schnelles für den Kindergraten sein) mit Farblack (Osmo 2203 Fichtengelb) und vorherigem weiß Grundieren eigentlich ähnlich?

Habe bei meinen Versuchen mit Rolle und Pinsel bis dato nur Orangenhaut und typische Pinselstrichmuster "fabriziert" - bin daher echt enttäuscht...
Welche 3m Maske kannst Du empfehlen?

Beste Grüße

Thomas Pesch



Re: Wagner Feinsprühsystem

Verfasst: Sa 18. Apr 2009, 09:31
von Guido Henn

Hallo Thomas,

Zu 1. Das kann ich dir nicht sagen, da ich keine Vergleichsmöglichkeiten habe - sorry.

Zu 2. und 3. Im Artikel habe ich beschrieben wie man zunächst einmal ordentlich Klarlack auf die Fläche bringt - so drei besser noch vier Schichten wären ideal. Zwischen jeder Schicht sollte die Fläche mit 400er Schleifpapier (z.B. Festool Brillant 400er oder auch Titan 2 in P400) egalisiert werden, so dass keine Staubeinschlüsse oder sonstige Lackfehler und Unebenheiten mehr zu sehen sind. Die Lackschicht ist danach so dick, dass man im so genannten "Abbauverfahren" den Lack auf den entsprechend gewünschten Glanzgrad trimmen kann. Dabei wird dann mit immer feiner werdendem Schleifpapier etwas von der Lackschicht abgeschliffen (daher Abbauverfahren), bis z. B. eine seidenmatte Oberfläche entstanden ist. Das ist dann in der anschließenden Fotofolge beschrieben und das kann bis zu Platin 2 4000er Körnung hochgehen - je nach Glanzgrad. Man kann sogar Hochglanz mittels Schleifpolituren erreichen, sollte dann aber wesentlich mehr Lackschichten aufsprühen, um einen ordentlichen Tiefeneffekt zu bekommen - es gibt Lackhersteller die sprechen von 10 und mehr Lackschichten!

Zu. 4. Ich habe bisher noch keine hochviskose OSMO Farbe in dieser Pistole benutzt und kann dir also nicht sagen, ob das funktioniert. Aber ein normaler MDF Isolier-Füller, ein Farblack und anschließend ein Klarlack im gewünschten Glanzgrad sollten durchaus funktionieren. Das ist in der Regel der richtige und auch extrem aufwändige Vorgang eine MDF Fläche zu lackieren.

Zu 5. Ich benutze folgende 3M Spritzmaske: Atemschutzgerät 3M Typ 6200 Kit
kostet im Kit mit allen Filtern ca. 50 EUR

Viel Erfolg und schöne Grüße

Guido




Re: Wagner Feinsprühsystem

Verfasst: So 19. Apr 2009, 12:00
von Patrick

HI Thomas,

wenn du schon mit dem Gedanken spielst, auf das 860er Modell zu gehen, dann schau dir mal das Project 115 an. Das kostet wiederum nur ein wenig mehr als das 860er, aber du hast damit ein Airless Gerät für den ambitionierten Heimwerker. damit kannst du dann auch bein nächsten Innenanstrich die Farbrole getrost in der Verpackung lassen. Ist denke ich eine Überlegung wert...

Hat jemand in der Runde hier Erfahrungen mit den Wagner Project 115? Mich plagt nämlich gerade auch der Gedanke mir ein solches Gerät zuzulegen, da ich 2 Etagen Holztreppe lackieren muss und meine Wände auch einen neuen Anstrich vertragen könnten...

Vielleicht haben wir ja einen Besitzer in dieser Runde...

Gruß
Patrick