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Baumscheibe trocknen
Verfasst: Mi 10. Dez 2008, 20:58
von Sebastian S
Habe eine baumscheibe eines urweltmammutbaumes mit mehr als 1m durchmesser. Sie ist 20cm stark und wurde vor 4 wochen gesägt. Ich plane eine tischplatte daraus zu machen, habe allerdings bedenken, daß sie mir zu arg reißt. Wer kann mir einen guten tip geben wie ich verfahren soll um das reißen möglichst in grenzen zu halten. schon mal danke in voraus
Re: Baumscheibe trocknen
Verfasst: Do 11. Dez 2008, 12:28
von reinhold
hallo,
da hilft eigentlich nur Einlegen in PEG2000.
Das ist eine wachsartige Substanz, die in Wasser gelöst wird . Das Holz wird eingelegt und das PEG ersetzt nach und nach das Zellwasser und verhindert so das Reissen.
Die Methode hat Nachteile :
1. das Holz besteht nachher zur Hälfte aus PEG, also aus Kunststoff
2. als Oberflächenbehandlung kommt nur noch PU-Lack in Frage
3. die Methode ist nicht billig
4. das Holz muss mindestens 4-6 Monate in der Lösung bleiben
Die Alternative: die Risse akzeptieren und damit leben.
Gruss
reinhold
Re: Baumscheibe trocknen
Verfasst: Do 11. Dez 2008, 13:31
von Andreas N.
Ist die Baumscheibe aus dem Braunkohlenabbau?
Wenn der Stamm eine gleichmäßig, braune Farbe hat, gibt es eher viele kleine Risse als wenige große, wie es bei rezenten Hölzern meist ist.
Durch die Inkohlung ist das Holz aber weitestgehend gegen Parasiten und auch Pilze resistent. Vor dem Geologischeninstitut in Bonn steht so ein etwa 2,5m hoher Stamm den die Gärtner schon abräumen wollten. Der sieht sehr "normal" aus und verrottet nicht. Es wachsen nur einige Pflanzen auf der Oberen Schnittfläche die man regelmäßig entfernen muß, damit sie den Stamm nicht sprengen. Die Festigkeit liegt aber nur etwas über der von harter Holzkohle (etwas elastischer).
Dashalb werden Die Stämme wohl auch nur zu "Leitplanken" im Tagebau und nicht weiter verarbeiter, wo sie doch in größeren Mengen anfallen.
Re: Baumscheibe trocknen
Verfasst: Do 11. Dez 2008, 14:03
von Edi Kottmair
[
In Antwort auf #48089]
Hallo Sebastian,
das Einlegen in PEG ist eine mehr theoretische Methode, allein schon wegen der Größe der Scheibe. An kleineren habe ich es selbst probiert, aber wegen Schimmelbildung wieder aufgegeben.
Eine ganz andere Methode wäre folgende: Ich habe schon solche Tische gesehen, bei denen die Risse gestalterisch einbezogen worden sind. Du könntest beispielsweise beim ersten Riss, der entsteht, gleich bis zur Mitte einsägen, in der Hoffnung, dass nur dieser weiter aufgeht, dass aber keine neuen entstehen. Der Riss kann sich dann zu einem breiten Keil weiten. Dort könntest du z. B. einen Tischfuß montieren, den man dann von oben sieht. So irgendwie würde ich es wohl machen, wenn ich in den Genuss einer solchen Scheibe kommen würde.
Viele Grüße von
Edi
Re: Baumscheibe trocknen
Verfasst: Do 11. Dez 2008, 14:18
von Helle
Hallo alle zusammen,
nur so als Idee:
Auf dem Bau gibt es so Wellenbänder aus Stahl, welche endlos sind. Man bekommt sie zugeschnitten im Sägewerk für die Maurerdielen an den Stirnseiten, das diese nicht reisen.
Wenn du da so eine Spirale auf die Rückseite einschlagen würdest ...
Übrigens gibt es diese Bänder auch für die Forstwirtschaft für edleres Holz am Stamm anfang und Ende -- sind solche "s-Formen" -- vieleicht sind diese günstiger -- beim Forstamt fragen.
Gruß, Helle
Re: Baumscheibe trocknen
Verfasst: Do 11. Dez 2008, 17:50
von Heinz Kremers
Hallo Sebastan,
was Helle meint gibt es z.B. hier, auch in Edelstahl, wenn es ganz edel sein soll:
http://www.grube.de/csc_articles.phpDort unter "Wellenbandeisen" suchen.
Schönen Abend
Heinz