Seite 1 von 2

DuoDübler

Verfasst: Do 23. Aug 2007, 17:39
von Tim

Hallo zusammen,

ich kann einen DD40P zu einem passablen Preis bekommen, konnte mich aber bisher nicht zwischen DD und Domino entscheiden. Zu den Unterschieden ist ja schon einiges in letzter Zeit geschrieben worden.
Aber was kann man eigentlich mit der Domino machen, was nicht mit dem DD geht ?
Ich habe mitbekommen, auch bei meinem Händler, dass der Unterschied in der Mindestabmessung der Werkstücke liegt. Festo gibt an min 15x25mm muss eine Leiste haben, damit ich damit arbeiten kann. Beim DD scheint es dann irgendwas in der Größenordnung 15x50mm, zu sein 50mm wg 32mm Abstand + 2x5mm für den kleinsten Bohrer. Man kann aber zur Not den DD mit einem Bohrer bestücken und die Verbindung ist dann aber nicht mehr verdrehsicher.

Oder sehe ich da was falsch ?

viele Grüße Tim




Re: DuoDübler

Verfasst: Do 23. Aug 2007, 19:18
von Gerhard

Hallo Tim,

die Frage bleibt: Was willst Du damit machen?

Wenn leichte Zimmereiarbeiten anstehen oder Lochreihen im System 32 würde ich den DD nehmen. Dann finde ich die Entscheidung eindeutig. Ansonsten wird´s schwierig. Schau Dir mal die Möbel von Heinz Rösch an. Heinz arbeitet sehr DD-spezifisch. Wenn Dir diese Möbel gefallen, nimm den DD.

Insbeondere bei schmalen Rahmen wird der Domino Vorteile haben. Schick sehen auch die von außen durchgestemmten Dübel aus. Ich denke auch, daß eine optionale seitliche Verschiebbarkeit bei der Leimholzherstellung sinnvoll sein kann.

Generell würde ich sagen daß Du mit dem DD eher in Richtung "massiv" gehst.

Viele Grüße,
Gerhard




Re: DuoDübler

Verfasst: Do 23. Aug 2007, 22:41
von Roland Heilmann

Hallo Tim,

wenn der DuoDübler mit nur einem Bohrer ausgestattet ist, kann man zwei Bohrungen sehr eng aneinander setzen und man erhält damit sehr wohl verdrehsichere Verbindungen. So lassen sich z. B mit dem 6 mm Bohrer Leistchen mit 17 x 10 mm verbinden, es sind also nochmals deutlich kleinere Querschnitte als mit der Dominofräse möglich, ich habe es getestet, es funktioniert perfekt, da die Markierungen des DuoDüblers sehr präzise Bohrungen nach Anriss ermöglichen. Einen weiteren Vorteil des DuoDübler sehe ich darin, dass man die Bohrtiefen stufenlos einstellen kann. Beim Domino sind die Bohrtiefen fest vorgegeben, die kleinste Einstellung ist meines Wissens 12 mm. (kann ich gerade nicht exakt nachprüfen, da ich im Urlaub bin.). Will man dünnere Werkstücke verbinden, muss man sich selbst eine Tiefenbegrenzung am Klappanschlag mit Bleistift markieren.
Ansonsten kann man den DuoDübler auch zur Herstellung von Lochreihen verwenden und natürlich auch perfekt zum Verdübeln von Holzwerkstoff- und Massivholzplatten, damit ist er sowohl für Platten- und Stollenbauweise einsetzbar.

Beste Grüße

Roland Heilmann




Re: DuoDübler

Verfasst: Fr 24. Aug 2007, 07:52
von Tim

Hallo Zusammen,

dann sieht das für mich nach einem klaren Kauf aus. Danke auf jeden Fall an Gerhard für seine Händlerempfehlung per PM. Dann wird es bei mir die Hitachi Säge + DD40P.

viele Grüße
Tim



Re: DuoDübler

Verfasst: Fr 24. Aug 2007, 14:18
von Jörg W.

Hallo zusammen,

ich muss auch noch kurz mein Senf zu dem Duodübler loswerden... :-)
Ich verarbeite gerne die Exzenterverbinder von Hettich (Rastex15) - die kann man mit dem Duodübler ebenfalls extrem schnell und sauber verarbeiten. (Als Bohrer kommt bei mir dafür ein 15er Beschlagbohrer von Festool mit angefeilter Spannfläche zum Einsatz)

Viele Grüße
Jörg



Re: DuoDübler

Verfasst: Fr 24. Aug 2007, 14:31
von Christian Aufreiter
[In Antwort auf #36287]
Servus!

Vor einigen Jahren musste ich mich zwischen einer Flachdübelfräse und dem Duodübler entscheiden. Mein Wahl fiel damals schließlich auf die Flachdübelfräse – und zwar die Lamello Classic C2. Mit dieser Fräse bin ich nach wie vor äußerst zufrieden.
Stünde ich heute vor der Anschaffung eines Verbindungsfräs-/bohrgeräts, würde definitiv die Festool Domino Einzug in meine Werkstatt halten.
Warum?
Meines Erachtens vereint sie die größten Vorteile von Duodübler und Flachdübelfräse: Man kann einerseits äußerst genaue Verbindungen mit exakter Passung herstellen, andererseits ein wenig Spiel "einbauen", was zügigeres Arbeiten, unter dem die Qualität des Ergebnisses nicht leidet (!), ermöglicht.
Bei der Herstellung von Leimholz müsste ich bei Einsatz des Duodüblers entweder die Dübelschablone (mit Verlängerung; nicht unbedingt sonderlich handlich) nutzen oder überaus exakt anzeichnen und anlegen. Flachdübelfräse und Domino erlauben hier eine für meine Begriffe deutlich einfachere Vorgehensweise.
Ein Verbindung, die bereits vor dem Verleimen einen festen Sitz der Bauteile in alle Richtungen bietet, lässt sich mit einer Flachdübelfräse nicht herstellen, mit Domino und Duodübler jedoch schon.
Fazit: Für mich ist die Domino die ideale Kombination zweier Welten, weshalb ich mir früher oder später diese Fräse kaufen werde.

Die Flachdübelfräse hätte in meiner Werkstatt zusätzlich zur Domino überdies eine gewisse Berechtigung, was ich vom Duodübler nicht behaupten kann. Der Grund liegt darin, dass, wie von Edi in einem anderen Thread kürzlich aufgezeigt, zumindest die original Lamello Flachdübelfräsen neben ihrem ursprünglichen Anwendungsfeld mit erheblichen Zusatznutzen aufwarten können. Ich persönlich halte insbesondere die Beschläge im Flachdübelformat und das Ausfräsen von Harzgallen für wesentlich.

Ein schönes WE wünscht

Christian




muß damal wiedersprechen

Verfasst: Fr 24. Aug 2007, 21:33
von Volker Hansen

ein Dübel mit Spiel ist meines Erachtens ein überflüßiger Dübel, bietet er doch keine schlüssige Leimverbindung. Reihenbohrungen sind sehr wohl ohne Dübellehre möglich bietet doch gerade der Duodübler mit den versenkbaren Anschlagstiften die Maschine exakt in dem vorher gebohrten Loch anzusetzen. Empfehle den Besuch der Mafell Webseite dort gibt es ein Demo über die Anwendung vom DD.

Gruß Volker




Re: muß damal wiedersprechen [Sic!]

Verfasst: Sa 25. Aug 2007, 00:29
von Christian Aufreiter

Servus!

Sowohl Rundholz-, Flach- als auch Dominodübel vertragen Spiel in mindestens einer bzw. zwei Richtung(en), ohne dass die Haltbarkeit der Leimverbindung leidet.
Dass ein Rundholzdübel mit Radial-Spiel (das Loch weist also im Durchmesser im Vergleich zum Dübel Übermaß auf) wenig Sinn haben dürfte, liegt auf der Hand. Übersteigt die Summe der Tiefe der Bohrungen die Länge des Dübels, ergeben sich jedoch keinerlei Schwierigkeiten. Im Gegenteil, ein gewisses Übermaß ist hier sogar erwünscht, damit das Loch überschüssigen Leim aufnehmen kann.
Flachdübel lassen sich bekanntlich ein wenig in Längsrichtung verschieben, in Querrichtung sitzen sie – bei korrekter Lagerung und entsprechender Dicke – satt in der Nut und quellen durch die Angabe von Leim außerdem auf.
Die Domino erlaubt bei Bedarf (!) die Herstellung von Dübellöchern, die – bezogen auf den Faserverlauf der Dübel – seitlich quer Spiel aufweisen. Da die Dübel nach oben und unten jedoch recht stramm sitzen, erhält man bei der Verwendung von Leim eine solide Verbindung.
Davon abgesehen gilt es zu bedenken, dass Dübel – welcher Art auch immer – nicht zwingend zur Festigung der Verbindung eingesetzt werden oder gar vonnöten sind. Vielmehr werden Dübel nicht selten genutzt, um eine höhere Passgenauigkeit zu erzielen. Dies trifft gerade bei der Herstellung von Leimholz zu. Wie in diesem Forum bereits mehrfach diskutiert wurde, sind hierbei Dübel, Verleimprofile etc. nicht erforderlich, um eine stabile Verbindung zu realisieren. Als Arbeitserleichterung, z. B. um Versatz zu vermeiden, erweisen sie sich allerdings durchaus als nützlich.

Die Möglichkeit, Duodübler und Domino mithilfe der versenkbaren Anschlagstifte in bereits gebohrten/gefrästen Löchern anzusetzen, war mir von Vorführungen und Demo-CD-ROMs bereits bekannt. Diese Vorgehensweise halte ich bei bestimmten Anwendungen – gerade bei der eben angesprochenen Fertigung von Leimholz – für wenig praktikabel. Diese Woche habe ich Leimholz in 2,75 m Länge hergestellt. Eben um nicht mit rutschenden Teilen hantieren zu müssen und um einen etwaigen Höhenversatz zu minimieren, kamen wenige (!) Flachdübel zum Einsatz. Wäre ich mit Domino oder Duodübler ans Werk gegangen und hätte ich mich unter Verwendung der Anschlagstifte von einem Loch zum anderen "gehangelt", hätte dies erheblich mehr Zeit gekostet und massenhaft überflüssige Löcher ohne jeglichen Nutzen wären entstanden.

Ein schönes WE!

Christian




dito

Verfasst: Sa 25. Aug 2007, 03:36
von Edi Kottmair

Hallo Volker,

da muss ich dir jetzt leider auch widersprechen, denn ich habe die Domino und Christian hat Recht. Ein wesentlicher Vorteil der Domino ist, dass das erste Dübelloch auch ohne Anzeichnen mit dem Anschlagstift exakt gefräst wird (wie beim DD) und der Dübel sitzt in Dicke und Breite fest. Die Tiefe ist natürlich etwas größer als der halbe Dübel lang ist (wie üblich). Die weiteren Dübellöcher kann man dann schlampig anzeichnen und fräst die Schlitze etwas breiter, damit die Dübel in der "Breite" Spiel haben. Da sie aber in der Dicke exakt passen und wegen des ersten Führungsdübels auch in der Breite nicht wackeln können, ist die Verbindung bombenfest. Laut Bruchtests soll das die stärkste der 3 Verbindungsarten sein, was aber bei vielen Anwendungen keine Rolle spielt, außer vielleicht beim Rahmenbau.

Viele Grüße von
Edi




Re: muß damal wiedersprechen [Sic!]

Verfasst: Sa 25. Aug 2007, 11:13
von Heinz Roesch

Hallo Christian,

ich möchte Dich ja nicht vom Kauf einer Domino
abhalten, aber Leimholz machst Du mit dem DuoDübler
immer nach Riss. Du hast ja eh den Arbeitsgang des
Kombinierens der einzelnen Lamellen. Nachdem diese
ausgewählt und ausgerichtet sind nehme ich einfach einen
Winkel und reisse jeweils den Übergang von zwei Lamellen
an. Der Winkel muss auch gar nicht exakt ausgerichtet sein,
denn es geht ja jeweils nur darum, die beiden sich gegen-
überliegenden Dübelbohrungen auszurichten. Nur Anfang und
Ende sind insofern etwas kritischer, als man dort darauf
achten muss, nicht in den Bereich zu kommen, in dem nacher
abgelängt wird.

Dann numeriere ich die einzelnen Lamellen noch durch und
auf geht's an die Arbeit mit dem DuoDübler. Das Bohren
nach Riss geht mit etwas Übung sehr zügig und die einzelnen
Bohrungen sind absolut exakt!

Vorteil der Dübel ist nicht nur die gute Ausrichtung der Lamellen
nach Höhe sondern auch eine deutliche Stabilisierung der Platte
gegen Werfen, wenn man hinreichend lange und kräftige Dübel ein-
setzt. Dass die Leimverbindung der Lamellen alleine auch hinreichend
kräftig ist, wurde ja schon oft gesagt.

Zur Verdrehsicherheit der Dominos: Dieses Argument überzeugt mich
nicht so ganz. Zum einen ist ein 30mm tief sauber eingeleimter
Riffeldübel sehr verdrehsicher, es geht also wenn überhaupt nur um
das einfachere Ansetzen und Ausrichten bei der Verleimung. Dann
stellt sich für mich die Frage, welchen gigantischen Drehkräften
die hier diskutierten Stäbchen denn ausgesetzt werden sollen?
Zudem wird ein passionierter DuoDübler die kritischen Bauteile einer
Konstruktion immer so auslegen, dass er einen DuoDübel setzen kann.

Spiel in der Verbindung habe ich noch nie vermisst. Mit den gegebenen
Anschlaghilfen und der präzisen Bohrung auf Riss passen die Bohrungen
entweder perfekt oder gar nicht, weil man sich verkuckt/vermessen hat.
Die hohe mechanische Stabilität der Dübel ohne nennenswerte Schwächung
der Bauteile ist doch gerade der Clou dieser Verbindung.

Ich möchte auch noch zu bedenken geben, dass der DuoDübler eine tolle
Bohrmaschine ist. Roland und Jörg haben hier ja schon sehr schöne
Beispiele genannt. Ich möchte noch die Rampa-Muffen erwähnen, die man
freihand so gut wie nie sauber eingebohrt bekommt, weil das Loch immer
ein paar Grad aus der Geraden läuft. Also geht nur LaLo oder Bohrständer,
oder eben DuoDübler, der das sauberste Loch in der kürzesten Zeit erstellt.

Viele Grüße

Heinz