Hallo,
da sich bei uns weiterer Nachwuchs angekündigt hat (es sind noch gut drei Monate...), müssen in Kürze neue Betten her. Zum einen ein kleines Kinderbett in der Größe 140x70 - damit das vorhandene noch kleinere Bett wieder verfügbar wird :-) Und zum anderen wird unser 140er Elternbett für vier Personen endgültig zu klein, so dass auch noch ein neues Elternbett (200x200) gebaut werden soll.
Ich habe mich daraufhin zusammen mit der besten Ehefrau der Welt mal hingesetzt und wir haben reichlich geplant, gezeichnet und das Forum nach Anregungen durchsucht. Entstanden sind bislang die folgenden Modelle (mit Sketchup gezeichnet):
Zunächst das Doppelbett:
Das Design ist sehr an das Buchen-Bett von Herbert S. oder auch an das Ahorn-Bett von Heinz Roesch angelehnt. Vielen Dank euch beiden für die schönen bebilderten Beiträge. Und vor allem werden mir die Fotos aus der Bauzeit bestimmt noch sehr viel weiterhelfen...
Es soll insgesamt 2m breit sein und aus einer 120er und einer 80er Matratze bestehen. Hintergrund dieser Idee ist, dass man dadurch hoffentlich ohne nervige "Ritze" nebeneinander liegen kann... Die Asymmetrie der Matratzen setzt sich bewusst im Bettrahmen fort. Außerdem kann so der Mittelbalken zur Unterstützung der Lattenroste einfach an den jeweiligen mittleren Pfosten des Kopf- und Fußteils befestigt werden. Der Platz unter dem Bett soll durch vier Schubladen genutzt werden. Daher sind Kopf- und Fußteil auch bis auf den Boden hinunter gezogen. Das Kopfteil ist 10cm höher als das Fußteil.

Hier noch eine Ansicht von der Seite. Die Schubladen sind natürlich beide gleich breit (ca. 100cm).

Die Abmessungen der Bauteile sind momentan wie folgt: Seitenteile 160mm hoch und 30mm stark, Pfosten und auch die Friese/Riegel 60mm breit und 30mm stark, Höhe des Kopfteils 800mm und des Fußteils 700mm, Füllungen 20mm stark und auf 15mm abgeplattet, Gitterstäbe 45mm breit und 20mm stark.
Was haltet ihr davon? Meine bessere Hälfte legt Wert darauf, dass es nicht zu "wuchtig" wird, aber macht das Sinn mit den 30mm starken Pfosten?
Nun zum Kinderbett:
Sehr viele Anregungen haben wir bei dem ausführlichst vorgestellten und sehr schönen Kinderbett von Heiko Rech gefunden. Vielen Dank für all die tollen bebilderten Beiträge und die kompletten Bauanleitungen auf Deiner Homepage!
Grundsätzlich soll das Bett mit abnehmbaren Gitter-Seitenteilen und auch einzeln entnehmbaren Gitterstäben ausgestattet sein. Das Konzept von Heiko hierzu ist einfach klasse und ich möchte es gerne nachbauen. Ferner soll auch unter diesem Bett der Stauraum mit Schubladen genutzt werden, daher sind Kopf- und Fußteil wieder bis zum Boden geschlossen.

Hier noch eine Ansicht, bei der das eine Gitterteil entfernt ist:

Da wir noch nicht wissen, wielange dieses Bett genutzt werden wird und aber davon ausgehen, dass die Gitter an den Seiten irgendwann überflüssig sein werden; sollen Kopf- und Fußteil auch irgendwann "verkleinerbar" sein. Hierzu ist mir kein vernünftiges Konzept eingefallen, so dass ich beschlossen habe, einfach gleich noch ein flaches Kopf- und Fußteil zusätzlich zu bauen für später. Außerdem sind in diesem Zusammenhang auch die geschwungenen Seitenteile entstanden. Unser Kind soll einfach auch ohne Gitterstäbe an den Seiten noch einen kleinen Schutz gegens Hinausrollen haben. Und Kopfkissen und Decke fallen dann später vielleicht auch nicht so schnell herunter (momentan wird noch der Schlafsack genutzt).

Die Abmessungen des Kinderbetts sind folgendermaßen angesetzt: Pfosten bei der hohen Variante 60x30mm und bei der flachen Variante 35x30mm, Seitenteile 25mm stark und zwischen 90 und 230mm hoch, Friese 25mm stark (innen bündig und außen 5mm zurückspringend zu den Pfosten) und 35mm breit (der Mittelfries ist allerdings 60mm breit), Füllungen 20mm stark mit 5mm Abplattung, Gitterstäbe 26mm breit und 15mm stark und die obere Fläche des Kopf- und Fußteils in der flachen Variante ist 25mm stark.
Vorgabe meiner besseren Hälfte war auch hier: Nicht wuchtig! Bei der Gitter-Variante brauche ich aber die breiten Pfosten, da das abnehmbare Gitterteil vor dem Seitenteil sitzen soll...
Beide Betten sollen aus Kernbuche gebaut werden, die ich hier recht günstig bei einem Tischler beziehen kann: besäumt, leicht gedämpft und vorgeschliffene Bohlen in 65er und 52er Stärke. Durch das Schleifen sind die Bohlen jeweils ca. 4mm dünner. Es handelt sich durchgehend um Bohlen mit liegenden Jahresringen.
Die Verbindung der Seitenteile mit Kopf- und Fußteil soll mit Berliner Betthaken erfolgen, die ich auch schon gekauft habe (150mm lang und komplett zum Einlassen). Für den Mittelbalken des Elternbetts habe ich auch schon einen entsprechenden Beschlag gefunden, der das Einhängen des Balkens erlaubt und dann auch auf Zug belastet werden kann.
Die Schubladen sollen auf Metallführungen laufen, da sie wahrscheinlich doch recht schwer werden... Hierzu hatte ich im Internet schon die Hettich Überauszüge FR6142 gefunden. Kennt die jemand und hat da Erfahrung mit?
Abgesehen davon sollen die restlichen Verbindungen ohne Metall auskommen...
Aber wie spanne ich nachher Kopf- und Fußteil beim Verleimen? Hier würde noch nicht einmal eine 2m Zwinge ausreichen! Macht ihr so etwas mit Rohrzwingen oder muss ich jetzt in den sauren Apfel beißen und mir zwei 2,5m Zwingen von Bessey o.a. kaufen?
So, nun habe ich euch meine Entwürfe präsentiert und würde mich sehr über Rückmeldungen, Kritik, Verbesserungsvorschläge und dergleichen freuen. Ein paar konkrete Fragen zur Holzauswahl und -verarbeitung hätte ich aber auch noch ;-)
1. Kann ich bspw. die 160mm breiten und 30mm starken Seitenteile des Elternbetts einfach massiv aus einem Stück machen - wenn ich entsprechende Bohlen finde, die die Entnahme solch eines großen Stückes erlauben - sprich, die auf über 2000mm Länge und 160mm Breite komplett rissfrei
sind?
2. Wenn ich die Seitenteile doch verleime, ist es dann geschickter, von der 48er Bohle breite Lamellen abzuschneiden und diese aneinanderzuleimen - oder lieber schmale Lamellen abschneiden (30mm zzgl. Hobelreserve), diese kippen und dann zusammenleimen? Bei der letzteren Variante würde ich dann ja quasi stehende Jahresringe erhalten, wenn die Jahresringe in der Bohle vorher liegend waren (versteht man was ich meine?)?
3. Kann ich die Pfosten und Friese aus einem Stück machen oder wäre es sinnvoller, diese aus zwei Teilen zusammenzuleimen? Falls ich sie aus einem Stück mache, wie sollten die Jahresringe verlaufen - oder ist das hier vollkommen egal?
4. Was haltet ihr von den oben aufgeführten Dimensionen? Ich tu mich mit dem Abschätzen sehr schwer. Sind 30mm Stärke für die Pfosten zu wenig?
Ich hoffe, euch gefallen die Entwurfs-Bilder. Wenn die Betten irgendwann mal fertig sind, gibt es auch Bilder der realen Betten! Ich würde mich freuen über jegliche Kritik, Verbesserungsvorschläge und vielleicht ein paar Antworten auf meine Fragen als "Leimholz-Neuling"...
Vielen Dank und viele Grüße
Stefan