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Hallo,

eine Frage, die ich für einen Freund von mir stellen soll, der sich ein altes Haus gekauft hat. Seit er mir beim Bau meiner Hobelbank geholfen hat hat ihn der Holzvirus richtig gepackt. Bisher haben wir ein paar kleinere Projekte in meiner Werkstatt gemacht. Im neuen Haus ist Platz für eine eigene Werkstatt. Allerdings nicht im viel zu niedrigen Keller, sondern ebenerdig auf einer normalen Decke.
Das Haus ist Baujahr 29, die Decke besteht aus Doppel-T-Trägern mit etwa 90 cm Abstand. Die Füllung dazwischen scheint nicht armiert zu sein. Auf der eigentlichen Decke waren etwa 10 cm granulierte Hochofenschlacke, dann ein leider nicht zu rettender Dielenboden.

Weiß jemand von Euch, was Decken aus dieser Zeit tragen? Geplant ist, auf dem Boden Betonestich zu verlegen, darauf evtl. OSB. Muß man von der Tragfähigkeit der Decke noch das Gewicht des Estrich abziehen?

Ich weiß, daß das für die Beantwortung der Frage etwas dünne Fakten sind. Aber ein ungefährer Anhaltspunkt über die Tragfähigkeit von Decken in Wohnhäusern aus den späten 20´ern würde mir schon helfen.

Vielen Dank,
Gerhard

Hallo Gerhard,
natürlich ist mit dieser wagen Beschreibung keine Statik möglich. Schon für das Einbringen des Betonestrich würde ich den Rat eines Statikers einholen. In 1920 war es nicht üblich, verzinkte Stahlträger zu verwenden, mit entsprechender Korrosion muß man rechnen. Ich habe in diesem Bereich Stahlträger gesehen, die nur von der Schlauheit des Materials gehalten wurden, und auch der Zementestrich hängt natürlich nicht am "Siemens Luftanker" ;-)
Also zunächst den Zustand und Dimension der Stahlträger prüfen, evtl. Trockenestrich, Unterstützung der Decke mit Stahlträgern im Keller. Vielleicht läßt sich ja auch der Kellerboden absenken?
Hilfe findest Du vielleicht auch im Forum Fachwerk.de
Gruß
Martin

Hallo,

ich habe zwischenzeitlich noch ein paar Stunden im Internet gesucht.
Dabei habe ich immer wieder den Hinweis gefunden, daß Betonestrich wohl nicht so ideal ist.
Falls sich mein Freund behaupten kann, und das wirklich eine Werkstatt wird - noch ist seine Frau der Meinung sie hätten ja genug Platz - würde ein Boden aus OSB Platten mit einer lastverteilenden UK sicher besser zu einer Werkstatt passen als Betonestrich. Falls es doch vieleicht ein Wohnraum wird sollte es Trockenestrich werden.

Zumindest soweit möglich die schweren Teile an tragende Wände. Geplante Maschinen sind ADH und TKS, da kann die ADH sicher an die Wand. Falls vor- und hinter der Maschine genug Platz ist.

Und auf jeden Fall jemanden fragen, der sich mit sowas auskennt (Statiker!) und die örtlichen Gegebenheiten in Augenschein nimmt.

Falls noch jemand einen ferndiagnostischen Tip hat: Her damit.

Viele Grüße,
Gerhard