Seite 1 von 2
Eigenbauschiebeschlitten
Verfasst: Sa 7. Jul 2007, 10:11
von Simon
Hallo Forumsgemeinde,
hier sind mal die ersten Bilder von meinem Schiebeschlitten:

dieses Bild zeigt das Gerüst des Schlittens an dem die Kugellagen befestigt sind und die Führungsstangen mit den Holzleisten, die diese zwischen den Lagern einkeilen (nur mal mit Klemmhölzern auseinandergespreizt, wird später genau parallel verschraubt).

Hier das "Schlittengerüst" ohne Führung

Das selbe nochmal, diesmal mit provisorisch eingekeilter Führung

Dieses Bild stellt die Konstruktion richrig herum da (auf den vorherigen steht sie auf dem Kopf)

noch ein Blick auf die alten Rollschuhkugellager

wenn alles fertig ist soll es ungefähr so aussehen (statt Gelenkarm Teleskoparm)
Das kann sich aber noch ein wenig hinziehen, weil ich erstens noch das Holz nicht habe und zweitens noch zwei andere Teile unvollendet in der Werkstatt stehen:
1. Eine kleine Glasvitrine:

Hier zu sehen: nach dem ersten schleifen

Den Bogen musste ich per Hand schnitzen, weil ich auf den geraden Seiten den Fräser (mit Schaft/Oberfräse im Frästisch) von der falschen Seite angesetzt habe.

Da kommt die kleine Bastelei aus Abfallholz drauf.
2. Eine kleine Zweithobelbank (aus einer alten Birkenplatte herausgeschnitten und als gerade Bretter wieder verleimt):


Ich hoffe, die Bilder zeigen wie der Schlitten aufgebaut ist. Das ganze scheint wirklich extrem stabil (aber auch sehr schwehr) zu werden, da man den ausgezogenen Schlitten schon jetzt stark belasten kann ohne dass dieser auch nur 3 Millimeter nachgibt (das Ding ist immerhin aus Holz und noch nichtmal ganz verschraubt!!!).
Gruß, Simon
Respekt!!!! *NM - Ohne Text*
Verfasst: Sa 7. Jul 2007, 15:24
von Andreas Meisel
Re: Eigenbauschiebeschlitten
Verfasst: Sa 7. Jul 2007, 17:10
von Timo
Simon,
auch ich zolle meinen Respekt!
Schöne Arbeiten, und auch der Schiebeschlitten gefällt mir. Habe selbst auch einige Experimente mit Linearführungen vor mir, dazu später mehr.
Gruß
Timo
Re: Eigenbauschiebeschlitten
Verfasst: Sa 7. Jul 2007, 19:48
von Franz Kessler
Hallo Simon
Was Du uns da so nebenbei zeigst, ist einfach toll, zuerst Dein Schiebeschlitten, die Lösung ist den neusten Bauteilen heutiger Technik nachgebaut, auf diese Idee zu kommen , mein Kompliment und dann noch Deine Vitrine, das ist doch ein Hingucker für sich.
Eine Bitte Simon. in Zukunft wäre es doch besser, jedes Teil getrennt vorzustellen, jedes Teil ist der Mühe wert, genauer beschrieben zu werden, zu mal wenn es sich um solche Teile handelt.
Alles Gute Franz
Re: Eigenbauschiebeschlitten
Verfasst: Sa 7. Jul 2007, 20:46
von Simon
Hallo Franz,
ich hatte eigentlich am Anfang gar nicht vor einen ganzen Schiebeschlitten zu bauen, sondern wollte eigentlich nur ein einfaches Besäumbrett, das in der Tischnut geführt wird. Dann ist mir der Gedanke gekommen ob man daraus auch irgendwas zum Plattenschneiden machen kann, denn die von scheppach angebotenen
Schiebeschlitten sind auch schon in der kurzen Version s***teuer und man kann damit weder besäumen noch große Platten zurechtschneiden. Das wuchs dann immer weiter, denn es musste natürlich auch noch ein Stützarm für den Ausleger und eine Abstützung an Boden hin.
Aluprofile die ineinander laufen kamen bei 2.10m theoretischer Besäumlänge nicht in Frage. Da kam mir die Idee mit den Kugellagern. Momentan sind es noch 16 Stück und der Schlitten läuft bereits bombenfest und dennoch leichtgängig wie ein gekauft auf den eisernen Führungsstangen, auf denen jedes einzelne Lager aufliegt und sich dreht :-)
Obwohl den Lagern das absolut egal ist ob Druck auf sie wirkt oder nicht, werde ich das noch auf 32 Stück aufstocken um an den tragenden Lagern ein ausleiern zu verhindern (die Achsen stecken immerhin in Holzlöchern!!!).
Die grösste und eigentlich auch einzige Herausforderung habe ich bereits erfolgreich hinter mich gebracht. DIE LÖCHER FÜR DIE ACHSEN MÜSSEN UNBEDINGT MILLIMETERGENAU IN EINER LINIE SEIN ansonsten kippt das ganze leicht bei maximal ausgezogenem Schlitten!!!(ein Loch musste ich zwei mal bohren)

am Ende hab ich's aber doch hingekriegt und alle Lager liegen perfekt an wenn die Eisenstangen eingespreizt sind ohne sich noch beim einspreizen zu bewegen.
Ach ja zu der Vitrine kann ich gerne noch ein paar Bilder einstellen wenn irgendjemand interessiert ist.
Gruß, Simon
Re: Eigenbauschiebeschlitten
Verfasst: So 8. Jul 2007, 09:49
von Wolf. Melloh
Hallo Simon,
Bilder einstellen - ja bitte! Deine Vitrine sieht toll aus.
Mit freundlichen Grüßen
Wolf
Re: Eigenbauschiebeschlitten
Verfasst: So 8. Jul 2007, 11:40
von Walter Heil
Hallo Simon,
zu der Vitrine würde ich auch gerne ein paar Bilder mehr sehen und auch was dazu lesen, denn das sieht wirklich sehr gut aus!
Zu dem Schiebeschlitten finde ich ein Haar in der Suppe: Wenn der bewegliche Teil (der mit den Kugellagern) rausbewegt wird und einzelne Lager nicht mehr auf den Führungsstangen laufen, wird es einen kleinen Ruck geben, wenn die Kugellager die Führungsstangen verlassen und wenn sie wieder auf die Führungsstangen auflaufen. Bei meinem Formatschlitten läuft ein Kugelkäfig zwischen festem und beweglichem Teil. Das ist die "billige" Version, die bessere Version ist die, welche bei Schubladenvollauszügen verwendet wird, dass zwischen festem und beweglichem Teil ein Wagen läuft, der auf beiden Teilen abrollt.
Trotzdem: alle Achtung vor diesem Vorhaben.
Gruß, Walter
Re: Eigenbauschiebeschlitten
Verfasst: So 8. Jul 2007, 12:24
von Simon
Hallo Walter
danke für die Warnung, dieses Problem habe ich am Anfang tatsächlich gehabt.
Jetzt habe ich jedoch zum ersten mal die "Führungsschiene"(das mit den Stangen) ganz genau verschraubtund siehe da: ich habe das so gemacht, dass zwar alle Lager (mittlerweile alle 32) aufliegen und sich drehen, aber fast keinen Druck auf die Schienen ausüben. Nach bestimmt 3 Stunden war ich dann soweit dass die Lager beim Verlassen der Führung keinen Ton mehr von sich gaben. Doch dann krachte es immer beim wiederauftreffen. Also noch eine Stunde einstellen. Aber die ganze Arbeit hat sich gelohnt: Alle Lager drehen sich und man merkt absolut rein gar nichts mehr beim Verlassen und Auftreffen der Rollen auf der Führung:-)
Auserdem hängt der Schlitten in maximal ausgezogenem Zustand (1.5m auf Schiene; 1.5m in der Luft) weniger als 3mm durch!!!Auch unter Belastung ändert sich nicht viel.
Diese für eine Holzkonstruktion ungeahnte Prazision und Laufruhe nach allen Seiten ist aber bei dieser Bauweise nur mit über 20 Lagern, die alle genau in einer Reihe sein müssen möglich.
Weitere Bilder und Beschreibungen kommen (falls gewünscht) wenn ich mal wieder Zeit habe mit dem Unterbau, dem Auslege und dem Teleskoparm wieterzumachen. Aber das schwierigste ist denke ich erledigt.
Gruß,Simon
Re: Eigenbauschiebeschlitten
Verfasst: So 8. Jul 2007, 13:47
von Franz Kessler
Hallo Simon
Habe viel über Deine Konstruktion nachgedacht, ich finde sie wirklich bemerkenswert.
Frage: Wenn Du von Einstellen sprichst, was stellst Du genau ein? Hast Du die Möglichkeit den Abstand des Rollenlagers zur Metallstange zu verändern?
Schöne wäre ein Exenter, mit dem Du jede Rolle gesondert zustellen könntest.
Und dann, wie hast Du die Bohrungen für die Laufrollen so genau hinbekommen, erscheint mir nicht einfach.
Zu der Vitrine, Du sprichst von falschen Einsetzen des Fräsers, könntest Du das etwas genauer beschreiben, ich kann mir keinen Reim machen.
Gruß Franz
Re: Eigenbauschiebeschlitten
Verfasst: So 8. Jul 2007, 14:40
von Simon
Hallo Franz,
wie du erkannt hast kann man den Abstand zwischen den Stangen und den Lagern verändern. Die Stangen sind jeweils auf einer eigenen Holzleiste mit jewils einer eigenen V-Nut befestigt. Die Kugellager sind fest an den 8-eckigen Kanthölzern angeschraubt, diese wiederrum sind starr am "Gerüst" befestigt.
Nun kann der Abstand der Eisenstangen zueinander verändert werden, indem zwischen den Stangen und den dazugehörigen Leisten verschieden dicke Brettchen eingeschraubt werden. Um die bestmögliche Laufruhe und Stabilität zu erreichen habe ich 14 mal das Brettchen verändern müssen. Es hat sich herausgestellt dass das Brettchen auf ca. 0,2mm genau stimmen muss damit fast kein Druck auf die Lager wirkt und der ausgezogene Schlitten dennoch nicht mehr als 3mm hängt.
Hat aber mit einigem Aufwand doch geklappt.
Voraussetzung für all das ist narürlich, dass die Lager in einer Linie und die beiden Seiten absolut parallel zueinander sind sonst klemmt es irgendwann und der Schlitten ist nicht mehr leichtgängig.
Damit die Lager auch schön auf den Stangen aufliegen können sie mit verschieden viel Beilagscheiben leicht in der Höhe verstellt werden.
Für die Löcher hatte ich mir an die Bohrmaschine einen Anschlag gebaut dass sie alle den selben Abstand zur Kante haben.
Zu dem Fräser: 8mm Schaftfräser mit Kugellager. Ich habe die Leisten so profiliert dass beim Bogen der Tisch in der Rundung hätte fahren müssen, klar?
Geht natürlich nicht. Da ich nicht viel Holz hatte und die Leisten schon geleimt waren habe ich halt den Bogen mit der Hand gemacht, ist ja doch noch ganz akzeptabel geworden.
Hoffe alle Fragen sind geklärt.
Gruß, Simon