Erstes Vorstellungsprojekt: Möbeltruhe in Buche
Verfasst: Di 13. Mai 2008, 22:44
Hallo miteinander,
da ich bisher nur von Euren interessanten Beiträgen profitiert habe und selbst noch nicht groß aktiv geworden bin, habe ich mich nun einmal daran gemacht und ein paar Bilder heraus gesucht, mit denen ich auch etwas vorzustellen habe. Da ich den Werdegang dieses Möbels leider noch nicht mit der Kamera begleitet hatte, kann ich den Bau nur ein wenig beschreiben. Die mäßige Bildqualität bitte ich auch zu entschuldigen.
Von einem Regalbau hatte ich noch ein größeres Stück 27 mm starken Buchenleimholzes übrig. Das passte genau für eine Truhe, um die mich eine Freundin gebeten hatte. Das Holzbild war dadurch zwar vorgegeben aber das ist bei der Buche ja oft ohnehin nicht so ausgeprägt. Da gibt eine etwas willkürliche Verleimung eher noch etwas lebhaftes.

Eine Massivholztruhe für den Wohnbereich war dann auch Herausforderung genug, es wieder einmal mit einer Schwalbenschwanzverbindung zu probieren. Um etwas neues auszutesten (und ehrlicherweise meine alte Gestellsäge noch im Ruhestand zu belassen) habe ich mir beim Hausherren eine Veritas-Zinkensägeführung mit passender Katabasäge zugelegt. Zum Anreißen habe ich ein Anreißmesser verwendet. Da die Platten leicht verzogen waren, habe ich sie zum anreißen und zum sägen mit 2 Schraubzwingen zwischen 2 stärkere Hölzer gespannt. Dadurch kam es beim sägen trotz der Plattenbreite zu keinen Vibrationen. Die Sägeführung funktioniert wunderbar und wenn man sich mal wieder eingesägt hat, kommt man erstaunlich schnell vorwärts.

Zum ausstemmen hatte ich mir dann noch meine ersten beiden (konischen) Japanerbeitel zugelegt. Selbst nach all der Stemmerei waren beide Beitel noch scharf. Um bei der Plattenbreite beim stemmen eine saubere Linie zu erhalten, habe ich ein gerades Holz aufgespannt. Auf die Unterseite aufgeklebtes Schleifpapier verhindert ein verrutschen und der Riß ist auch immer zu sehen. Ich meine der Tip stammt aus einem Buch von Krenov. Zum verleimen habe ich mir spezielle Zulagen gebastelt in dem ich die Zulagen so ausgeklinkt habe, dass nur auf jedem Schwalbenschwanz Druck erzeugt wurde und die Verbindung sauber zusammen gezogen werden konnte. Die Zinkenverbindung habe ich mit meinem alten Ulmia Reformputzhobel verputzt und dann noch verschliffen.

Der Deckel ist mit 2 Gratleisten gegen verziehen gesichert. Die Trennwand ist ebenfalls eingegratet. Bei Massivholzplatten eine klassische Verbindung, die sehr haltbar ist und gleichzeitig mitarbeitet. Ich habe sie aber zuletzt immer mit der Oberfräse angefertigt und bei Bedarf die Gratleisten etwas mit dem Grathobel nachgearbeitet.

Die Oberfläche ist erst geölt und dann mit einem Hartwachs nachbehandelt.