Ein Versuch, mit Bildern
Verfasst: Mi 11. Feb 2009, 13:50
Hallo
Vor einigen Jahren entdeckte ich bei einem Grabstein-Hersteller auf einem Schutthaufen einen Korpus, Arme und Kopf waren abgebrochen, aber man konnte ohne Probleme die alte Positionen der abgebrochenen Teile wieder finden.
Also fragte ich, ob ich die Teile mitnehmen konnte und so lagen sie bis im Herbst in meiner Hütte.
In einer schwachen Stunde fasste ich den Entschluss, einen Versuch zu starten, ich suchte mir ein Stück passendes Holz (Kirsch), schnitt es zurecht zu einem Rechteck mit den max. Abmaßen, dann projizierte ich mittels meiner Lampe (Birne mit klarem Glas) ein Schattenbild der Figur auf den Klotz und zeichnete mit dem Bleistift ab, so, dass eine leicht größere Figur entstand, das machte ich an Y- und X-Seite, danach schnitt ich die Figur an der Bandsäge aus.
Dann ging ich daran mit Beitel und Hammer das Teil zu bearbeiten, stellte aber ganz schnell fest, dass mir da eine ganze Menge an Wissen und Übung fehlt, um voran zu kommen.
Ich wollte schon aufgeben, überlegte aber dann wie ich kopieren könnte, die erforderlichen Bedingungen hatte ich schnell beisammen, einen gewählten Abstand zwischen Figur und Klotz (180 mm), beide Teile fest auf eine Platte montiert, die wiederum ohne Spiel schiebbar ist, eine schwenkbare Vorrichtung, die den Fräser und den Kopierstift tragen (Abstand auch 180 mm) und eine Möglichkeit den Träger von Fräser und Kopierstift seitlich zu verstellen, um das ganze Teil erreichen zu können.
Mit Abfallteilen werkelte ich ein Gestell zusammen, als Werkzeug nahm ich einen 12 mm Radiusfräser, als Stift ein 13 mm Stab, gerundet.
Beide bracht ich auf eine Höhe, dann konnte es losgehen.
Ich fing an der Rückseite an, mit der rechten Hand den Schwenkarm auf und nieder, mit der linken das Gestell verschieben, ließ die Kontur es zu, setzte ich den Stift auf Kontur und zog oder drückte das Gestell durch.
Bild 1
Als Schwenkteil ein Stück Multiplex aus Buche, als Gelenk zwei 6 mm Nägel.
Der Halter für Fräser und Stift hat einen Anschlag, damit die Rechtwinkligkeit gewährt bleibt.
Hier bearbeite ich eine Seite, beide Teile sind auf ein stabiles Brett geschraubt, diese Stirnseitig auf einer Schiebeplatte befestigt

Bild 2
Als Befestigung des Fräsmotors ein Teil eines alten abgebrochenen Bohrständers (man sollte nichts wegwerfen), die Bruchstelle ebnete ich ein und spannte sie gegen das Multiplex, ein 2mm Blech als Zwischenlage, um ein Eindrücken zu vermeiden.

Bild 3
Ja, so ging es dann weiter, bis alle 4 Seiten bearbeitet waren, natürlich gab es, tauchte ich schenkend ein, Brandstellen, der Fräser musste einiges aushalten.
Ganz so einfach war es nicht, die richtige Position jeweils zu finden, da gab es schon einige ratlose Momente, aber es ergab sich immer eine Lösung.

Bild 4
Jetzt habe ich zwar einen recht guten Rohling, ob es aber nun weiter geht, ich kann es noch nicht sagen, ich hab Gestern und Heute nun probiert mit dem Schnitzen anzufangen, also wenn ich das Teil fertig bearbeiten will, dann ergibt das eine zeitaufwendige Sache, ich fange wie schon so oft nahe Null an, alle wichtigen Dinge müssen durch probieren wieder ans Tageslicht gebracht werden.
Eines kann ich sagen, auch wenn ich mit einfachsten Dingen gearbeitet habe, das Ergebnis des Kopierens ist in Ordnung, sogar der Waschbrettbauch kam gut rüber, überhaupt, ich finde, dass es ein schöner Korpus ist.

Sollte es weitergehen, werde ich berichten.
Gruß Franz