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Entrindungsmaschine für Bretter und Dielen

Verfasst: Mi 12. Mär 2008, 20:25
von Michl

Hallo,

da gutes Möbelholz teuer is, lass ich immerwieder Stämme zu Brettern aufschneiden. Was mich bei dieser Arbeit jedoch nervt, ist das "Schälen" der Rinde, welches ich für gewöhnlich nach dem Schneiden und vor dem Schlichten mache. Ich finde das ist die anstrengendste Arbeit.

Die Rinde müßte sich doch aber eigentlich auch mit einer art Handhobel (mit Motor) entfernen lassen. Kennt vielleicht jemand so ein Gerät? Oder gibt´s sonst irgendwelche Tricks, die Rinde einfacher abzukriegen?

Vielen Dank.




Re: Entrindungsmaschine für Bretter und Dielen

Verfasst: Mi 12. Mär 2008, 20:36
von Till

Sowas gibt es von Eder als Vorsatzgerät für die Motorsäge. http://www.eder-maschinenbau.de/forst/schael/index.htm

Allerdings ist das Schälen damit auch enorm anstrengend und nicht wirklich Rücken schonend.

Ich schäle das meiste mit Hand und Schäleisen, wichtig ist dabei ein gutes Schäleisen und Übung. Sinn macht das Motorschälgerät bei sehr dicken Rinden wie etwa an Douglasienstarkholz mit Borken von 8cm und mehr.




Re: Entrindungsmaschine für Bretter und Dielen

Verfasst: Mi 12. Mär 2008, 22:24
von helmut hess

Hi Michel,

ich schaele meine staemme ebenfalls vor dem saegen. das schont zum einen die saegeketten an meinem logosol M7 und zum anderen finde ich, dass sich staemme, wenn sie im ganzen auf der erde liegen, am besten schaelen lassen. da haben sie masse, bleiben einfach ruhig und geduldig liegen. ich nutze auch nur ein uraltes schwedisches, handgeschmiedetes schaeleisen. der lange stiel macht es moeglich ohne koerperliche fehlhaltung zu arbeiten. ausserdem gehen bei ganzen staemmen richtig grosse borkestuecke ab, so dass es sich richtig gut macht. mein borkespaten hat einen kleinen haken an der seite, mit dem ich die staemme bei bedarf weiter drehen kann, ohne andere hilfsmittel zu bemuehen.
frueher wußten sie halt noch wie werkzeug sein muss...
mit einem kettensaegen-zusatzteil macht man nur gestank und laerm, schneller ist man damit sicher nicht, muss aber den stamm aufbocken oder sich buecken.

gruss
helmut




Re: Entrindungsmaschine für Bretter und Dielen

Verfasst: Do 13. Mär 2008, 07:39
von Ritchi

So isses. Ich habe mit allen Varianten gearbeitet. Es gibt auch einen anderen elektrischen Fräser, sieht aus wie ein Gratfräser nur in gross. Die Maschinenvarianten haben nur dann einen Vorteil wenn man mehr als die Rinde weghaben möchte. Also schon leicht ins Splint gehen möchte.
Ich pers. würde das Schäleisen vorziehen.

Ritchi



Re: Entrindungsmaschine für Bretter und Dielen

Verfasst: Do 13. Mär 2008, 09:33
von Dominic Lang

Hab auch schon mal gesehen, dass Stämme mit einem Hochdruckreiniger abgeschält werden. Aber dazu muss man den Stamm halt erst dahin karren wo es einen solchen gibt.

Gruß

Dominic




Re: Entrindungsmaschine für Bretter und Dielen

Verfasst: Do 13. Mär 2008, 09:59
von Till
[In Antwort auf #42227]
Zum schälen vor dem sägen:

Bei allen Nadelhölzern ist es weit besser sie vor dem einschneiden zu schälen. Die Säge bleibt länger scharf, das Rundholz ist besser handhabbar, es verbläut nicht so leicht, und die Schnittfläche ist sauberer.

Bei Laubschnittholz ist es nicht immer so. Zum einen ist schälen von Buche oder Eiche schwerer. Zum anderen ist ein Einschnitt in Rinde sinnvoll, um die Bohlen am Anfang nicht zu schnell austrocknen zu lassen. Man kann da gewissermaßen wäheln wieviel Holz durch unter der Rinde lebende Schädlinge beschädigt wird, oder wieviel wenn man denn schält kaputtreisst.

Ich schäle Laubschnittholz meist nicht vor dem Einschnitt sondern entweder garnicht - dann leben ich mit eventuellem Verlust durch Nutzholzschädlinge im Splintbereich, nach einer Weile Vortrocknung der Blockware in Rinde so das sie nicht mehr übel Reissen wird, oder aber ich schäle nicht sondern schneide gleich besäumte und ggf kerngetrennte Ware, die dann aber anfangs nicht zu schnell trocknen darf (dichter, geschützt stapeln)




Re: Entrindungsmaschine für Bretter und Dielen

Verfasst: Do 13. Mär 2008, 14:46
von Harald Wetzel
[In Antwort auf #42227]
Hallo Helmut,
das erinnert mich an den Mann, der während meiner Kindheit an der Verladestelle unseres Bahnhofes jahrelang Grubenholz meter für meter mit nichts als dem Zugeisen und einer Art Axt? von der Rinde befreite. Ich habe ihm stundenlang staunend zugesehen; Über Rückenschmerzen hat er jedenfalls nie geklagt. Auf die Waggons verladen mussten das Holz glaube ich andere....

Gibt es eine Foto von Deinem schwedischen Schaeleisen?

Gruß
Harald




Re: Entrindungsmaschine für Bretter und Dielen

Verfasst: Fr 14. Mär 2008, 19:25
von Michl

Gibt´s den Mann noch? Wenn ja, wo isser?



Re: Entrindungsmaschine für Bretter und Dielen

Verfasst: Fr 14. Mär 2008, 20:12
von Harald Wetzel

Hallo Michl,

Leider, leider, der Mann ist sicher schon etliche Jahre im Holzhauerhimmel und die Holzverladestation existiert auch schon lange Jahre nicht mehr. Ich werde mal fragen, ob unser Geschichtsverein noch etwas über ihn und die Holzverladung hat. Das Ganze spielte nordwestlich von Kassel, am Fuße des Dörnbergs. Aber den Duft des frisch geschälten Holzes habe ich heute noch in der Nase...

Gruß
Harald




Re: Entrindungsmaschine für Bretter und Dielen

Verfasst: So 16. Mär 2008, 13:07
von justus

guude,

wie schon beschrieben wird vor der verwendung eigentlich nur kiefer und lärche entrindet um bläuebefall zu verhindern. das wird meistens schon am rundholz im wald vorgenommen.
eine andere vorgehenweise ist das ansäumen vor dem stapeln, um nicht unnötig "abfall" mit tranportieren, aufsetzen, pflegen und platz gönnen zu müssen. die verschmutzung reduziert sich im weiteren auch erheblich.

gut holz, justus.