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Frage an Bauingenieure, Statik
Verfasst: Sa 13. Okt 2007, 14:14
von Jörg Baas
Hallo zusammen,
ich habe auch mal eine Frage zur Statik. Ich habe meine Werkstatt über der Garage. Die Länge und Breite beträgt jeweils 7 m . Aussenwände 24 cm Beton. Voren 5 m breites Tor, darüber Leimholzbalken. In der Mitte der Decke ist ein Stahlträger HE-B 200 , dazu quer liegen im Abstand von 75 cm Holzbalken mit 10 x 16 cm . Die Auflage Fläche an der Betonwand dürfte ca. 10 cm betragen.
Mittlerweie steht die Werkstatt ziemlich voll. Genau in der Mitte des Raumes ist die Formatkreissäge mit 400 kg. (siehe Profil) Dazu tümmlen sich noch viele Maschinen , Hobelbank , Schnittholz etc.
Mit jedem neuem Brett oder Platte überkommt mich ein mulmiges Gefühl. Wie weit kann ich den diese Decke belasten ? Ab wann muß ich mir Gedanken machen ?
Dürfen da noch mehrere Personen rein ?
Vielen Dank mal vorab für ein paar Tipps.
Grüße Jörg
Nachtrag , Stahlträgerauflage
Verfasst: Sa 13. Okt 2007, 14:18
von Jörg Baas
Hallo nochmal,
das Aussenmass beträgt 7m . Also liegt der Stahlträger über eine Länge von 6,5 m aus.
Grüße Jörg
Re: Frage an Bauingenieure, Statik
Verfasst: Sa 13. Okt 2007, 17:04
von Görge Jonuschat
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In Antwort auf #37685]
Hallo Jörg -
es gibt zwei vernünftige Wege, deine zulässige "Verkehrslast" herauszubekommen:
- Statiker beauftragen (teuer) die Decke neu zu rechnen
- Hausakte einsehen. Hausakte heißt in diesem Fall, eigene Unterlagen oder das Archiv des Bauordnungsamtes Deiner Stadt in Anspruch zu nehmen. Die Stadtverwaltung führt ein Archiv über jedes genehmigte Bauvorhaben, die Statik sollte also vorhanden sein. Die meisten Archive nehmen eine Gebühr für die Akteneinsicht und für jede Kopie - wenn Du also die Möglichkeit hast, nimm jemanden mit der aus der sog. Schriftstatik lesen kann, was die Lastannahmen sind. Das können in der Regel Handwerker wie z.B. Maurer, Zimmermänner, Architekten, Bauingenieure....
Wenn Du keinen Bekannten hast, der mikommen kann, kopiere Dir die wichtigen Auszüge aus der Schriftstatik. Das Bauteil was du suchst:
- wird vermutlich "Decke über EG" tituliert sein
- ist in der Zeichnung "Positionsplan" mit einer Nummer versehen
- es wird irgendwo Lastannahmen geben, in alten Statiken suchst Du Zahlen mit der Einheit KP/m², in jüngeren Statiken KN/m².
Geh' mit den Kopien einfach mal zu Architekten oder Tragwerksplanern in Deiner Stadt, die meisten werden Dir mit einem kurzen Blick & ohne Geld abzuknöpfen helfen können. Es übernimmt dann zwar keiner eine Gewähr dafür, aber Du kannst ruhig schlafen & Holz Maschinen stapeln...
Du kannst mir die Unterlagne auch gerne mailen.
Ich vermute mal, es ist ein jüngerer Bau; die Decke quer mit einem Stahlträger zu teilen und kürzer gespannte Hölzer aufzulagern ist noch nicht so alt. Du hast also gute Chancen, eine Statik zu bekommen.
Lass Dich nicht auf pasuchale Aussagen "könnte/müsste/sollte" ein, ohne das jemand mit Fachkenntnis das Gebäude gesehen, und am Besten die Akten lesen konnte - das reicht nicht wirklich aus, wenn Du Sorgen hast.
Natürlich nicht nur Bauingenieure ;-) *NM - Ohne Text*
Verfasst: Sa 13. Okt 2007, 17:13
von Jörg Baas
. . . sehr gute Idee!!! *NM - Ohne Text*
Verfasst: Sa 13. Okt 2007, 19:54
von Andreas Meisel
Hab was gefunden
Verfasst: So 14. Okt 2007, 19:19
von Jörg Baas
Hallo Görge,
ich hab mal alles durchgekramt was ich so hatte. Da war ein Blatt dabei auf dem sehr viel steht. Ich glaub das wichtigste hab ich rauslesen können.
Schalung + OSB =0,3 kN /m²
Eig: .1 * .16 * 6/.75
Summe g= 0.43 kN / m²
Nutzlast = 3.00 kN/m²
Randeinspannung nichts
Bemessung Holz die Balken die ich angeben habe.
Wenn ich das richtig interpretiere kann ich pro m² 300 KG stellen oder ? Also auf einer Länge von 2m und 1m Breite in dem Raum 600 kg Last ablegen usw. oder auf dem Stahlträger in der Mitte auf eine Länge von 6,5 m 1950 kg. Wenn die FKS nun 400 kg hat und 1 x 1 m Stellfläche und ich auch noch stehe kommt ja doch was zusammen. Wäre so was dann bedenklich oder verteilt sich das Gewicht dann auch noch auf die Schalung und die OSB Platten. Diese sind übrigens 24 mm sägerauhe Bretter und 22 OSB Platte.
Grüße Jörg
Re: Hab was gefunden
Verfasst: So 14. Okt 2007, 22:03
von Peter Rönz
Hallo,
das ist nicht bedenklich, wenn neben der Säge nichts schweres steht, dann kann man annehmen, daß sich das Gewicht verteilt. Auch wenn 400-500kg auf einem m² stehen.
Die Decke muß es aushalten wenn auf JEDEM m² 300kg stehen und dann sind auch noch Sicherheiten eingerechnet.
Bei deiner Decke (Betonauflager und Stahlträger) brauchst du dir keine Sorgen machen. Außerdem kannst du die Decke sehr leicht verstärken, wenn du unter den Hauptträger nochmal denselben drunterschraubst, dann hast du ca. doppelte Tragfähigkeit und wenn du den Zusatzträger drunterschweißt ein vielfaches davon. Der Zusatzträger muß noch nichtmal in der Wand aufliegen, sondern nur bis kurz vor die Wände reichen.
Wenn du gut drankommst kannst du das in Erwägung ziehen.
Mfg
Re: Hab was gefunden
Verfasst: Mo 15. Okt 2007, 10:54
von Sten
Hallo, den Leuten solche Tips geben mit Träger drunter basteln und doppelte Tragfähgkeit, das muß die Decke ab und so kann gefährlich werden.
Bin selber Bauingenieur/Statiker.
Die Lasten müssen ja auch irgendwo hin abgeleitet werden und das ist nunmal das Auflager auf der Betonwand. Da bringt es nichts nur einen Träger drunter zu Basteln um irgendwelche Lasten der Decke zu erhöhen den die auftretende Querkraft muß ja auch weg.
Bei so schweren Maschienen kann unter Umständen noch ein Schwingbeiwert zur Lastannahme dazukommen. Da die Geräte ja evtl. eine gewisse dynamische Belastung übertragen und diese ist wesentlich schlimmer als eine ruhende Belastung. Stand schon mal neben einer Bandsäge und einer zu schwachen Decke. Da konnte man schön mitwippen.
Ich will bloß sagen das man hier mit irgendwelchen Basteltips vorsichtig sein sollte, den es geht im schlimmsten Falle um Menschenleben.
Re: Hab was gefunden
Verfasst: Mo 15. Okt 2007, 12:10
von Jörg Baas
Hallo Sten,
mal abgesehen von den Schweißarbeiten. Teilst Du auch die Meinung von Peter das ich mir bei den Gegebenheiten keine Sorgen machen muß. Kann ich wirklich auf die Länge des Stahlträgers 1950 kg packen ? Wieviel Personen könnten da noch rein. Weitere große Maschinen sind nicht geplant. Wie gesagt es kommt halt Schnittholz in die Werkstatt rein das ich neben die FKS lege. Oder wenn ich Schränke baue kommen die ganzen Platten in die Werkstatt. Wenn ich mir 1 m3 Schnittholz hole kommt das so oder so in einen Holzschopf. Schon aus Platzgründen.
Was ist denn da so an Reserve bei dieser Konstruktion drin ? Wann merke ich das es brenzlig wird ?
Wenn gar nichts mehr hilft kann ich unten in der Garage auf jeden Fall eine Stütze unter den Stahlträger setzten. Das wäre aber der letzte Ausweg da es schon toll ist keine Pfeiler neben den Autos zu haben. Ich hatte auch schon mal an Träger von den Wänden gedacht. Aber das wird bei mir auf jeden Fall ein Fachmann machen. Schuster bleibt bei seinen Leisten.
Grüße Jörg
Re: Hab was gefunden
Verfasst: Mo 15. Okt 2007, 12:14
von Jörg Baas
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In Antwort auf #37701]
Hallo Peter,
danke mal für Deine Ausführungen, hast Du sowas schon mal gemacht oder Erfahrung damit ?
"...nichts schweres steht, dann kann man annehmen, daß sich das Gewicht verteilt" bist Du Dir sicher oder kann ich es nur annehmen ;-) ?
Wenn ich doch nur eine kleine Auflägefläche an der Betonwand habe auf der die ganze Last liegt kann ich doch nicht nur einen Träger drunterschrauben. Ich könnte mir vorstellen an der Wand rechts und links Träger zu montieren und einen neuen dann aufzulegen.
Grüße Jörg