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Hallo,

Noch eine Frage: Wie sieht es aus mit schädliche Chemikalien in Holzplatten?

Falls ich etwas baue und Zeit und Geld investiere, moechte ich auch dass das Ergebnis ökologisch und gesund ist. Ich frage mich deshalb oft wie "gesund" sind Holzplatten (z.B. Multiplex, OSB, MDF, Tichlerplatten, Spannplatten, usw.), und was fuer Leime und andere Chemikalien enthalten.

Wie kann man, in diesem Kontext, gute von schlechte Produkten unterscheiden?

danke!

--luca

Hallo,

ich erinnere mich, dass es vor Jahren eine Diskussion über Formaldehyd in Spanplatten gab. Danach wurden die Platten alle Formaldehyd-Frei angeboten. Die aktuelle Zusammensetzung kenne ich nicht. Ich kenne keinen Hersteller von Ökoplatten. Daher vermute ich, dass es keine großen Unterschiede gibt. Wenn Du Platten vermeiden willst, kannst Du uns ja mal mitteilen, was Du damit anfangen willst, vielleicht gibt es eine garantiert ungefährliche Alternative.

Tschüß Jürgen

Hallo Luca,

wirklich gesundheitsschädlich sind moderne Spanplatten nicht mehr, sofern sie in der EU hergestellt wurden. Genaue Werte kannst du z.B. bei Egger erfahren (http://www.egger.de) Dort gibt es zu jedem Produkt ein Datenblatt, in dem die Werte der einzelnen Stoffe aufgeführt sind.

Vorsicht ist bei Platten aus nicht EU Ländern geboten. Diese finden sich aber fast nr in billigen Möbel. Das riecht man oft auch schon.

Dank den tollen EU Richtlinien müssen sich die EU Produzenten von Platten an sehr geringe Grenzwerte halten. Auch der Schreier in der EU darf nichts anderes verarbeiten. Bei fertigen Möbeln, die in die EU geliefert werden gelten diese Grenzwerte allerdings nicht. Toll!

Gruß

Heiko

[In Antwort auf #33512]
Hallo Luca,

in Holzwerkstoffen können im wesentlichen vorkommen:
- Formaldehyd, PCP, Lindan, und VOC´s

Für Deutschland gilt die Chemikalienverbotsordung. Gemäß dieser dürfen nur geringe Mengen an diesen Stoffen aus Platten emitieren.
Europäisch dürfen nur Platten verkauft werden die nach Europäischen Normen produziert wurden. Sie müssen das CE-Zeichen tragen CE Zeichen tragen und somit den Regeln der EU zum Schutz und zur Sicherheit der Verbraucher entsprechen.=>den EN entsprechen. Das bedutet: Alle Holzwerkstoffplatten in der EU sind mindestens E1 und enthalten die anderen "Chemischen Verbindungen" in einem sehr geringen Bereich.

Bezüglich "Formaldehydfrei" gilt allerdings: Das geht bei Holz und Holzwerkstoffen nicht, da bereits im Holz Formaldehyd natürlich vorkommt. Daher hat jeder Werkstoff der auf Holz basiert eine Formaldehydemission. Hier geht nur: Formaldehydfrei verleimt.

Besonderheit Beschichtung von Holzwerkstoffen: Werden Holzwerkstoffe mit z.B. Kunstharzbeschichtung allseitig beschichtet, reduzieren sich die Emissionen nochmals deutlich unter E1. ( z.B. Kunststoffbeschichtete Spanplatte mit Kantenanleimern, Furnierte und lackierte Sperrhölzer)

Maßgebliche Kriterien für die Ökologie sind meiner Meinung nach: CE-Kennzeichnung und ein FSC-Zertifikat. Besonderes Augenmerk sollte auch auf die spätere Beschichtung gelegt werden.(Nicht jedes Öko-gestylte Öl ist wirklich umweltverträglich) Evtl. hier der Blaue Engel.

Gruß
André

[In Antwort auf #33512]
hallo luca,
als bei unserem hausbau vor ein paar jahren die frage beim baubiologen nach osb-platten fuer den kellerbereich (werkstatt) auftauchten haette der fast einen purzelbaum gemacht. man muss ja lediglich deklarieren was man hineingibt (jedenfalls war das damals so). jedoch ist das problem der altholzverwendung gravierend. das altholz, wie alte dachstuehle etc. wird lediglich nach sichtpruefung getrennt. d.h. dass da sogar mittlerweile verbotene stoffe auftauchen und nicht deklarierungspflichtig sind.
gruesse
uli