Hallo Michael,
etwas verspätet möchte ich nun auch noch meinen Kommentar abgeben.
Ja, das Gerät geht nicht zart zu Werk, es braucht eine feste Hand und eine ordentliche Absaugung (und der Bediener einen ordentlichen Gehörschutz). Aber ich habe damit sehr brauchbare Oberflächen (Türen und Treppe) unter bis zu 7 Lackschichten hervorgezaubert. Da würde ich mit der Schleifmaschine heute noch dranstehen und die 40 Euro für die Messer hätte ich inzwischen um ein vielfaches verbraucht, da der Lack das Papier ruckzuck zusetzt. Ich konnte das Gerät nicht überall einsetzen, in engen Winkeln und auf gerundeten Flächen mußte die Heißluftpistole her. Der Zeitunterschied war auch hier enorm. (Für 40 Euro bekommst Du übrigens 10 Messer mit je 4 Seiten, also effektiv 40 Klingen, pro Durchgang verbrauchst Du 2 Klingen, die seitlichen Klingen halten meist länger, weil Du ja nicht dauernd Falze ausfräsen wirst).
Um eine saubere Oberfläche zu bekommen, müssen die Messer beim letzten Abtrag (nicht alles auf einmal abfräsen wollen, besser mehrere Durchgänge mit nicht mehr als 0,15 mm bis max. 0,20 mm Abtragsleistung) frisch sein. Wenn Du also "sektionsweise" vorgehst (zB. eine Türseite oder 3-4 Stufen), vor dem letzten Durchgang die Messer weiterdrehen, bzw. austauschen. Wenn diese Fläche sauber ist (und die Messer nicht mehr ganz frisch), dann weiter zum nächsten Abschnitt, usw. Des weiteren die Maschine nicht im Dauerlauf draufhalten, sondern alle 10-15 sec. kurz anheben und den Fräsekopf nebst Klingen "lüften". Das macht tatsächlich einen Unterschied. Die Gerätschaft läuft nicht so heiß und die Klingen halten länger. Wenn Du bei dem Plastikteil, an das die Absaugung angeschlossen wird den Wartungs- / Reinigungsschlitz mit Isolierband oder dgl. zuklebst, hat die Absaugung erstens noch eine bessere Wirkung (die Du dringend brauchst), außerdem wird noch etwas mehr (Kühl-)Luft am Messerkopf vorbeigesogen.
Das Werkstück gut auf Metallteile untersuchen, immer beide Hände in Handschuhe und an der Maschine lassen. Die seitlichen Fensterchen nur bei stehendem Motor bedienen. Deine Finger werden es Dir danken.
Trotz aller Vorsicht wirst Du Riefen erzeugen; wenn Du den letzten Durchgang mit möglichst geringer Schnittiefe durchführst, werden sie aber nicht so sehr ins Gewicht fallen und lassen sich dann leicht verschleifen.
Für Fenster würde ich das Ding auch nicht empfehlen wollen, ebenso fragile Kunsttischlerei und furnierte Flächen. (Massive) Türen, Türstöcke (und deren Falze) und Treppen gehen aber sehr gut. Und wenn (mehrere) dicke Schichten drauf sind, führt für mich kein Weg daran vorbei. Nichts ist so effektiv.
Eine Treppe hatte ich, die war noch ziemlich neu, mit nur einer dünnen Lackschicht (die natürlch trotzdem das Schleifpapier zugesetzt hat), die sah nachher beinahe wie neu aus. (Als das Bild aufgenommen wurde, war ich noch nicht ganz fertig; und daß die Zarge weiß blieb, war nicht meine Entscheidung).
In einem anderen Holzwerkerforum las ich damals einen Bericht (den ich leider nie wieder fand), wo ein Benutzer sich bitter über eine geliehene 714 beklagte. Die Tiefeneinstellung war bei dieser Maschiene kaputt, sobald sie eingeschaltet wurde, ging das Ding auf maximale Schnittiefe. Sowas ist gefährlich, abgesehen davon läßt sich nicht ordentlich damit arbeiten. Wenn Du Dir also eine LF ausborgst, sie nach, ob die Tiefenverstellung noch gut ist. Die Verstellschraube muß richtig schwer gehen, dann paßt's. Vielleicht war dies auch eine der Weiterentwicklungen von der 714 zur 724 (reine Vermutung), ansonsten sehen sich die Teile ja wirkllich zum Verwechslen ähnlich und ob der Motor jetzt 700 oder 705 W hat ist ja wohl wirklich egal.
So, jetzt hab ich schon wieder einen kleinen Roman geschrieben, tut leid...
Ich würde Dir empfehlen, das Ding zumindest mal auszuprobieren und an unwichtigen Flächen (oder Abfall) ein wenig zu üben. Wenn Du viel Fläche bearbeiten mußt, zahlt sich vermutlich eine Anschaffung aus; wenn ich mir das hier so durchlese, hast Du ja ganz gute Chancen auf eine gepflegte gebrauchte hier aus dem Forum (meine allerdings leider nicht, die bleibt).
Schönen Gruß,
Reinhard
