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Kleiner Motor, 230V oder 400V. Was ist besser?
Verfasst: Mi 5. Sep 2007, 16:30
von Dirk Boehmer
Hallo,
die metabo BAS 317 gibt es in zwei Motorvarianten:
1.) Einphasenwechselstrom, 900W (570W Abgabeleistung)
2.) Drehstrom, 900W (640W Abgabeleistung)
Hat bei so einem kleinen Motor die Drehstromvariante noch einen Vorteil?
In den bisherigen Threads wird ja immer zur Drehstromvariante geraten,
aber hier? Was meint ihr?
--
Dirk
Re: Kleiner Motor, 230V oder 400V. Was ist besser?
Verfasst: Mi 5. Sep 2007, 20:16
von TorstenKüpper
Hallo Dirk,
ich denke, der Drehstrommotor läuft leiser und hat mehr Drehmoment, die Säge "zieht" also besser durch.
Grüße
Torsten
Re: Kleiner Motor, 230V oder 400V. Was ist besser?
Verfasst: Mi 5. Sep 2007, 22:32
von Friedrich Kollenrott
Hallo Dirk,
Drehstrom ist besser. 1. liegt die Abgabeleistung - nur auf die kommt es ja an- immerhin geringfügig höher. 2. hat der Drehstrommotor ein erheblich höheres Anlaufmoment, zieht also noch durch wenn der Einphasenmotor schon stehenbleibt (blockiert, bei Überlastung) und 3. hat der Drehstrommotor keinen Kondensator der kaputtgehen kann.
Wenn Du also einen Drehstromanschluss hast: Drehstrom.
Friedrich
Re: Kleiner Motor, 230V oder 400V. Was ist besser?
Verfasst: Mi 5. Sep 2007, 22:46
von Johannes Müllerheim
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In Antwort auf #36654]
Hallo Dirk,
der einzige Vorteil des Wechselstrommotors ist meiner Meinung nach, daß man die Säge an jeder Steckdose betreiben kann. Also auch dort, wo kein Drehstrom zur Verfügung steht. z. B. auf der Baustelle, im Garten, auf dem Weihnachtsmarkt, etc... Wenn aber Drehstrom zur Verfügung steht, ist der Drehstrommotor leistungsstärker, leiser, robuster(meistens).
Es grüßt Johannes
Re: Kleiner Motor, 230V oder 400V. Was ist besser?
Verfasst: Do 6. Sep 2007, 07:24
von justus
guude,
ein stationärer wechelstrommotor ist häufig ein drehstrommotor. ihm wird mittels eines kondensators durch eine phasenverschiebung drehstrom "vorgegaukelt". da das nicht ganz echtem drehstrom entspricht sind schlechtere leistungen als bei einem mit drehstrom versorgten motor die konsquenz.
gut holz, justus.
Re: Kleiner Motor, 230V oder 400V. Was ist besser?
Verfasst: Do 6. Sep 2007, 07:55
von Dirk Boehmer
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In Antwort auf #36654]
Hallo,
vielen Dank für eure Antworten. Da ich über Drehstrom bis 32A in meiner
Werkstatt verfüge und auch leicht neue Dosen dafür legen kann, steht für
mich der Gewinner fest:
"die Drehstromvariante"
Mir fällt gerade auf: Noch nie war hier eine Diskussion so eindeutig... :-)
Naja, mit der Säge kann es zwar noch etwas dauern, aber zumindest über
grundsätzliche Fragen möchte ich nicht erst dann nachdenken, wenn der
Kauf kurz bevor steht. Vielen Dank!
--
Dirk
Re: Kleiner Motor, 230V oder 400V. Was ist besser?
Verfasst: Fr 7. Sep 2007, 10:49
von HELLE
Hallo Dirk, auch von mir --- immer Drehstrom --- besserer Durchzug, mehr Drehmoment (wie Hubraum beim Verbrennungsmotor) und ruhigerer, gleichmäßiger Lauf.
Es gibt jedoch etwas in deiner Antwort, was mir nicht so gefällt und ich nicht in dieser Form in einem so offenen Medium stehen lassen möchte.
Drehstrom darf nicht so einfach von Dose zu Dose verlängert werden; jede 16A Dose brauch ihre eigenen 16A C 3Phasen Sicherungsautomat. Die Zuleitungen zu der Stelle an der Abgezweigt werden soll, müßen einen außreichenden Querschnitt haben --- es genügt nicht zu sagen, bei mir läuft nur eine Maschine (ich hatte das bereits bei Heinz's Absaugung in die Runde geworfen).
Eine 32 A Sicherung hat auf einer 16 A Dose nichts verloren --- wie gesagt, wir sind hier im WorldWideWeb unterwegs --- wer es trotzdem macht sollte dieses für sich behalten --- Bitte nicht nachahmen!
Ich verstehe zum Beispiel nicht, das es erlaubt ist, Adapter zu verkaufen, von 16 A Stecker auf 32 A Kupplung, wenn da die Gipser kommen und ihre "Putzmeister" anschmeißen, rauchen die Zuleitungen (die hatten früher sogar eigene 32A Sicherungseinsätze dabei --- da langt man sich heute an den Kopf)
Ein Tuningtipp habe ich jedoch für die Betreiber von 240 V Bandsägen im Freien, beim Holzlager, draußen --- wir hatten früher eine kleine Bandsäge ca 50 m vom Haus entfernt betrieben --- mit Kabeltrommel und kleinem Zusatzkabel. Wir stellten fest, das die Säge kein Dampf mehr hatte --- in der Garage lief sie jedoch ganz brauchbar.
Nach Überlegung (meistens auf der Toilette ;^> ) kam mir damals (anno '80) die Idee, eine gute 2,5mm² Starkstomleitung 50m bis zum Holzschopfen zu legen (wurde abends wieder aufgeräumt und in der Mittagspause Strom raus am Sicherungskasten --- wegen Kinder sowieso an der Säge) und dort auf einen guten Adapter aus Gummi (Außenbereich) eine Phase abzunehmen --- und siehe da, ein Unterschied wie Tag und Nacht --- mein Vater sägt heute noch mit dieser Lösung, obwohl er neben 240V Dose mittlerweile sägt --- er sagt, es ist ein riesen Unterschied. Oft sind die 240 V Zuleitungen nur Lichtstromtauglich.
Falls jemand es besser weiß, soll er mich sofort berichtigen, ich sehe das nicht als Kritik ---- Sicherheit geht uns alle an.
In diese Sinne, Grüße aus dem vernieselten Nordbaden, räumen wir halt Werkstatt auf,
Helle
Re: Kleiner Motor, 230V oder 400V. Was ist besser?
Verfasst: Fr 7. Sep 2007, 11:16
von Walter Eicher
Hallo Helmut,
>Drehstrom darf nicht so einfach von Dose zu Dose verlängert werden;
>jede 16A Dose brauch ihre eigenen 16A C 3Phasen Sicherungsautomat
Ist das in Deutschland wirklich so? Ich glaube nicht, dass das die Sicherheit fördert, eher den Umsatz der LS Hersteller ;-)
Es ist doch völlig unbedenklich mehrere 16A Dosen an einem 16A LS und (in der Schweiz) mit 2.5mm2 Kabel anzuschliessen. Der Maximalstrom der Gruppe ist dann natürlich 16A. Ob eine solche Installation praktisch ist, ist eine andere Frage aber unsicher ist sie nicht und zumindest in der Schweiz genauso erlaubt wie das zusammenfassen von einphasigen 13A Steckdosen in einer Sicherungsgruppe.
Herzliche Grüsse
Walter
Re: Kleiner Motor, 230V oder 400V. Was ist besser?
Verfasst: Fr 7. Sep 2007, 11:19
von Dirk Boehmer
Hallo Helmut,
mit den 32A wollte ich auch nur sagen, dass 32A Drehstrom bei mir in der Werkstatt
ankommen, von der aus ich in einem eigenen Werkstattsicherungskasten weiter
verteile. Natürlich sind die 16A Dosen auch mit 16A abgesichert, das ist klar,
wenn auch nicht jede einzeln. Zudem gibt es noch eine 32A Dose.
Aber auch bei mir gilt das Argument "bei mir läuft nur eine Maschine".
Selbst wenn ich alle Drehstrommaschinen gleichzeitig laufen lassen würde,
käme ich mit 16A insgesamt dort noch gut aus. Also, warum alles einzeln
absichern?
Im Gewerbe macht das ohne Zweifel Sinn, in der Privatwerkstatt muss man es
nicht übertreiben. Sehe ich halt so.
Schönes Wochenende, ich muss erstmal meinen kleinen Verandatisch fertigstellen,
bevor ich aufräumen kann... :-)
--
Dirk
Re: Kleiner Motor, 230V oder 400V. Was ist besser?
Verfasst: Fr 7. Sep 2007, 12:12
von Heinz Roesch
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In Antwort auf #36684]
Hallo zusammen,
zu Walters Einwurf: ja, das ist in DE so. Dass eine
Verzweigung in der Praxis bei Einsatz mit Verstand
keine Sicherheitsprobleme bringen wird, hat damit
nichts zu tun. Und die Schweiz ist halt nicht Deutschland.
Basisdemokratische Elemente scheinen halt doch einige
der schlimmsten Auswüchse der Bürokratie abzumildern.
Aber vielleicht können wir einige unserer "Fachleute"
in die Schweiz weiterempfehlen, damit sie euch da was
beibringen? Wenn wir sie damit endgültig loswerden, wäre
natürlich ein großzügiges Schmerzensgeld pro übernommener
Fachkraft angebracht :-)
Aber Helmut hat natürlich recht: Das Anschließen von 16A-
Dosen und Steckern an 32A-Leitungen ist natürlich kriminell
und brandgefährlich (im wahrsten Sinne des Wortes). Aber das
hat Dirk ja auch nicht gemeint.
Viele Grüße von
Heinz (dessen Absaugung/Anlaufsteuerung klasse funktioniert! :-))