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Projekt Citroen C6-I *MIT BILD*

Verfasst: Mo 10. Sep 2007, 08:59
von T. Schlote

Ich hatte mich ja vor geraumer Zeit nach dem Balligformen großer Flächen erkundigt
und kann berichten, dass das nach der "Methode Justus" auf der Abrichte prima funktioniert.

In diesem Zusammenhang mal ein Foto zum Stand der Dinge.
Bodenbretter. A-Säule, Stirnbretter, B-Säule und der hintere Rahmen sind hier zusammengesteckt
um die Dachholme anzuzeichnen. Kifflige Sache, da am Dachholm zum Schluß keine rechtwinkligen Flächen mehr existieren.
Das kräftige Untergestell ist nötig, da die Hütte später mit den Türen knapp 500kg wiegt und nur noch mit dem Stapler bewegt werden kann.

Thorsten



Und hier ... *MIT BILD*

Verfasst: Mo 10. Sep 2007, 09:01
von T. Schlote

... die alte Hütte.
Nach 77 Jahren unrettbar verloren und zig Mal geflickt.

Thorsten




Re: Projekt Citroen C6-I

Verfasst: Mo 10. Sep 2007, 10:44
von HELLE

Hallo Thorsten --- ein schönes Objekt --- aber kann es sein, das du Weichhölzer benutzt?

Im Aussenbereich, und auf lange Jahre gesehen, wird wohl Esche im Bereich Wagnerarbeiten besser sein --- vielleicht meldet sich hier nochmal ein "Wenger" zu Wort.

Es ist ja nicht gerade wenig Arbeit, welche du hier einsetzt.

Grüße aus Nordbaden, Helle



Re: Projekt Citroen C6-I

Verfasst: Mo 10. Sep 2007, 10:58
von T. Schlote

Hallo Helmut.

Nein, nein, kein Weichholz. Das ist Buche. Esche wäre mir auch lieber gewesen.
Ist aber gut abgelagert schwer zu bekommen und teuer. Die Restauration läuft als Vereinsprojekt bei der wir scharf auf die Kosten schauen müssen und die Buche hatte ich schon 17 Jahre liegen. Zudem wird die Karosse später komplett gespachtelt und lackiert. Und der LKW wird später auch sicher nicht vier Wochen am Stück im Regen stehen.

Thorsten




Re: Projekt Citroen C6-I

Verfasst: Mo 10. Sep 2007, 13:10
von justus

guude,

esche ist zwar wg. seiner enormen elastizität DAS konstruktionsholz der wagenbauer gewesen, aber sie ist in bezug auf iher dauerhaftigkeit kaum besser als buche, ist ergo so gut wie garnicht vorhanden. allerdings ist esche um einiges leichter.
um eine gute dauerhaftigkeit sicher zu stellen sollte unbedingt auf eine perfekte ausführung in bezug auf den konstruktiven holschutz geachtet werden, d.h. alle horizontalen flächen sollten schräg sein, um einen wasserablauf sicher zu stellen.
eine chemisch potente konservierung ist zusätzlich zu empfehlen, da auch auf trockener buche, in einer halle gelagert, mit kleinen holzbeißern zu rechnen ist. ich würde die teile tauchen oder bei dieser größe fluten. das ließe sich dann auch mit ca. 5 litern bewerkstellen. da holzteile auch außenflächen darstellen ist natürlich auf lackverträglichkeit zu achten.

was mich etwas beunruhigt ist, daß die buche ungedämpft aussieht. ich hoffe, daß keine probs mit dem arbeiten des holzes auftreten, insbesondere weil es sich um große querschnitte handelt. in diesem bezug wäre esche auch geeigneter.

gut holz, justus.



Die Würmer und das Wasser *MIT BILD*

Verfasst: Mo 10. Sep 2007, 13:38
von T. Schlote

Hallo Justus.

Die Rahmenteile bis 50mm Stärke sind aus gedämpfter Buche.
Die stärkeren Formteile aus ungedämpfter Buche aber Schichtverleimt
um ein Reißen zu verhindern.

Vorspringende Konstruktionsteile werden entsprechend dem Vorbild
ca. 15° abgeschrägt.

Die Teile wurden im Rohzustand mit einem Holzwurmtod behandelt.
(Da hatten es sich nach der langen Lagerzeit schon einige der Kameraden beqem eingerichtet)
Vor dem Verleimen und schleifen mache ich das gleiche nochmal.

Noch Bedenken ? Immer her damit. Wir wollen ja was lernen !
Eine Sache, wo ich noch nicht einig mit mir bin ...

Soll ich die Schlitz / Zapfenverbindungen zusätzlich quer zum Zapfen mit Dübeln versehen
oder schächt mir das eher die gezapfte Verbindung ?

Thorsten




Re: Die Würmer und das Wasser

Verfasst: Di 11. Sep 2007, 07:13
von justus

ei guude Thorsten,

ich sehe schon, in Deinem team wird an alles gedacht. die teile würde ich mit PU verleimen und ein durchgebohrter dübel als formschlüssige verbindung ist mit sicherheit nicht von nachteil. wegen der scheerfestigkeit esche, zur not halt buche, 8 bis 10 mm durchmesser reichen, nicht zu weit am zapfenende einbohren, genügend vorholz lassen.

weiter viel spaß, justus.



Re: Projekt Citroen C6-I

Verfasst: Di 11. Sep 2007, 17:17
von Michl
[In Antwort auf #36769]
Hi,

Wie´s aussieht, macht ihr bei dem Neuaufbau doch einiges anders, als es beim Original war. Deshalb empfehle ich Euch, die Originalteile - egal in welchem Zustand - aufzuheben. Daß man später mal sehen kann, wie damals wirklich gearbeitet wurde. Und etwaige Fehler, die ihr jetzt bei Euren Veränderungen macht und erst später bemerkt, können dann auch besser nachvollzogen werden.

Was die Esche angeht - die dürfte eigentlich nicht so schwer zu bekommen sein und soweit ich weiß, sind die Eschenpreise auch recht im Keller - also nicht großartig über der Buche. Wo seid ihr denn?
Ich würde ehrlichgesagt keine Buche verwenden - schonmal wegen des Gewichtes, aber auch bezüglich der Haltbarkeit (wenn´s Feucht wird) hab ich starke Bedenken. Und bei der vielen Arbeit, die sowas kostet, würde ich nicht am Holz sparen.

Ansonsten - viel Erfolg...




Re: Projekt Citroen C6-I

Verfasst: Mi 12. Sep 2007, 09:31
von T. Schlote

Hallo Michl.

Die Holzverbindungen werden 1:1 zum Original ausgeführt.
Ich wollte allerdings nicht so viel nageln, wie meine Kollegen vor 77 Jahren.

Die alte Hütte bleibt weitestgehend erhalten.
Einmal um sie so wie sie ist ins Museum zu stellen.
Zum Anderen um beim Oldtimergutachten die Originalität nachzuweisen.

Die Frage Buche oder Esche ist durch.
Durch eigene Bestände und Holzspenden haben wir
mittlerweile genug "Holz für/vor die/der Hütte".

Thorsten



... und der Leim.

Verfasst: Mi 12. Sep 2007, 09:43
von T. Schlote
[In Antwort auf #36787]
Hallo Justus.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich mich mit dem PU-Leim nicht auskenne.
Habe, wie du ja vielleicht weißt, in den letzten Jahren eher mit den Rostbakterien
anstatt mit Holzwürmern gekämpft. Die Entwicklung mit dem PU-Leim ist irgendwie an
mir vorbei gelaufen.
Ich hatte vor mit Aerodux zu verleimen. Das Zeug kenne ich. (Reparaturen im Flugzeugbau)
Aerodux füllt sehr gut.
Kennst du Aerodux ? Was ist besser PU oder Aerodux.

Thorsten