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Kopieren mit der OF - welchen Fräser?

Verfasst: Do 14. Dez 2006, 16:11
von Reinhard Bartl

Demnächst steht mir die Anfertigung einiger identisch geformter Teile ins Haus, verwenden werde ich dafür die OF 1010 mit Kopiertastset und - tja - welchen Fräser? Es geht mir um größtmögliche Sauberkeit, wobei eben auch geschweifte Formen vorkommen werden, im und gegen den Faserverlauf, bei einer Materialstärke von 20-30 mm.
Ich denke jetzt mal, daß ein Spiralnutfräser für diesen Zweck besser geeignet ist, ebenso, daß es sinnvoll ist, den größeren Durchmesser zu nehmen (es gibt Tastrollen mit 16 und 20 mm Durchmesser).
Meine Frage nun: zahlt sich diese Anschaffung aus, oder tut es ein normaler Nutfräser genauso gut?

Gruß,
Reinhard




Re: Kopieren mit der OF - welchen Fräser?

Verfasst: Do 14. Dez 2006, 17:42
von Heiko Rech

Hallo Reinhard,

die Kopiertaster kenne ich von Metabo, das System ansich konnte mich nicht begeistern, da es recht schwieri ist alles sehr enau einzustellen.

Ich würde entweder mit einem Wendeplattenfräser mit Anlaufring arbeiten, oder mit Kopierring.

Bei den Fräsern ist das so eine Sache. Ein Spiralnutfräser wird nunmal nach einer Weile Stumpf, dann schneidet er auch nicht mehr so sauber. Ich bevorzue Fräser mit Wendeplatten für solche Zwecke. Wenn die Messer stumpf sind werden sie gewechselt und durch den gleichbleibenden Durchmesser mus man auch nichts neu einstellen, nachdem "geschärft" wurde. Bei Bündifräsern kommen für mich sowieso nur Fräser mit Wendeplatten in Frage. Also lieber einen Scharfen WP Fräser, als einen stumfen Spiralnutfräser.

Es kommt aber auch auf die enaue Anwendung und die Holzart an. Vielleicht schreibst du ja mal etwas genauer, was du machen möchtest und vor allem, ob du mit einer Schablone arbeitest, oder von enem vorhandenen Teil kopieren möchtest.

Gruß

Heiko



Re: Kopieren mit der OF - welchen Fräser?

Verfasst: Do 14. Dez 2006, 22:30
von Reinhard Bartl

Hallo Heiko,
auf die Gefahr hin, jetzt geteert und gefedert zu werden, es geht um die Eckbank, die ich vor 1-2 Wochen schon mal erwähnt habe. Und konkret um die Anfertigung der Beine, da möchte ich der vorderen Kante eine geschwungene Form geben (und das ganze dann per Gratnut mit der Sitzfläche verbinden).
Ein Original ist also nicht vorhanden, ich werde eine MDF Form herstellen und diese dann kopieren.
Es wird hierbei altes Holz verarbeitet, definitiv Weichholz, ich nehme mal an, Fichte. Nachdem die Bretter aber etwas dicker sind (ca. 30 mm), war die Überlegung, daß es mit einem Kopierring eng werden könnte. Der Vorteil des Tasters ist eben, daß die Vorlage unter dem Werkstück liegt und ich so die ganze Fräserlänge ausnutzen kann. Auch gibt mir diese Anordnung die Möglichkeit in mehreren Schritten vorzugehen und nicht die ganze Breite auf ein mal Fräsen zu müssen, wie das wohl bei einem Fräser mit Anlaufring der Fall wäre (?) (oder habe ich da was falsch verstanden?)
Daß das ganze eine Fummelei ist, bis es paßt, dachte ich mir schon, aber das nehme ich hier gerne in Kauf. Mir ist auch klar, daß hier eine Tischfräse besser wäre, oder zumindest eine massivere OF, ich versuche halt, mit dem vorhandenen Werkzeug (das ja auch nicht gerade geschenkt war) trotzdem ein möglichst gutes Resultat zu erzielen.

...

Habe jetzt gerade noch mal im Katalog gestöbert: Es gibt da einen Wendeplattenfräser mit 16mm Durchmesser un 30 mm Nutzlänge. Wäre das der Fräser Deiner Wahl? (20mm Durchmesser gibt's leider nicht mehr). Die Erstanschaffung ist ja eher heftig, dafür sind dann die Ersatzmesser günstiger als ein neuer Fräser. Oder kennt jemand einen Fremdhersteller mit guter Qualität und etwas humaneren Preisen?

Danke für Eure Hinweise,
Reinhard




Re: Kopieren mit der OF - welchen Fräser?

Verfasst: Fr 15. Dez 2006, 01:46
von t.ost

Hallo Reinhard

Die Aufgabenstellung passt nicht ganz zu deiner Fräse,
etwas mehr Leistung,eine andere Aufnahme dann würde es gehen.

Abhilfe evtl nicht durchfräsen sondern den Rest mit Stichsäge aus/absägen
und von der anderen Seite mit einem Bündigfräser den Rest abnehmen.

Eine andere Variante die Konturen mit der Bandsäge ausarbeiten und nur
die Kanten bzw den Grat anfräsen.

ps: von dem Kopiertaster im Freihandbetrieb rate ich ab, Das wird nichts,
Der ist nur etwas für den Frästisch.

Gruss Thomas




Re: Kopieren mit der OF - welchen Fräser?

Verfasst: Fr 15. Dez 2006, 16:02
von Heiko Rech

Hallo,

genau diesen Fräser benutze ich. Mit meiner Mafell LO 50 komme ich mit einer 4mm Schablone und abgeschliffenem Kopierring in mehreren Zustellungen bis zu einer Holzdicke von 40 - 42mm durch. Bei meinem Adirondack habe ich 45mm starkes Holz verarbeitet. Die ersten 40mm mit Kopierring und WP Fräser, dann die letzten Millimeter von der anderen Seite mit dem Bündigfräser. Vorher natürlich die Kontur mit der Stichsäge grob ausschneiden

Eine 1000 Watt OF reicht aus, wenn man das nicht andauernd macht.

Gruß

Heiko



Re: Kopieren mit der OF - welchen Fräser?

Verfasst: Fr 15. Dez 2006, 19:56
von Reinhard Bartl

Hallo Thomas, hallo Heiko,
danke für Eure Kommentare; werde morgen dann mal zum Händler pilgern und in einen WP-Fräser investieren... (ächz!)
Ich lasse mich auch gerne überzeugen, daß es besser ist, mit Kopierring zu arbeiten (wenn Du bis auf 40 mm durchkommst, reicht das bei mir auf jeden Fall), aber (@ Thomas:) ich wüßte gerne, wo der gravierende Nachteil beim Kopiertaster liegt? Oder meinst Du, daß das Kopieren im Freihandbetrieb generell nicht gut funktioniert?

Schönen Abend noch,
Reinhard




Re: Kopieren mit der OF - welchen Fräser?

Verfasst: Mo 18. Dez 2006, 19:44
von t.ost

Hallo Reinhard

Das kopieren im Freihandbetrieb mit Schablone funktioniert
mE einwandfrei,nur mit diesen Taster unterhalb des zu
fräsenden Materials.... Ich weiss nicht,hab das mal
ausprobiert allerdings nicht mit der Festo,es ist mir
zu kippelig das Ganze.

Es spicht nichts gegen eine Schablone auf dem Werkstück
sauber ausgerichtet und mit dem Kopierring abgetastet, ist einfach und passt.

Schau mal´den Profis (Tischler/Treppenbauer)über die Schulter,
fast bzw alle Schablonen liegen auf dem Werkstück,sei es beim
Treppenwangen fräsen,Dübelverbindungen,Schloßstulpen,Bänder usw.

Was sonst noch dagen spricht,schlicht und einfach der Preis.

Gruss Thomas