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Elektromotor Leistungsabfall?
Verfasst: Fr 2. Feb 2007, 00:00
von Hauke Schmidt
Hallo liebe Forumsteilnehmer,
ich habe mal eine elektrotechniche Frage und ich hoffe, ich finde hier eine Antwort:
kann es sein, das einen Elektomotor, hier Kreissägenmotor mit Anlaufverzögerung und Motorbremse mit 220 Volt, in laufe der Jahre schwächer wird und Leistungseinbussen im Drehmoment zeigt? Wenn ja, gibt es eine Möglichkeit die Leistung zu erhöhen?
Danke für die Antworten im Vorraus
Hauke
Re: Elektromotor Leistungsabfall?
Verfasst: Fr 2. Feb 2007, 09:51
von HELLE
Hallo Hauke,
mein Verdacht geht in Richtung Kondensator am Motor, der eine zweite Phase auf dem Motor erzeugt (einfach erklärt) und somit ein höheres Drehmoment unter 220V ermöglicht. Ich hatte dies schon an meinem großen Betonmischer (packt doppelte Füllung --- BJ 62). Man mußte zum Schluß mit der Hand mitdrehen (das würde ich dir bei der Säge nicht empfehlen ;^> ). Nach Erneuern des Kondensators rennt er wieder wie in jungen Jahren mit der Kraft der "zwei Herzen".
Ich denke mal, das Walter dir das sicher viel besser erklären wird --- oder Walter???
Grüße aus der Kurpfalz, Helle
Re: Elektromotor Leistungsabfall?
Verfasst: Fr 2. Feb 2007, 11:28
von Hauke Schmidt
Hallo Helmut,
danke erst mal für die Erklärung. Dann kann ich ja auch mal einen Elektriker kontaktieren, oder muss ich nur den Kondensator austauschen?
Tatsache ist, das meine Tischkreissäge 1,5 KW haben soll, jedoch schon bei Fichtenholz von 2 cm Dicke in der Drehzahl runtergeht. Meine Billigsäge mit 1,3 KW schaft da deutlich mehr.
Ich würde mich über eine weiter Meinung, auch von Walter, sehr freuen.
Gruss
Hauke
Re: Elektromotor Leistungsabfall?
Verfasst: Fr 2. Feb 2007, 15:03
von HELLE
Hallo Hauke,
genau, warten wir auf Walter --- er ist hier, meiner Meinung nach, mit Abstand der Tipp schlechthin --- Elektrotechnik-Ingenieur der alten Schule ;^>
Gruß, Helle
Re: Elektromotor Leistungsabfall?
Verfasst: Fr 2. Feb 2007, 15:34
von Gerhard
Ist das Sägeblatt noch scharf?
Nicht sauer sein wegen der blöden Frage. Aber manchmal sind´s die einfachen Dinge.
Viele Grüße,
Gerhard
Fehler gefunden
Verfasst: Fr 2. Feb 2007, 17:24
von Hauke Schmidt
Hallo Gerhard,
das Blatt ist scharf, aber als ich Deine Antwort gelesen habe, musste ich schmunzeln..... denn....
... also nach dem Wechsel des Kondensators wars genau so. Also Motor raus und mal laufen lassen. Der war mit der Hand nicht zu stoppen. Also genug Kraft. Dann habe ich fragend alles erst mal wieder zusammen gebaut. Den Riemen gespannt und nochmal ein Brett durchgeschoben. Diesmal so lange, bis das Blatt stand. Und was kam raus???? ..... Obwohl der Riemen noch Top aussieht und fest gespant war, rutschte er durch und das ganze fast ohne Quietschgeräusche.
Ich habe die Tischkreissäge erst kürzlich gebraucht gekauft und werde jetzt erst mal einen neuen Riemen bestellen und die Riemenscheiben säubern. Mal sehen wie es dann ist.
Wenn das nichts wird kaufe ich mir eine neue Gestellsäge, grins.
Gruss
Hauke
Re: Elektromotor Leistungsabfall?
Verfasst: Fr 2. Feb 2007, 17:49
von Walter Heil
[
In Antwort auf #30534]
Hallo Leute,
kriegt Euch wieder...
Das mit der alten Schule kann ich nicht ganz abstreiten, denn es ist schon eine Weile her, dass ich ausbildungsmäßig mit Elektromotoren zu tun hatte. So um die 44 Jahre. Rein interessemäßig ist's noch länger her, so gut 50 Jahre. Das Interesse hat mich aber nie ganz losgelassen. So habe ich vor ein paar Jahren mal einen Drehstrommotor (1KW) gewickelt (nicht berechnet), mit Zweischichtwicklung, wegen der Optik, würde ich aber nicht mehr machen, weil ich anschließend tierisch zerkratzte Hände hatte. aber die Maschine läuft noch als Pumpe im Garten. Bei dem "Tip schlechthin" wäre ich vorsichtig, habe ich doch erst kürzlich eine völlig falsche Formel hier hingeschrieben und (gottseidank) keiner hat's gemerkt oder hat sich nicht getraut, zu schreiben, dass ich Unsinn verzapft habe.
Zur Sache: Ferndiagnosen sind immer etwas problematisch, aber spontan hätte ich auch auf den Kondensator getippt. Aber: wenn der Kondensator ganz hin ist, sprich keine Kapazität mehr hat, dürfte der Motor (unterstellt, es ist ein Einphasenmotor mit Betriebs- oder Anlaufkondensator) garnicht anlaufen. Von Elektrolytkondensatoren weiß ich, dass sie im Laufe der Zeit ihre Kapazität verlieren, aber ein Elko wird nicht als Motorkondensator verwendet. Ob Metallpapierkondensatoren oder andere ebenfalls ihre Kapazität nach einiger Zeit einbüßen, weiß ich nicht. Da sollten sich andere Elktronikexperten mal äußern. Was ich ebenfalls nicht weiß, ist, ob die "Bremseinrichtung" und die "Anlaufverzögerung" etwas damit zu tun haben könnten. Wa interessant wäre zu wissen, ob die Kiste sich im Leerlauf übermäßig erwärmt. Den Kondensator probehalber mal auswechseln ohne gleich einen zu kaufen, das würde ich aber machen.
Re: Fehler gefunden
Verfasst: Fr 2. Feb 2007, 17:59
von Walter Heil
Hallo Hauke,
das nächste mal schreibst Du das bitte mal ein paar Minuten früher, dann kann ich mir meinen Beitrag sparen...:-)
Gruß, Walter
Re: Fehler gefunden
Verfasst: Fr 2. Feb 2007, 18:08
von Hauke Schmidt
Hallo Walter,
dennoch Danke für Deinen Bericht. Er war gut zu lesen und ich habe einiges dazugelernt.
Es ist immer wieder schön zu merken, welche Vorteile dieses Forum hat.
Liebe Grüsse
Hauke
Re: Fehler gefunden
Verfasst: Sa 3. Feb 2007, 11:23
von HELLE
Hallo Walter,
das du mehr Arbeit hattest nehme ich auf meine Kappe --- aber ich meinte nicht den Kondensator für Blindleistung --- ich habe gehört, dass hier eine zweite Phasenwelle 90° versetzt darauf gelegt wird und somit die Leistung der Motoren verdoppelt wird. ---- Bevor ich mich aber hier zu weit herauslege, werde ich in meinen alten Fachbüchern und im Internet mal schlau machen --- das interessiert mich jetzt auch (da kommt jetzt bei mir die alte Elektronikleidenschaft auf --- vielleicht baue ich auch noch diesen Winter wieder meine Elektronikwerkstatt auf --- habe Platz in meinem Technikraum).
Grüße an alle aus der sonnigen Kurpfalz, Helle
PS: Mache gerade mal Pause vom Hobelbankumbauen