woodworking.de

Hallo Holzwürmer,

für mein nächstes Projekt möchte ich einige L- Förmige Teile herstellen. Die Bretter sollen auf Gehrung geschnitten und dann mit Lamellos verbunden werden. Im Prinzip sollen Holzwinkel entstehen wie bei einem Würfelregal, nur halt nicht als Würfel.

Frage: wie presst Ihr solche Konstruktionen beim Verleimen zusammen? Da es sich bei meinem Vorhaben um Tischbeine und Platte handelt habe ich einige Bedenken die WInkel ohne ein Verpressen zu verleimen.

Gruß,

Jörg Scheerer

So würde es gehen:

Hallo Jörg

Wenn es die Teile zulassen, leime ich die abgesägten Gehrungsteile an das Teil wieder an, um so eine gute Spannmöglichkeit zu erhalten.
Mit dieser Erklährung kannst Du sicher wenig anfangen, dasshalb ein Link, wo Du diese Art erkennen kannst.

Gruß Franz

http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/noframes/read/15271

[In Antwort auf #38353]
Hallo Jörg,

schau Dir von Bessey doch mal den Gehrungsspanner GS an.
"Für Winkelverbindungen von 45° bis 120° in Gehrung. Die mit Weichstoff belegten seitlichen Backen üben über die zentrisch geführten, beweglichen Spannarme aus Stahl schonenden Druck auf die Verbindungsflächen aus. " Ich weiß aber nicht was die kosten. Kann man aber bestimmt beim Hausherrn erfragen.
Wenn die Bretter an den Kanten gehalten werden und Du dann noch Anpressdruck brauchst kannst Du ja mit Zwingen noch nachhelfen. Das es sich um 90 Grad handelt geht das bestimmt auch ganz gut. Es gibt von Bessey noch Korpuszwingen was ich aber nicht unbedingt für notwendig halte. Durch die Lamellos hast Du auch noch mal Stabilität.
Vorher an einem Probestück testen und dann den Bruchtest machen.

Viele Grüße

[In Antwort auf #38356]
Hallo Jürgen,

das sieht interessant aus. Die Zulage mit dem V-Einschnitt werde ich mal aus einem Reststück schneiden. Für das Brett auf der Gegenseite werde ich es mal mit einem selbstgebauten Türblattspanner (mit den Spannelementen vom Hausherrn) versuchen. Über das Ergebnis werd ich dann berichten.

Danke für die Tipps!

Gruß,

Jörg Scheerer

[In Antwort auf #38353]
Hallo Forumsgemeinde,

die Weihnachtsfeiertage sind rum, die Verwandtenbesuche abgehakt und es kehrt langsam ein wenig Ruhe ein. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, Euch mein jüngstes Bauprojekt vorzustellen.
Nachdem unser jüngster Sohn den vorhandenen Couchtisch aus Glas und Metall endlich in die ewigen Jagdgründe geschickt hat und die Notlösung in Form der Kiste fürs Anmachholz nicht wirklich befriedigen konnte, musste schnell eine bessere Lösung her. Nach einigen Tagen des stöberns im Web für eine passende Idee (oder warens wirklich schon zwei Wochen) wurden die Drohungen meiner "Regierung" massiver: Sie zog mich ins Möbelhaus, um mir „DEN“ Tisch zu zeigen. Das Teil fand bei mir nur wenig Anklang, weil aus Spanplatte, dafür aber schweineteuer und nicht mal größenmäßig passend. Letzer Ausweg war dann das Versprechen, einen Tisch der „so ähnlich ist“ ziemlich schnell herbei zu zaubern. Übernommen hab ich wie versprochen die Idee der Konstruktion, die Glasplatte ist meine Abwandlung.
Aus den Resten einer Küchenarbeitsplatte entstanden die vier ungleichschenkligen Winkel, die mit Lamelos verbunden sind. Die Glasplatte liegt rundum auf einer eingenagelten Leiste auf.

Ein Anfängerprojekt , aber als solcher hab ich auch hieraus wieder was gelernt:
1.: Lamelloverbindungen auf Gehrung sind schon ziemlich stabil, auch wenn kein großer Pressdruck beim Verleimen aufgebracht werden kann.
2.: Glaub niemandem, der sagt man müsse für 90° Verbindungen lieber etwas mehr als 45° Gehrungen schneiden. Ich habs getan (46°), das Ergebnis sind 88° Winkel!

Fazit: es ist ein Provisorium (aber nichts ist so dauerhaft wie ein solches...), es war mit unter 40 EUR für die Glasplatte günstig und ich hab wieder was gelernt.

Hier die Bilder:





In diesem Sinne Wünsche ich allen Forumsteilnehmern einen guten Rutsch ins nächste Jahr und freue mich auf viele weitere interessante (und lehrreiche) Beiträge.

Gruß,

Jörg

Hallo Jörg,

rein optisch sieht das für einen auf die Schnelle gemachten Tisch gut aus. Auch die keilgezinkten Lamellen sind für meinen Geschmack durchaus passend. Wo ich etwas Bedenken habe, sind die Verbindungen der Rahmenhölzer, von denen ich annehme, sie sind ebenfalls mit lamellos gemacht. Hier wären richtige Zapfenverbindungen wesentlich besser, denke mal an das Rumschieben des Tisches auf dem Teppichboden.

Was die Winkel angeht, so hast Du einen Fehler von einem Grad bei der Gehrung, das gibt zwei Grad nach dem Verleimen, also alles korrekt:-)). Was der Ratschläger gemeint hat, ist, dass beim Nachtrocknen des Holzes der Winkel von 45 Grad kleiner wird, weil das Holz schwindet. Wenn Du aber jetzt schon einen Winkel von 88° hast, dann hast Du vielleicht den Komplementärwinkel zu 90° genommen und der müsste natürlich 44° sein! Aber sei's drum: zumindest auf den Fotos sieht man es nicht.

Gruß und guten Rutsch, Walter

Moin Jörg, auch mir gefällt der Tisch sehr gut.
Den Einwand von Walter wegen der Rahmenverbindung
teile ich aber auch.
Mit freundlichen Grüßen. Franz Jüdiges

[In Antwort auf #39545]
Hallo Jörg,

für ein 'Provisorium' sieht das meinem Geschmack nach richtig gut aus. Mir gefällt die Schlichtheit mit Pfiff.

Viele Grüße
Christoph

Hallo,

freut mich, das der Tisch auch Euch gefällt.

Was die Rahmenverbindung angeht, hatte ich auch so meine Bedenken. Aber schon ein erster Test beim Zusammenstecken hat gezeigt, das die einzelnen Elemente sich nur schwer wieder voneinander trennen ließen. Das liegt wohl auch daran, dass die Stöße immer um 90° gedreht sind. Weils halt ein Provisorium sein sollte hab ichs einfach mal riskiert. Das Ergebnis zeigt, dass die Lamellos sich auch hier bewähren. Im nachhinein würd ich bei der Materialtärke (29 mm) aber immer zwei übereinander setzen, dann hätte ich auch für eine endgültige Lösung Sicherheit.
Wie Guido schon auf seiner Homepage schreibt "Flachdübeln kann süchtig machen!"

Gruß und ein gutes Neues,

Jörg

(Der gleich noch inner Werkstatt ein bisschen lamellieren geht...)