Kleine Vorstellung mit Bildern
Verfasst: Mi 15. Aug 2007, 08:57
Hallo zusammen,
ich möchte mich mal ausführlichst vorstellen.
Also mein name ist Stefan Ratzke wohne im schönen Bergischen Land und arbeite als Wirtschaftsinformatiker/Programmierer
bei einem grossen Leverkusener Chemieunternehmen. So viel zum langweiligen Teil.
Vor 3 jahren sind wir (meine Freundin und ich ) in unser erstes Häuschen gezogen, nachdem wir 13 jahre lang in einem 50qm
Appartment gewohnt hatten. Also aus unserer Sicht und Gewohnheit ewig viel Platz.
Irgendwann habe ich dann ein paar IKEA-Möbel "veredelt" bzw. eine Unterbringung für 2 Katzentoiletten gebastelt.
hier hab ich wohl entdeckt, was für ein wunderbarer Ausgleich das Arbeiten mit Holz zu meinem täglichen Schaffen im Büro ist.
Etwas weniger Denken (nicht negativ gemeint), mit den Händen etwas produzieren, was sehr erfüllend und zufriedenstellend sein kann und vor allen Dingen Ruhe.
Da wir sehr keine Möbel in Möbelhäusern finden konnten, die uns gefallen bzw. die die uns gefallen einfach unbezahlbar sind,
entstand bei mir die Idee im Kopf : "Dann bau ich sie halt selbst ! Basta!"
Wichtig ist mir edles Holz zu verwenden zu können, fast keine Schrauben zu verwenden (selbst wenn man sie nicht sieht, ich weiss
das sie da irendwo drin sind, und das nervt mich).
Berufsbedingt musste nun also erstmal jede Menge Literatur her. Danach fing ich an mich mit Werkzeug einzudecken.
Handkreissäge mit Führungsschiene um Platten zuzuschneiden, Stechbeitel, einen Hobel.
Meine Werkstatt wurde im Keller eingerichtet (Wände ziehen und Türen einbauen).
Dann folgte das erste kleine Möbelstück :
Kleiner Hängevitrine (erstes echtes Möbelstück)

Aha, nicht schlecht für den Anfang, aber da muss noch mehr drin sein. Also zu meinem Nachbarn rüber (Besitzer einer stillgelegten Schreinerei) und ihm ein bisschen genervt (kann ich gut wenn ich was wissen will). Ergebnis ist meine 50 jahre alte Ulmia
Hobelbank.
Hier war die Vorderzange defekt, die ich durch einen Tischlerschraubstock ersetzt habe. nich ganz stilecht aber man kann damit
besser arbeiten:
Hobelbank

Um mein theoretisches Wissen mit etwas praktischer Erfahrung zu untermauern hab ich einige Kurse in der Kurswerkstatt in Aachen besucht. Der Kurs "Arbeiten mit Handwerkzeugen" wurde nur mit 2 Teilnehmern durchgeführt (Danke an Stephan Moeres).
"Oberflächenbehandlung" und "Arbeiten mit stationären Maschinen" folgten.
Von da an wurde es teuer. Ich hab mich mit jeder Menge Handwerkzeuge eingedeckt (Dieter fährt jetzt Rollce Royce ;-) ),
da ich weiss das Qualität ihren Preis hat und ich der Meinung bin, das man etwas , aber auch nur etwas, fehlendes handwerkliches
Können und Erfahrung mit qualitativ hochwertigen Werkzeugs kompensieren kann.
Um meine neuen Schätze ordentlich unterzubringen hab ich einen kleinen Werkzeugschrank gebaut (der ist aber mittlerweile viel zu klein) :
Werkzeugschrank

Dann hab ich mir eine Festool CS 70 geleistet, da mit einer Handkreissäge es eher
lästig ist kleine Teile präzise zu sägen.
So um die Weihnachtszeit 2006 hab ich dann beschlossen auch mein Leimholz selber herzustellen (hat irgendwie etwas romantisches an sich vom Baum zum Möbelstück).
Also Weihnachtsgeld in eine Abricht- und Dickenhobelmaschine gesteckt. Gebraucht habe ich sie von meinem ehemaligen Chef erhalten.
Metabo HC 330 Abrich- Dickenhobel

Das erste Projekt aus komplett selbst hergestellten Leimholz war dann auch direkt ein schöner grosser Spiegelrahmen (2mx0,75m) aus
Kirschholz. Die Eckverbindungen sind Schlitz und Zapfenverbindung auf Gehrung. Die Verbindungen sind alle von Hand.

Dann folgte auch noch ein kleiner Hängeschrank für die Küche, bei dem ich den Korpus mit offenen Schwalbenschwanzverbindungen
verbunden habe. Ein Spiegelschrank für das Badezimmer aus Erle im Shakerstil verlies kurz darauf die heimische Produktion.
Hängeschrank aus Buche(Korpus mit offener Schwalbenschwanzverbindung)

Badezimmerschrank im Shakerdesign (nur der obere Teil auf dem Bild) aus Erle

Bis dato habe klassiche Schaniere verwendet, die sehr sauber und genau eingebaut werden müssen.
Für Schlitz und Zapfenverbindungen und zum bohren von grösseren Löchern in Türen, habe ich mir eine kleine Tischbohrmaschine
gegönnt. Die Türen des aktuellen Projekts möchte ich mit Topfschanieren von Hettich (Intermat Konsul 5) befestigen.
Diese sehen von aussen auss wie alte klassiche Schaniere.
Tischbohrmaschine Quantum

Probleme hatte ich aber immer noch mit der Erstellung von Profilen und Verzierungen meiner Möbelstücke.
Was früher mit Profilhobeln gemacht wurde, die heute leider nur noch auf Trödelmärkten erhältlich sind, erledigt heutzutage
eine Fräse. Mit der Oberfräse war mir das schon immer zu lästig. Ausserdem hat man bei Schaftfräsern nicht so die Auswahl.
Mit meiner CS 70 war es auch etwas mühsam Bohlen aufzutrennen, worauf ich im Mai 2007 meine Cs 70 verkauft habe und mir
eine Hammer B3 Basic zugelgt habe.
Der Transport war ziemlich aufwendig, da die maschine vor meinem haus in 3 Teile auseinandergebaut wurde, und im Keller
wieder zusammen. Danach 3 Stunden einstellen der Maschine. Aber hat alles perfekt funktioniert.
Da ich nur eine kleine Werkstatt (ca. 15-16qm) habe, musste ich auf einen Ausleger verzichten.
Auch die Neigung der Fräse war mir nicht wichtig, so dass ich mit dem BASIC-Modell eigentlich bestens bedient bin.
Die Absauganlage von Hammer hab ich für meine Hobelmaschine gekauft, bietet aber leider nicht die Möglichkeit sie
mit einer Filterkartusche ausgerüstet zu werden. Hier werde ich wohl nochmal etwas investieren müssen (Für Vorschläge wäre ich dankbar).
Hammer B3 Basic

Tja so sieht der aktuelle Status aus. Zwischenzeitlich hab ich noch Schranktüren für Kollegen,einen Hasenstall und jede Menge Bilderrahmen gebaut. Aber auch bei solchen "Projektchen" ist mir eine klassiche Erstellung wichtig. denn es ist und bleibt
ein Hobby, welches Spass machen soll.
Ich denke der Eine oder Andere kann dies nachempfinden.
So das war es erstmal
Stefan