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Hallo,
ich möchte meine Gartenmöbel streichen. Im Fachhandel/Baumark gibt es für diesen Zweck Hartholzöle. Habe gehört, das es auch mit Leinöl oder Leinölfirnis gehen soll. Hat jemand Erfahrung damit?

Danke

Hallo Alfons, ob das Ölen von Harthölzern irgendeinen Sinn macht, ist höchst umstritten und kommt sicherlich auch auf die Holzart an. Es gibt durchaus die Meinung, dass die Vergrauung des Holzes (tritt besonders bei Teak auf) das Holz auch schützt. Ich meine Guido Henn hätte hierzu ´mal Genaueres geschrieben. Das regelmäßige Ölen bedeutet aber, dass die schöne dunkle Farbe (gerade bei Teak) erhalten bleibt. Die Oberfläche muß dann aber jedes Jahr etwas angeschliffen werde, die im Handel erhältlichen Reiniger sind nach meiner Erfahrung Humbug und entfernen nicht den Grauschleier. Leinöl/Leinölfirnis ist für Gartenmöbel wenig geeignet, das es nur einen Schutz im Innenbereich bietet, insbes. für Werzeuggriffe, Hobelbänke etc. Es sollte ein gutes Öl für den Außenbereich sein (ist ziemlich teuer, mich wundert manchmal, was hinter den Billigangboten im Baumarkt steckt...). Wenn Du die Oberfläche der Möbel oder besser noch das Öl selbst erwärmst, erreicht Du ein tieferes Eindringen des Öls, einen besseren Schutz und eine schöne Farbe des Holzes. Bloß kein gefärbtes Öl nehmen, denn wenn die (teilweise)Farbe abblättert, sehen die Möbel richtig häßlich aus, weil es eine sehr ungleichmäßige Oberfläche ergibt. Mich hat so ein Öl mal die letzten Nerven gekostet, da ich es nicht mehr herunterbekam. Ich hab erst mit einem großen Bandschleifer mühsam das Gröbste entfernen müssen...ganz schlecht ging das naturgemäß an kleinen Stellen, wie Stuhlbeinen. Dann mit 320-Körnung hinterher...und dann ein Feinschliff. Die Möbel haben aber immer noch Flecken.
Also: Hartholz-Ölen....das ist ein unerschöpfliches Thema.
Gruß
Heinrich

Verehrte Forumsgemeinde,
ich bin ein begeisteter Anhänger des Leinöls. Es klappt vom Fußboden bis zur Deckenleiste.
Nur meine neuen Gartenbänke habe ich lieber mit Acryl gelackt, weil das Öl da nichts taugt. (Ausnahme vielleicht Teakholz und Teaköl aus dem Bootsbaubedarf)

Grüße Dirk

Das ist Geschmacksache. Acryl bietet zwar einen guten Schutz, aber das ergibt auch eine feste, luftundurchlässige Oberflache. Das Holz kann nicht mehr atmen und verliert dadurch viel von seinem Charakter, inbesondere der "Haptik". Teaköl vom Bootsbauer ist natürlich optimal, aber sehr teuer.

[In Antwort auf #33264]
Hallo Dirk und Heinrich,

warum soll Öl bei Gartenbänken nichts taugen?? Wegen dem Außenbereich? Ich benutze jetzt (wie auch unsere Vorfahren) Leinöl für fast alles: Fenster, Läden, Gaubenverkleidung, Hocker, Anbau an den Fahrradanhänger aus Multiplex ... Bis jetzt habe ich keine schlechte Erfahrung gemacht, wenn einem der Trockenvorgang der 3-4 hauchdünnen Aufträge nicht zu lange dauert. Man muß halt auch wissen, ob man auch in die Tiefe arbeiten will und rohes Leinöl nimmt, oder eine Schicht auftragen will und mit gekochtem Leinöl, evt. mit Tungöl als "Trockenmittel" arbeitet(= Le Tonkinois, ein althergebrachter Bootslack).

Abblätternde Leinölfarbe habe ich übrigens noch gar nicht gesehen, außer der Untergrund war mit irgendetwas ölunverträglichem vorgestrichen. Farbiges Leinöl blättert nicht ab, es beginnt nach ein paar Jahren zu kreiden weil das Leinöl oxidiert. Es muß dann wieder eine dünne Schicht aufgebracht werden oder man beugt dem ganzen vor und wischt 1-2 mal pro Jahr mit einem ölgetränkten Lappen über die Möbel.

Also ich sehe kein grundsätzliches Problem, Leinöl für Gartenmöbel zu verwenden!

Mit freundlichen Grüßen
Markus Kaps

[In Antwort auf #33216]
hallo alfons

das wichtigste ist erstmal der konstruktive holzschutz
dh genug dachüberstand terassenüberdachung gartenmöbel
nicht im freien stehen lassen usw.

leinöl hatt keinen uv schutz
mein heimlicher tipp ist das gartenmöbelöl von der firma auro.de bzw .at

Hallo Erich....das habe ich mir nach ca. 10 Jahren mit teilweise häßlich vergrauenden Teak-Gartenmöbeln auch gedacht: Es wird jetzt ein Überstand für die Gartenmöbel gebaut. Eine perfekte und wenig arbeitsaufwendige Lösung bei der Pflege gibt es offensichtlich nicht. Schutz vor der Witterung ist das beste, das sehe ich auch bei Nachbarn, die ihre Möbel zumindest im Winter in´s Gartenhaus bringen: Im Früjahr eine dünne Ölschicht mit dem Ballen auftragen, das reicht dann.

@Markus:
Wie das mit dem abblätternden, gefärbten Öl passieren konnte, ist mir in der Tat auch ein Rätsel, aber es war schon der 2. Anstrich, vielleicht harmonierten die Öle nicht miteinander?

[In Antwort auf #33216]
Hallo,
mir wurde hier im Forum Textrol für diesen Zweck empfohlen (siehe Link).
Ich habe das dann auch für meine Balkon Bohlen verwendet - lässt sich wirklich gut verarbeiten. Über den Langzeitschutz kann ich noch nichts sagen. Ich habe mich hauptsächlich für Textrol entschieden weil ich dort den 2-3 Anstrich nass auf nass schon nach 30 min machen kann/muss. (Dann ist die Aktion nämlich an einem Nachmittag durch) Bei allen Produkten die ich sonst kenne, sollte man min 1 Tag warten. (Unter www.owatrol.de findest du ein Anwender video das die Behandlung von Gartenmöbeln zeigt. Unter News die Gorch Fock Story )

Außerdem was für die Gorch Fock gut ist sollte für mein Balkon gerade reichen ;-)

Achtung nicht in der prallen Sommer Sonne verarbeiten (gilt meiner Meinung nach für alle Öl Behandlungen) - Öl trocknet dann viel zu schnell (normal wischt man ja nach ca. 15 min die Überstände ab - ich hatte mal das Problem das nach 15 min in der Sonne alles schon klebrig trocken war, die Bretter im Schatten sind perfekt geworden)

Grüße vom sonnigen Gorch-Fock-Balkon in Heidelberg - Michael