Planung eines Doppelbetts und eines Kinderbetts...

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
StefanK
Beiträge: 82
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Planung eines Doppelbetts und eines Kinderbetts...

Beitrag von StefanK »


Hallo,

da sich bei uns weiterer Nachwuchs angekündigt hat (es sind noch gut drei Monate...), müssen in Kürze neue Betten her. Zum einen ein kleines Kinderbett in der Größe 140x70 - damit das vorhandene noch kleinere Bett wieder verfügbar wird :-) Und zum anderen wird unser 140er Elternbett für vier Personen endgültig zu klein, so dass auch noch ein neues Elternbett (200x200) gebaut werden soll.

Ich habe mich daraufhin zusammen mit der besten Ehefrau der Welt mal hingesetzt und wir haben reichlich geplant, gezeichnet und das Forum nach Anregungen durchsucht. Entstanden sind bislang die folgenden Modelle (mit Sketchup gezeichnet):

Zunächst das Doppelbett:
Das Design ist sehr an das Buchen-Bett von Herbert S. oder auch an das Ahorn-Bett von Heinz Roesch angelehnt. Vielen Dank euch beiden für die schönen bebilderten Beiträge. Und vor allem werden mir die Fotos aus der Bauzeit bestimmt noch sehr viel weiterhelfen...
Es soll insgesamt 2m breit sein und aus einer 120er und einer 80er Matratze bestehen. Hintergrund dieser Idee ist, dass man dadurch hoffentlich ohne nervige "Ritze" nebeneinander liegen kann... Die Asymmetrie der Matratzen setzt sich bewusst im Bettrahmen fort. Außerdem kann so der Mittelbalken zur Unterstützung der Lattenroste einfach an den jeweiligen mittleren Pfosten des Kopf- und Fußteils befestigt werden. Der Platz unter dem Bett soll durch vier Schubladen genutzt werden. Daher sind Kopf- und Fußteil auch bis auf den Boden hinunter gezogen. Das Kopfteil ist 10cm höher als das Fußteil.



Hier noch eine Ansicht von der Seite. Die Schubladen sind natürlich beide gleich breit (ca. 100cm).



Die Abmessungen der Bauteile sind momentan wie folgt: Seitenteile 160mm hoch und 30mm stark, Pfosten und auch die Friese/Riegel 60mm breit und 30mm stark, Höhe des Kopfteils 800mm und des Fußteils 700mm, Füllungen 20mm stark und auf 15mm abgeplattet, Gitterstäbe 45mm breit und 20mm stark.
Was haltet ihr davon? Meine bessere Hälfte legt Wert darauf, dass es nicht zu "wuchtig" wird, aber macht das Sinn mit den 30mm starken Pfosten?

Nun zum Kinderbett:
Sehr viele Anregungen haben wir bei dem ausführlichst vorgestellten und sehr schönen Kinderbett von Heiko Rech gefunden. Vielen Dank für all die tollen bebilderten Beiträge und die kompletten Bauanleitungen auf Deiner Homepage!
Grundsätzlich soll das Bett mit abnehmbaren Gitter-Seitenteilen und auch einzeln entnehmbaren Gitterstäben ausgestattet sein. Das Konzept von Heiko hierzu ist einfach klasse und ich möchte es gerne nachbauen. Ferner soll auch unter diesem Bett der Stauraum mit Schubladen genutzt werden, daher sind Kopf- und Fußteil wieder bis zum Boden geschlossen.



Hier noch eine Ansicht, bei der das eine Gitterteil entfernt ist:



Da wir noch nicht wissen, wielange dieses Bett genutzt werden wird und aber davon ausgehen, dass die Gitter an den Seiten irgendwann überflüssig sein werden; sollen Kopf- und Fußteil auch irgendwann "verkleinerbar" sein. Hierzu ist mir kein vernünftiges Konzept eingefallen, so dass ich beschlossen habe, einfach gleich noch ein flaches Kopf- und Fußteil zusätzlich zu bauen für später. Außerdem sind in diesem Zusammenhang auch die geschwungenen Seitenteile entstanden. Unser Kind soll einfach auch ohne Gitterstäbe an den Seiten noch einen kleinen Schutz gegens Hinausrollen haben. Und Kopfkissen und Decke fallen dann später vielleicht auch nicht so schnell herunter (momentan wird noch der Schlafsack genutzt).



Die Abmessungen des Kinderbetts sind folgendermaßen angesetzt: Pfosten bei der hohen Variante 60x30mm und bei der flachen Variante 35x30mm, Seitenteile 25mm stark und zwischen 90 und 230mm hoch, Friese 25mm stark (innen bündig und außen 5mm zurückspringend zu den Pfosten) und 35mm breit (der Mittelfries ist allerdings 60mm breit), Füllungen 20mm stark mit 5mm Abplattung, Gitterstäbe 26mm breit und 15mm stark und die obere Fläche des Kopf- und Fußteils in der flachen Variante ist 25mm stark.
Vorgabe meiner besseren Hälfte war auch hier: Nicht wuchtig! Bei der Gitter-Variante brauche ich aber die breiten Pfosten, da das abnehmbare Gitterteil vor dem Seitenteil sitzen soll...

Beide Betten sollen aus Kernbuche gebaut werden, die ich hier recht günstig bei einem Tischler beziehen kann: besäumt, leicht gedämpft und vorgeschliffene Bohlen in 65er und 52er Stärke. Durch das Schleifen sind die Bohlen jeweils ca. 4mm dünner. Es handelt sich durchgehend um Bohlen mit liegenden Jahresringen.

Die Verbindung der Seitenteile mit Kopf- und Fußteil soll mit Berliner Betthaken erfolgen, die ich auch schon gekauft habe (150mm lang und komplett zum Einlassen). Für den Mittelbalken des Elternbetts habe ich auch schon einen entsprechenden Beschlag gefunden, der das Einhängen des Balkens erlaubt und dann auch auf Zug belastet werden kann.
Die Schubladen sollen auf Metallführungen laufen, da sie wahrscheinlich doch recht schwer werden... Hierzu hatte ich im Internet schon die Hettich Überauszüge FR6142 gefunden. Kennt die jemand und hat da Erfahrung mit?
Abgesehen davon sollen die restlichen Verbindungen ohne Metall auskommen...
Aber wie spanne ich nachher Kopf- und Fußteil beim Verleimen? Hier würde noch nicht einmal eine 2m Zwinge ausreichen! Macht ihr so etwas mit Rohrzwingen oder muss ich jetzt in den sauren Apfel beißen und mir zwei 2,5m Zwingen von Bessey o.a. kaufen?

So, nun habe ich euch meine Entwürfe präsentiert und würde mich sehr über Rückmeldungen, Kritik, Verbesserungsvorschläge und dergleichen freuen. Ein paar konkrete Fragen zur Holzauswahl und -verarbeitung hätte ich aber auch noch ;-)

1. Kann ich bspw. die 160mm breiten und 30mm starken Seitenteile des Elternbetts einfach massiv aus einem Stück machen - wenn ich entsprechende Bohlen finde, die die Entnahme solch eines großen Stückes erlauben - sprich, die auf über 2000mm Länge und 160mm Breite komplett rissfrei
sind?

2. Wenn ich die Seitenteile doch verleime, ist es dann geschickter, von der 48er Bohle breite Lamellen abzuschneiden und diese aneinanderzuleimen - oder lieber schmale Lamellen abschneiden (30mm zzgl. Hobelreserve), diese kippen und dann zusammenleimen? Bei der letzteren Variante würde ich dann ja quasi stehende Jahresringe erhalten, wenn die Jahresringe in der Bohle vorher liegend waren (versteht man was ich meine?)?

3. Kann ich die Pfosten und Friese aus einem Stück machen oder wäre es sinnvoller, diese aus zwei Teilen zusammenzuleimen? Falls ich sie aus einem Stück mache, wie sollten die Jahresringe verlaufen - oder ist das hier vollkommen egal?

4. Was haltet ihr von den oben aufgeführten Dimensionen? Ich tu mich mit dem Abschätzen sehr schwer. Sind 30mm Stärke für die Pfosten zu wenig?

Ich hoffe, euch gefallen die Entwurfs-Bilder. Wenn die Betten irgendwann mal fertig sind, gibt es auch Bilder der realen Betten! Ich würde mich freuen über jegliche Kritik, Verbesserungsvorschläge und vielleicht ein paar Antworten auf meine Fragen als "Leimholz-Neuling"...

Vielen Dank und viele Grüße
Stefan



Jörg Baas
Beiträge: 306
Registriert: Di 1. Mai 2018, 05:39

Re: Planung eines Doppelbetts und eines Kinderbett

Beitrag von Jörg Baas »


Hallo Stefan,

Die unterschiedlichen Matratzen finde ich sehr ungeschickt. Es ist auch die Anschaffung der Bezüge in 120 und 80. Ich halte eher 2 x 100 für sinnvoll oder 2 x 90. Ich denke Dir geht es momentan auch um die Kleinen. Bedenke dass diese größer werden und das Bett für zwei übrig bleibt. Da sind dann 120 und 80 einfach unpraktisch und Ihr habt nur noch ein 120er da ja die Ritze stört ;-).
Warum setzt sich die Asymmetrie bewusst fort. Die Matratzen sieht man doch nicht und muss doch im Rahmen nicht angedeutet werden ? Welchen Zweck hast Du damit verfolgt ?

Ich sehe bei geschlossenen Bettkästen die Gefahr das die Feuchtigkeit nicht richtig entweichen kann und sich unter Umständen Schimmel bilden kann. Wie ist denn hier die Erfahrung der Bettkastenbesitzer ?

Ich finde die großen Bessey Zwingen schon auch toll, doch die großen Rohrzwingen vom Hausherren kosten nur einen Bruchteil davon und Du kannst Dir gleich mehrere anschaffen.

Das Seitenteil in einem Stück zu lassen halte ich für bedenklich. Ich würde je nach Geschmack 4 bis 5 Lamellen verwenden.Ich schneide von meinen 52 er Bohlen die Lamellen auf die gewünschte Dicke zzgl. Hobelreserve und kippe diese zum verleimen.(Wie von Dir beschrieben.)Die 30mm für die Seitenteile empfinde ich etwas überdimensioniert. Für die Kinderbettpfosten würde ich eher auf 45 bis 50 mm gehen.

Wie findest Du denn Rundstäbe im Kinderbett ? Die rechteckigen Stäbe bedeuten schon einen erheblichen Mehraufwand den ich Dir natürlich nicht absprechen möchte. Hier ein Link von meinem ersten Kinderbett mit herausnehmbaren Stäben.

http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/noframes/read/40272

So genug der Kritik und Verbesserungen. Du hast Dir da eine Menge Arbeit vorgenommen, bei der ich Dir ganz viel Spass und Ausdauer wünsche. Der Entwurf des Kinderbettes gefällt mir ganz gut und ich bin gespannt auf das Ergebnis.

Viele Grüße Jörg


Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Planung eines Doppelbetts und eines Kinderbett

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Stefan,

bezüglich der geschlossenen Bettkästen kann ich Jörgs Bedenken nur unterstreichen.
Wir hatten jahrelang bei unserem Ehebett unten eine geschlossene Kiste. Ständig war im Schlafzimmer ein eigenartiger Muff, den wir auf den Teppichboden zurückgeführt haben, und das, obwohl die Betten regelmäßig gelüftet wurden und dabei auch die Matratzen über das Fußteil hochgelegt wurden.

Irgendwann war ich es satt und hab mir das seinerzeit von einem Schreiner gebaute Bett mal genauer angeschaut. Ohne statische Probleme konnte ich das untere, nach innen versetzte Seitenbrett wegnehmen; es war gottlob nicht verleimt. Danach hat es noch ein paar Wochen zunehmend weniger gerochen und dann war der Muff weg.

Bei einem anderen (Jugend-)Bett kann man den Lattenrost per Spring-auf-Beschlag hochklappen. Hier hat der Schreiner unter dem Lattenrost eine Platte eingebaut. Dort mieft der "Teppichboden" zwar nicht, der Matratzenbelüftung tut es aber auch nicht gut.

Gruß

Heinz



Heinz Roesch
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Planung eines Doppelbetts und eines Kinderbett

Beitrag von Heinz Roesch »

[In Antwort auf #49511]
Hallo Stefan!

Das sind schöne Entwürfe, sehr gute Sketchup-Arbeit!

Ich würde, wie Jörg schon angeregt hat, das Bett symmetrisch
auslegen und nur wenn wirklich nötig innen asymmetrisch
teilen. Das kann man dann auch wieder ändern, wenn es sich
als ungeschickt erweist.

Die Schubladen würde ich nur auf Rollen laufen lassen und
mit großzügigen Lüftungsschlitzen versehen, auch wenn das
optisch nicht so toll rüberkommt. Der Schubkasten unter
unserem Kinderbett läuft ganz gut auf den Rollen und mechanisch
ist das bei weitem einfacher. Zudem kann man die Dinger dann
einfach entfernen, um sauber zu machen.

So praktisch das auch ist, aus hygienischen Gründen halte ich
wie Heinz ebenfalls nicht viel von den Schubladen. Eine Alternative
können auch spezielle "Plastikkoffer" für diesen Zweck sein. Die sind
dann auch geschlossen und der Inhalt staubt nicht so extrem ein.

Die Bessey Korpuszwingen sind super, mittlerweile gibt es eine
neue Generation "REVO" die nochmals spürbar verbessert sind. Lohnen
tut sich das natürlich nur, wenn Du diese Zwingen auch in der
Zukunft weiterverwenden kannst. Ansonsten sind die Rohrzwingen
auf jeden Fall eine gut brauchbare Lösung. Zu Bessey möchte ich
noch sagen, dass die UVP doch recht großzügig bemessen sind, ich
habe meine mit einem satten Rabatt erworben. :-)

Die 30mm reichen auf jeden Fall, die Wangen kannst Du ja über großzügig
bemessene und sauber verschraubte/verdübelte Tragleisten weiter
verstärken. Ich bin durch meine käuflich erworbene Quietschgarnitur
vorbelastet, deshalb sehen meine Betten ein bisschen nach Panzer aus.
Wenn Du das Material doch dicker wählst, dann sind die angesetzten Fasen
wie bei meinem Ahorn-Bett ganz hilfreich um das massive Material optisch
etwas zu entschärfen. :-)

Ich würde alles aus direkt zugeschnittenem Holz ausführen, das sieht
besser aus und macht weniger Arbeit. Mit Ahorn und Esche hatte ich
keinerlei Probleme mit Werfen oder ähnlichem. Gedämpfte Buche sollte
da auch nicht viel schlechter sein.

Ich freue mich schon auf Bilder von deinen Ergebnissen.

Viele Grüße

Heinz



Roman aus Wien
Beiträge: 27
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Seile statt langer und teurer Zwingen

Beitrag von Roman aus Wien »


Statt langer und damit teurer Zwingen kannst Du zum Spannen langer Teile auch Seile verwenden. Einfach ein billiges Seil (zB. weiße Kunststoff-Paketschnur) mehrmals stramm um das Werkstück (ev. mit Kantenschutz) wickeln und dann mit Holzknebeln verdrillen. Funktioniert genauso einfach wie bei den Gestellsägen.

Grüße aus Wien
Roman



Wolfgang.G

Re: Seile statt langer und teurer Zwingen

Beitrag von Wolfgang.G »


Hallo
zum Spannen langer Teile benutze ich Spanngurte. Kosten nicht viel und können eine Menge Zug machen. Zum Kantenschutz nehme ich Plastikwinkel.
Gruß Wolfgang


Jörg Baas
Beiträge: 306
Registriert: Di 1. Mai 2018, 05:39

Re: Seile statt langer und teurer Zwingen

Beitrag von Jörg Baas »


Hallo Wolfgang und Roman,

ich hatte bei meiner Bettverbreiterung mangels langer Zwingen auch erst Zurrgurte benutzt. Das Problem war das sich diese zu sehr dehnen und nicht die nötige Kraft zum zusammenziehen besitzen. Ich habe in der offenen Zeit des Leimes es nicht geschafft das Kopfteil ordentlich zusammenzuziehen. Ich habe es wieder auseinandergebaut und mir lange Zwingen besorgt. Es war eine ganz andere Kraft dahinter. Die Zurrgurte habe ich dann unterstützend benutzt.

Viele Grüße Jörg


Roman aus Wien
Beiträge: 27
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Seile statt langer und teurer Zwingen

Beitrag von Roman aus Wien »


Ich möchte ja niemanden davon abhalten, sein Geld und seinen Platz für lange Zwingen oder lange Rohre zu verwenden.

Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass ich mit dem Verdrillen von Seilen einen enorme Spannung erzeugen kann. Der Pressdruck ist mindestens so groß, wie bei Schraubzwingen.

Vorteil der Seilmethode: billiger und platzsparender
Nachteil der Seilmethode: langsamer und umständlicher

Mit Gurten geht es natürlich genauso: Gurt mehrmals herumwicklen, mit wieder lösbarem Knoten verknoten und dann mit Knebeln verdrillen.

Grüße aus Wien
Roman



StefanK
Beiträge: 82
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Schubladen und ungleiche Matratzen müssen sein...

Beitrag von StefanK »

[In Antwort auf #49511]
Hallo,

vielen Dank für eure Antworten. Und auch vielen Dank für eure offene Kritik.
An das Belüftungs- und Schimmelproblem hatte ich bspw. gar nicht gedacht! Ich sehe das aber generell nicht ganz so kritisch. Bei meinem eigenen früheren Bett (100x200) hatte ich Schubladen drunter und nur die Längsseite des Bettes, die zur Wand hin stand war unten offen, so dass durch den Fußleisten-bedingten Abstand zur Wand 3-5cm Lüftungsmöglichkeit blieben. Da gab es meines Erachtens nie Probleme. Bei unserem jetzigen 140er Bett habe ich auch vier Schubladen drunter gebaut. Da haben wir bislang (ca. zwei Jahre) auch noch keine Probleme feststellen können. Die einzige Lüftungsöffnung bei diesem Bett sind das Kopfteil und das Fußteil, die zwar fast ganz geschlossen sind, aber unten abgesehen von den Ecken ein paar cm Luft zum Boden haben.

Schubladen soll und muss das neue Bett aber auf jeden Fall haben. Ich hatte mir eigentlich überlegt, einfach Schubladenführungen jeweils an den unteren Querfries zu schrauben und in der Mitte auch eine entsprechende Tragkonstruktion für die Schubladenführungen zu basteln. Aus diesem Grunde hatte ich eigentlich überhaupt bloß das Kopf- und Fußteil komplett bis zum Boden geschlossen entworfen.
Wenn man jetzt wie von Heinz vorgeschlagen Rollen verwenden würde und das ganze auch halbwegs schick aussieht, wenn man auf das Fußteil blickt, dann bräuchte das Fußteil (und das Kopfteil natürlich auch) ja auch nicht mehr geschlossen zu sein.

@Heinz: Wie hast Du das denn mit den Rollen gelöst? Wie groß sind diese und sitzen die seitlich oder unter den Schubladen - wie viel Abstand zum Boden haben die Schubladen durch die Rollen?

Unter dem Bett wird auch noch ordentlich Luftvolumen frei bleiben. Zwischen Matratze und Schubladenoberkante sind einige cm frei und die Schubladen sind auch nicht 1m tief...

Nun zu der geplanten Asymmetrie des Bettes:
Wir sind von der Idee der ungleichen Matratzenaufteilung schwer angetan und wollen diese auf jeden Fall auch umsetzen. Ob ich nun je zwei 120er Bezüge oder je einen 120er und einen 80er Bezug für die Matratzen anschaffen muss - das ist mir egal. :-) Vorhanden ist eh nichts in der Größe...
Die Diskussion hierüber ist aber glauche ich auch müßig, weil ich mich davon wohl eh nicht abbringen lassen werde :-)

Worüber man aber durchaus diskutieren kann ist die Frage, ob sich diese Asymmetrie in der Konstruktion des Bettes fortsetzen soll oder nicht.
Wenn ich die Konstruktion nicht symmetrisch auslege brauche ich zunächst einmal eine Lösung, wie ich den Mittelbalken für die Lattenroste entsprechend befestigen kann. Hierfür wäre es sehr praktisch, wenn an der Stelle einfach ein Pfosten steht...
Uns stört die Asymmetrie der Konstruktion zumindest auf dem Papier überhaupt nicht. Sie betont halt die ungewöhnliche Matratzenaufteilung, mit der wir aber sehr glücklich sind (bzw. hoffentlich sehr glücklich sein werden). Und insofern kann sich die Asymmetrie auch ruhig in der Konstruktion wiederspiegeln, da es ja nunmal unser Bett wird ;-)

Vielleicht ist es in 20 Jahren oder so irgendwann mal so weit, dass alle Kinder groß genug sind und wir die Nase voll haben von der asymmetrischen Bettaufteilung. Und vielleicht wären dann 2x90 oder 2x100 praktischer. Aber vielleicht muss ich dann einfach nochmal wieder ein neues Bett bauen, zwanzig Jahre sind ja auch noch ein ziemlich langer Zeitraum... ;-)

Danke für die Rückmeldung zu den Rohrzwingen. Die Bessey Korpuszwingen in 2,50m Länge sind sicher was feines - aber so häufig werde ich die sicher nicht nutzen können. Und etwas unhandlich dürften sie auch sein. Die Rohrzwingen kann ich dann mit kürzeren Rohren noch deutlich besser einsetzen! Ich nehme mal stark an, dass die Rohrzwingen vom Hausherrn uneingeschränkt empfehlenswert sind? Nebenbei sind sie ja auch noch eine ganze Ecke günstiger als die Pony-Variante aus Bayern...
Vielen Dank auch für die Vorschläge mit Seilen und Spanngurten. Allerdings sagt mir diese Lösung nicht so richtig zu. Erstens der (zeitliche) Aufwand mit Seil mehrfach drumtüdeln und dann mehrfach spannen mit Knebel etc. Zweitens sehe ich hier auch einfach die Gefahr des Reißens. Wenn ich das Seil wirklich so sehr gespannt kriege, dass genug Spannkraft entsteht, dann könnte so ein Seil auch irgendwann mal anfangen zu reißen. Und um scharfkantige Ecken geführt zu werden mag ein Seil vermutlich auch nicht gerne - auch wenn man dass mit Pappe oder dergleichen etwas entschärfen kann. Danke für den Tip, aber da investiere ich dann doch lieber in Zwingen, das ist mir zu riskant :-)

Leimholz vs. "massiv aus einem Stück":
Aha, der eine meint so und der andere so - schön, dass ihr euch auch uneinig seid. :-)
Aber vielen Dank Jörg für die Ausführungen zur Leimholzherstellung, dann lag ich von der Herangehensweise ja schon ganz richtig. Und dann werde ich wahrscheinlich die 65er (bzw. 61er) Bohlen verwenden, um breitere Lamellen zu erhalten.
Aber nochmal eine dumme Laienfrage: Ist die Ausrichtung der Jahresringe bei den Pfosten und den Friesen egal? Oder gibt es konstruktionstechnische Gründe, die für das eine oder andere sprechen?
Und ich werde wohl die Seitenteile leimen. Bei den Füllungen muss ich es eh machen, da es Wahnsinn wäre 48mm auf 20mm herunterzuhobeln. Und ich vermutlich auch nicht so breite Bohlen finden werde. Und eine große Bandsäge habe ich hier nirgends zur Verfügung. Auch nicht bei den Schreinern, bei denen ich ab und zu mal in die Werkstatt darf, eine Bandsäge gibt es dort leider nicht.

@Jörg: Wie meinst Du das mit den Rundstäben genau? Klar, ich müsste dann keine dünnen Leisten aushobeln. Stattdessen dann vermutlich Rundstäbe kaufen. Die passen dann farblich vermutlich nicht optimal zum restlichen Holz und sind vermutlich auch noch relativ teuer. Denn das Holz für die kleinen Gitterstäbe fällt bestimmt als Verschnitt/Reste genügend an. Wahrscheinlich geht es schneller, runde Löcher zu bohren, als kleine Nuten für die Gitterstäbe auszufräsen, aber das dürfte kein sooo großer Unterschied sein, oder?
Das heißt, der Hauptvorteil wäre vermutlich, dass das Aushobeln der kleinen Leisten entsteht? Hmm, ich glaube, das nehme ich in Kauf, um ein einheitliches Holzbild zu erhalten - zu perfektionistisch leider... ;-)
Aber danke für den Tip!

Dein Kinderbett gefällt mir übrigens auch ganz gut - abgesehen vom keilgezinkten Holz... ;-)
Warum ist da so eine Unterbrechung am Fußteil? Willst Du den oberen Teil später abnehmen, wenn die Gitter weg sind? Wie hast Du den Anschluss zwischen oberem und unterem Teil gelöst? Wie klappt das mit dem Aushängen der Gitter bei Dir?

Ich hätte auch nochmal eine andere Frage an die Allgemeinheit. Die Lattenroste sollen allesamt selbst gefertigt werden, einfach nur aus Leisten. Hat das schon mal jemand gemacht und kann entsprechende Tips geben, was man hierbei berücksichtigen sollte? Wie hält man die Latten bspw. an Ort und Stelle? Wie groß dimensioniert man sie? Aus welchem Material sollten sie sein?

Das wären dann wohl erstmal wieder alle Fragen. Viele Grüße und vielen Dank für eure ermunternden Beiträge!
Stefan


Heinz Roesch
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Schublade auf Rollen - Bilder

Beitrag von Heinz Roesch »


Hallo Stefan!

Gleich vorweg - das ist keine Arbeit von mir sondern
ein gekauftes Möbel.



Die Rollen sind einfach aufgeschraubt. Ich würde hier etwas größere
Rollen verwenden und diese einklinken, aber die gezeigte Lösung läuft
gut, obwohl die Schublade die komplette Bettlänge ausfüllt.



Das habe ich zufällig in einer Schublade im Kinderzimmer gefunden.



Viele Grüße

Heinz



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