Fahrvorrichtung Ulmia 1612
Verfasst: Do 14. Feb 2008, 21:39
Hallo "Maschinenforum",
langsam wird es eng bei mir. Nachdem ich hier vor einiger Zeit meine Ulmia mit Holzgestell vorgestellt habe bin ich seit letzter Woche stolzer Besitzer einer Ulmia 1612 Tischkreissäge. In seiner Beschreibung hatte der Verkäufer auf eine genauere Auflistung verzichtet. Ein Schiebeschlitten, Tischverbreiterung rechts (800mm), Gehrungsanschlag und Gestänge für SUVA Hauben wurden zum Glück nicht erwähnt ;-)
Die Säge hat eine Höhen-und Neigungsverstellung, zwei Geschwindigkeiten, die Führungsschiene mit Zentimetereinteilung kann mit einem Rändelrad angepasst werden. Die ganze Maschine ist allerfeinster Maschinenbau, selbst an den Anschlagreitern besonders zu bewundern.
Die Maschine wurde in einer Gesamtschule im Bastelunterricht ! eingesetzt, entsprechend gut ist der Zustand.
Zwei Nutsägeblätter samt Tischeinlage musste ich gesondert erwerben, aber 20 schienen mir angemessen.
Leider fehlt die Langlochbohrvorrichtung (wenn jemand also noch eine übrig hat ?...)

Die Absaugung im Hintergrund konnte freihändig dazu erworben werden, stehen lassen konnte ich sie beim besten Willen nicht.
Wie bei vielen anderen Werkstätten habe ich nun auch ein Platzproblem, also musste dringend eine Fahrvorrichtung her. In der Vergangenheit hat es hier schon mal einen Plan der Vorrichtung einer Ulmia 1710 gegeben.
http://freenet-homepage.de/dirk.boehmer/pictures/ulmia_1710sn_04.jpg
Nach einem ähnlichen Prinzip sollte meine funktionieren, allerdings schien mir die Unterbringung im Inneren zu kompliziert.
Also habe ich einen Rahmen mit Rädern gebaut, in dem mit einer vorderen Achse die Maschine eingehängt ist. Ein kapitaler Denkfehler machte eine gesonderte Höhenverstellung der vorderen Räder nötig (Fahrtrichtung ist rückwärts) : Wenn sich die Achse hinter den Rädern befindet, dehnt sich die Maschine nach unten aus ;-(
Für das Anheben der Maschine wollte ich analog zum Plan einen Excenter oder eine Gewindevorrichtung (Anhängerstützrad) verwenden, aber auf dem Schrottplatz fielen mir zwei Motoren aus Pflegebetten in die Finger. Faulheit macht bekanntlich nachdenklich, also folgende Lösung:

Ulmia empfahl den Transport der Maschine durch Anheben am Maschinentisch, also hebe ich die Maschine auch hier an, zur Lastverteilung habe ich sicherheitshalber ein Vierkantrohr untergeschraubt.
Die Radaufnahmen haben an der Rückseite Einstellschrauben, mit denen ein Brett zur Abstützung eingeklemmt werden kann.
Wesentliche Teile sind verschraubt, so dass die Säge bis auf die Löcher für die Achse unversehrt geblieben ist.
Alle Teile, bis auf die Schrauben, stammen vom Schrottplatz, bei einem Kilopreis von 80 cent noch erschwinglich. (zum Glück hatte jemand eine Palette der 30/60er Profile auf 1,72m statt 1,80m abgelängt)

So, genug Maschinenbau
Erste Tests mit der Säge haben eine einwandfreie Funktion ergeben. Die Neigungsverstellung geht spielend leicht, die Höhenverstellung ist etwas schwerfälliger. Ich hoffe, eine Bemerkung von Heinz K., die Kurbel müsse sich mit dem kleinen Finger drehen lassen, war nicht ganz wörtlich gemeint.
Was mir fehlt, ist die Möglichkeit, den Längsanschlag zurückziehen zu können. Hier werde ich mir wohl etwas basteln müssen, ich bin für jede Bauanleitung dankbar.
Dank des Forums ist ein Besäumschlitten in Planung, Anregungen sind hier ja viele zu finden.
Mit der Absaugung habe ich mich noch gar nicht befasst, sie nennt sich wohl Ulmia AG. Keine Ahnung, welche Absaugleistung, aber von den Ausmaßen her, schien sie mir ausreichend. Wenn jemand Informationen zu dem Thema hat, bin ich für jeden Tip dankbar
Gruß
martin