Seite 1 von 2
Etwas OT : Kugellager
Verfasst: Do 12. Mär 2009, 18:20
von Dirk Vogel
Hallo allerseits,
diesmal habe ich versucht, eine Zeichnung zu einem Problem zu machen, das mich schon verschiedentlich geplagt hat. Vielleicht kann einer von den hiesigen Metallexperten mir weiterhelfen.
Die Skizze hier ist sicher sehr ungenau :

Was ich meine, ist folgendes : Ich würde gern ein schweres Stück Holz um eine Achse drehen. Die Achse nennt sich hier A, ist aus Holz, etwa einen Meter lang und könnte von mir aus auch rechteckig sein. Gezeichnet habe ich ein Ende dieser Achse; am anderen Ende würde ich dieselbe Konstruktion spiegelbildlich brauchen. B und C sind der Innen- bzw. Außenteil eines Kugellagers, wobei C fest in D eingebaut sein müßte. D ist wieder aus Holz.
Meine Fragen lauten :
1.Wie befestigt man eigentlich A an B und C an D ? Daß ich in D ein Loch bohre und C hineinstecke, gibt ja noch keinen sicheren Halt.
2. Welche Sorte Kugellager müßte ich denn suchen ? Es gibt ja Rillen-, Pendel-, Axial-, Gehäuse- oder Flansch-Kugellager und was weiß ich noch alles ...
Für all diejenigen, die sich jetzt am Kopf kratzen : es geht unter anderem um einen drehbaren Notenständer und um einen neigungsverstellbaren Liegestuhl.
Grüße von Dirk
Re: Etwas OT : Kugellager
Verfasst: Do 12. Mär 2009, 19:15
von Dominic Lang
[
In Antwort auf #50526]
Hi,
wenn du keinen hochgeschwindigkeits Notenständer/Liegestul bauen willst würde ich dir zu einer einfacheren Lagerung raten.
Wenn du Kugellager es z.B. im Liegestuhl einbaust und der steht drausen können die rosten.
Hast du schonmal drüber nachgedacht einfach Holz auf HOlz beim Liegestuhl nimmst?
Falls du unbedingt Kugellager nehmen willst müsst man wissen in welche Richtungen die Kräfte wirken.
Vielleicht kannst du ja eine simple Gesamtskizze machen. Dann könnte man dir besser weiterhelfen.
Gruß Dominic
Re: Etwas OT : Kugellager
Verfasst: Do 12. Mär 2009, 19:19
von martin
Hallo Dirk,
ich bin zwar kein Metaller, aber Universaldilletant ;-)
üblicherweise hätte A innerhalb von D einen geringfügig größeren Durchmesser, außerhalb der beiden Lager könnte man eine Nut einstechen und das Lager mit einem Sprengring sichern.
Es ist auch denkbar, das Ganze so paßgenau zu machen, daß das Lager nur nach erwärmen aufzuziehen ist.
Wenn alles einigermaßen stramm passt, würde ich das Lager mit loctite 648 auf der Welle befestigen, im Holz mit UHU Endfest 300. Ich denke, das das ausreichend hält
Gruß
martin
Re: Etwas OT : Kugellager
Verfasst: Do 12. Mär 2009, 19:45
von Heinz Kremers
Hallo Dirk,
warum denn Kugellager? Holz arbeitet zwischen feucht und trocken, Metall zwischen kalt und warm. Da wird es schwer, eine haltbare Verbindung herzustellen. Du willst doch mit den Noten nicht Karussell fahren und der Liegestuhl macht auch nur eingeschränkte Bewegungen.
Beim Liegestuhl würde ich auf Holzlager zurückgreifen, ggf. mal auf der ruhigen Seite nachfragen, welche Hölzer dafür am besten sind. Gleiches gilt eigentlich für den Notenständer. Bei einem Kugellager müßtest Du Dir auch noch Gedanken über eine Bremse machen :-)
Alternativ wären natürlich auch Gleitlager aus Kunststoff denkbar. Die mußt Du dann natürlich versteckt einbauen wenn Du das Teil hier vorstellen willst :-))
Gruß
Heinz
Re: Etwas OT : Kugellager
Verfasst: Do 12. Mär 2009, 20:37
von Jörg Katzer
[
In Antwort auf #50526]
Hallo Dirk
Metall und Holz? Eine unglückliche Kombination. Ehe Du Dir Gedanken über eine geeignete Befestigung machst, solltest Du bedenken, dass Holz viel stärker arbeitet als Metall. Was nützt Dir das beste Lager, wenn die Welle schwindet und sich im, eigentlich fest sitzenden Lagerring, dreht. Du kannst Holz auch auf Holz gleiten lassen. Mit der richtigen Materialpaarung eigentlich kein Problem (Du willst ja keine Dauerbewegung oder?). Die Mantelflächen der Zylinder sollten nur möglichst groß sein. Bei Deinem Notenständer würde ich die Lager so weit wie möglich voneinander entfernt platzieren. Bei einem kurzen Lagerabstand macht sich das Lagerspiel viel stärker durch kippeln des Ständers bemerkbar.
Ich würde das Lager mit einer Kerze ausreiben, dann quietscht es nicht und das Holz quillt nicht wie bei Öl o.ä..
Notfalls gehen auch Kunststofflager. Entweder Du kennst jemanden der Dir welche dreht, oder Du guckst mal bei Mädler im Netz. Beim selbermachen würde ich POM (gute Notlaufeigenschaften)oder PC (sehr schlagzäh und ein gängiger Lagerwerkstoff) empfehlen.
Kugellager benötigen Konstruktionsbedingt mehr Bauraum als Gleitlager.
Ich hoffe Dir nützt es was und einen schönen Abend
Jörg
Re: Etwas OT : Kugellager
Verfasst: Do 12. Mär 2009, 21:56
von Hermann Werlen
Grüss Gott,
Kugellager sind für dieses Problem nicht die Lösung. Die Herren Kremers und Katzer haben die Argumente bereits erwähnt.
Ich sehe eine Möglichkeit mit IGLIDUR Bundgleitlager wie Sie z.B. hier
http://www.igus.de/default.asp?PAGE=IGLIDUR&CID=011104 ( Weiterklicken !)
in grosser Zahl zu sehen sind. Ich habe sehr viel von diesen Lagern in Holz verwendet. Was für mich sehr wichtig war, die Leute
in der CH Vertretung gaben umfassend Auskunft ohne dass gleich der Bestellblock gezückt wird und auch bei ausgefallenen Problemen.
Herzliche Grüsse:
hermann Werlen
Re: Etwas OT : Kugellager
Verfasst: Do 12. Mär 2009, 22:28
von Heinz Kremers
Hallo Hermann,
die Herren werden hier im Forum geduzt, heißen also Jörg und Heinz. Und wenn man sich irgendwo trifft ist man auch per Du, egal wie groß der Altersunterschied.
Nichts für ungut und Grüße in die Schweiz
Heinz
Re: Etwas OT : Kugellager
Verfasst: Do 12. Mär 2009, 22:34
von Martin Höche
[
In Antwort auf #50526]
Hallo
Wie hier schon geschrieben ist POM eine gute Lösung unter Umständen auch Messing(sieht gut aus).Voraussetzung ist eine Drehbank,es sei denn Du findest etwas passendes zu kaufen.Ich habe in ähnlichen Fällen Messing verwendet.Lagerzylinder mit,,Kragen`` zur Aufnahme der Bohrungen für die Befestigungsschrauben(Kleben iss nich) drehen und in`s Holz einlassen.
Gruß
Martin Höche
Re: Etwas OT : Kugellager
Verfasst: Fr 13. Mär 2009, 06:55
von Dirk Boehmer
[
In Antwort auf #50526]
Hallo Dirk,
wozu Kugellager? Auf Präzision kommt es bei einem Notenständer nun
wirklich nicht an. Lass einfach Holz in Holz laufen, mit genug Luft
rundherum.
--
Dirk
Re: Etwas OT : Kugellager
Verfasst: Fr 13. Mär 2009, 11:55
von Andreas N.
Ich währ für Gleitlager, aus Messing oder Bronze. Da zu kann man auch Rohre nehmen. Ein Bund zum Anschrauben wird wohl nicht nötig sein. Entweder eine Klemmschraube in D einbauen oder wenn es auszugsfester sein soll, ein Loch am Außenumfang, des Lagers in D, so einbohren, dass das die "Lagerschale" angeschnitten wird. Darein dann einen Gewindestift eindrehen (ja nach Größe, das Gewinde Vorschneiden).
An A würde ich das "Lagerrohr" verstiften oder auch von der Stirnseite, die dann ja in D steckt, ebenso wie bei dem anderen Teil, ein Gewindestift eindrehen. Wenn die Lager, bzw. Rohre, dickwandig genug sind, kann man auch eine Senkkopfschraube verwenden.