Jugendsünden aus dem Keller [mit Bildern]
Verfasst: Di 14. Apr 2009, 10:41
Hallo allerseits,
wegen eines Geburtstages habe ich ein Projekt eingeschoben, das mir ziemlich gründlich mißglückt ist. Andere Leute würden solche Ergebnisse bestimmt als Jugendsünden im Keller verstecken ... Da ich Kritik noch nie gescheut habe, stelle ich Euch das Ergebnis dennoch vor. Verschiedenen Fehler sind mir schon bewußt, aber wahrscheinlich könnt Ihr mich noch auf weitere nützliche Dinge hinweisen.
Wie viele von Euch wissen, steht bei mir seit kurzem eine Bandsäge. In einem Buch, das bandsägenfreundliche Projekte beschreibt, fand ich etwas, das mir einfach genug erschien, um als Einstieg ausprobiert zu werden. Im Prinzip hat der Autor dabei zwei Stücke dickes, helles Holz von zwei Seiten um ein schmales, dunkles Holz geleimt, einen Würfel von 10 cm erzeugt und aus diesem mit der Bandsäge drei Holzschachteln gesägt (also an jeder Seite Brettchen abgetrennt und diese anschließend wieder verleimt). Da kann nicht so viel schiefgehen, dachte ich ... Pustekuchen !
Mir erschien die Ausgangssituation zu simpel. Außerdem wollte ich fünf Schachteln. Daher habe ich meinen "Würfel" gleich auf 22 x 20 x 17 cm ausgelegt. Und brav ein Brett gerade neben das andere zu leimen, war mir auch zu dröge. Ich probierte es schräg.
Was dabei nach vielen Mühen herauskam, könnt Ihr hier sehen :

Das Verleimen dieses Holzblocks (der übrigens, von rechts oben nach links unten, aus den Sorten Afrormosia, Meranti, Guatambu, Afrormosia, Bubinga, Guatambu, Zebrano, Guatambu und Meranti besteht) war schon so gut wie unmöglich. Der Block sieht dabei ja an allen Rändern noch treppenförmig aus, und somit haben schon einmal die Schraubzwingen keine vernünftigen Ansatzflächen zur Verfügung. Als Ergebnis klafft vor allem in den Deckeln und Böden der Schachteln so mancher nicht zu übersehender Riß, meiner Ansicht nach des mangelnden Anpreßdrucks wegen. (Daß ich außerdem noch nicht recht gelern habe, größere Holzflächen mit meinen Handhobeln exakt aufeinander abzustimmen, kommt natürlich auch noch dazu.)
Dann kam die Bandsäge zum Einsatz ! Es ist nicht die beste, das wissen wir alle. Aber beim Auftrennen dieses Mehrsorten-Blocks, der dem Sägeblatt ständig einen anderen Widerstand entgegensetzt, hat sie sich entschieden selbst unterboten. Ich mußte alle 54 entstandene Flächen von einem Zickzack-Rillenmuster befreien und jedesmal den Block wieder rechtwinklig hobeln. Das hat irgendwann keinen Spaß mehr gemacht. Und Fehler sind mir dann beim Verleimen auch mehrere unterlaufen. Schaut mal :

In diesem Durcheinander ahnt man die offensichtlichsten Fehler vielleicht nicht recht. Hier sieht man sie schon besser :

Die zweitkleinste Box habe ich falsch herum montiert. Und hier :

Bei der zweitgrößten Box habe ich beim Verleimen den dünneren Boden mit dem dicken Deckel vertauscht.
Außerdem sieht man gut die Folgen eines weiteren Problems, das vor kurzem von Dirk Boehmer angesprochen wurde : der Leim bindet so schnell ab, daß sich die Verschiebungen, die von den Schraubzwingen verursacht werden, sehr bald nicht mehr korrigieren lassen. Das hat bei eigentlich allen Boxen einen Unterschied der Boden- und Wandmaserung von mehreren Millimetern verursacht (das ist vor allem beim Zebrano-Streifen zu sehen)... Und natürlich ist mir beim Verleimen der Seiten auch ein Brettchen an einer schrägen Verleimstelle zwischen zwei Holzsorten zerbrochen (das muß an zu großem Schraubzwingendruck gelegen haben).
Hier noch zwei Einzelaufnahmen :


Ich halte mich zwar noch für einen Anfänger, raufe mir aber angesichts so vielfältiger Widrigkeiten die Haare. Habt Ihr irgendwelche Ideen, wie ich es das nächste Mal besser mache ?
Grüße von Dirk