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Eichendielen selbstgemacht, Stand der Dinge

Verfasst: So 6. Aug 2006, 17:35
von Gero Meyhoefer

Hallo Gemeinde,

nachdem ich ja schon von meiner Hobel-Orgie im Urlaub berichtet habe, wollte ich schon lange Bilder von den gehobelten Eichendielen hier einstellen. Nur hatten sich zwei Probleme aufgetan: Erstens ist unsere Kamera gerade in der Werkstatt und zweitens war die Überlegung "Wie präsentiert man Dielen am besten?" noch nicht zu meiner Zufriefenheit beantwortet. Sprich, die Gästezimmerbaustelle war einfach noch nicht soweit, einfach mal eine "Stellprobe" der fertigen Dielen durchzuführen.

Nun, ich war fleißig am Wochenende, hat also auch Vorteile wenn der Rest der Familie aushäusig unterwegs ist. Und weil ich ja auch neugierig war, wie sich der Boden in dem neu gestalteten Zimmer ausmachen wird und um schon mal heraus zu finden, was ich beim Verlegen noch beachten muss, habe ich heute mal ein paar Dielen höchst provisorisch verlegt. Der Stolz auf das Erbrachte läßt sich natürlich viel besser geniessen wenn man ihn teilt, also sollt ihr auch Fotos bekommen.

Die Bilder hab ich dann mit dem Handy gemacht, nicht über die schlechte Qualität ärgern.

Viel Spaß beim Betrachten, Anregungen und Kritik werden gerne angenommen. Und @ Dirk: DAS sind doch Ergebnisse die den "Masochismus" rechtfertigen, oder?

Das Gästezimmer selbst hat sich ein wenig verändert. Ich hatte ja bereits Fotos aus der Bauphase veröffentlicht. Nun ist der Lehmputz an Decke und Boden aufgebracht, in einem freundlichen Gelb. Die Balken sind nur abgebürstet und mit Leinöl behandelt.

Gästezimemr verputzt

Selbstverständlich fehlt noch die PE-Folie als Dampfsperre sowie die Kokosfaserstreifen zur Trittschalldämmung. Auch sind die Dielen natürlich noch nicht auf die Lattung geschraubt. Aber das sieht doch schon aus als könnte das was werden.

Gästezimmer Fußboden

Hier noch mal ein Bild von den Dielen im Detail. Klar sind hier und da noch Überstände, aber die halten sich im unteren Zehntelmillimeterbereich. Ich denke einmal Drüberschleifen vorm endgültigen Ölen sollte da reichen.

Gästezimemr Fußboden Detail

Und hier liegen dann also insgesamt 10 m² Eichendielen, und die Federn. War eine gute Woche Arbeit um aus dem sägerauhen Material vom Sägewerk diese Dielen herzustellen. Allerdings haben mich diese 10 m² dann auch nur ca. 80 EUR gekostet. Für den Preis hätte ich im Baumarkt ca. einen Quadratmeter Eiche Massiv Parkett bekommen ;-) Und Spass hat es obendrein auch noch gemacht!

Fußboden 10 qm

Beste Grüße

Gero




Re: Eichendielen selbstgemacht, Stand der Dinge

Verfasst: Mo 7. Aug 2006, 09:34
von Dirk Boehmer

Hallo Gero,

tolle Bilder. Dann kann es ja in Kuerze losgehen.

Wie befestigst Du denn jetzt die Dielen auf den Latten? Nageln, Tackern
oder schrauben?

--
Dirk




Re: Eichendielen selbstgemacht, Stand der Dinge

Verfasst: Mo 7. Aug 2006, 11:45
von Gero Meyhoefer

Hallo Dirk,
vielen Dank für das Lob :-)

Die Dielen werde ich schrauben, da gibt es prima Dielenschrauben von Spax. Ich hoffe das im September abgeschlossen zu haben.

Beste Grüße

Gero



Re: Eichendielen selbstgemacht, Stand der Dinge

Verfasst: Mo 7. Aug 2006, 13:00
von Christoph Nowag
[In Antwort auf #24783]
Hallo Gero,

gut sieht es aus. Und ich bewundere ja sehr, was Ihr da gerade macht: Erst mal gute Maschinen kaufen, dann haufenweise Holz einlagern und in der freien Zeit hobeln was die Maschine und man selbst hergibt usw.

Ich ziehe meinen Hut und freue mich schon auf die nächsten Bilder mit dem Stand der Dinge.

Viele Grüße
Christoph



Re: Eichendielen selbstgemacht, Stand der Dinge

Verfasst: Mo 7. Aug 2006, 20:13
von Franz Kessler

Hall Gero

Ich bewundere deinen Mut, eine so große Baustelle anzugehen, Glückwunsch

Ich würde an Deiner Stelle die fertigen Bretter nicht allzulange uneingebaut liegen lassen, wenn ich die eingebundenen Bretter sehe, glaube ich sagen zu können, Du hast auch Angst, dass sich ein Verzug einstellen könnte.

Die unruhige Maserung im Verbund mit Eichenholz weckt ähnliche Erinnerungen in mir.

Bretter mit Splint würde ich an Deiner Stelle nicht unbedingt an stark strapazierte Stellen im Zimmer legen, bei uns in der Turnhalle kann man sehen wie sich bei bei Eichenholz Splintanteile wesentlich schneller abnützen.

Viel Glück und viel Spaß

Franz




Re: Eichendielen selbstgemacht, Stand der Dinge

Verfasst: Mo 7. Aug 2006, 20:39
von Gero Meyhoefer

Hallo Franz,

vielen Dank für Deine konstruktive Tipps. Tatsache ist, dass ich aus Angst vor dem Verzug die Bretter so gebündelt einige Zeit im Gästezimmer gelagert habe. Und jetzt sollen sie schnell verlegt werden. Ich hoffe aber, da meine Werkstatt an die Heizung im Wohnhaus angeschlossen ist und die Dielen ein halbes Jahr dort lagerten, dass sich der Verzug nicht allzu stark bemerkbar machen wird. Die letzte Darrprobe im März/April hat eine Feuchtigkeit von ca. 12% ergeben. Ich rechne durchaus damit das sie bei der Verarbeitung im Juli unter 10% lagen. Im Januar bei Lieferung hatten die Dielen noch 60%.

Alles was Splint oder sonstwie unschönes Aussehen hat kommt tatsächlich eher an die Seiten des Fußbodens, da wo später auch Möbel stehen. Für die "Stellprobe" habe ich aber nur eine Paket geöffnet und musste deswegen nehmen was da war.

Was die Größe der Bauistelle angeht, die ist ja im Moment nur ca. 12m² groß. Naja und der Flur davor, nochmal ca. 5 m². Das nächste sind dann noch Küche und Wohnzimmer, dann der erste Stock....es wird weitergehen! Man muss dass schon gerne machen, um es gut zu finden. Quasi als Hobby nach 9 Stunden Büroarbeit ;-)

Also, nochmals vielen Dank und beste Grüße

Gero




Re: Eichendielen selbstgemacht, Stand der Dinge

Verfasst: Mi 9. Aug 2006, 18:53
von Thomas Heller

Ja Gero, das sieht schon ganz gut aus! Auch die Decke hast Du ganz gut hin bekommen!
Lehmputz selbst angemacht? So richtig mit Stroh und so?

Hast Du auch eine Trockenschüttung zwischen den Lagerhölzern vorgesehen?
Sie könnte Euch Energie sparen. Euer Haus war doch nicht unterkellert, oder?

Jedenfalls finde ich die Tatsache, das Du alles selbst machst, auch sehr bewundernswert!

Doch Vorsicht! Franz hat recht! Eiche ist ein schwieriges Holz und neigt sehr zum Verzug!

Ich wünsche Euch alles Gute und freuhe mich auf die nächsten Bilder!

Gruß, Thomas



Re: Eichendielen selbstgemacht, Stand der Dinge

Verfasst: Do 10. Aug 2006, 09:01
von Gero Meyhoefer

Hallo Thomas,

nein, es gibt da bereits fertigen Putz den man nur noch anrühren muss, die Firma nennt sich Lesando. Es mussten ja keine Unebenheiten ausgeglichen, nur einige Millimeter auf die Gipskartonplatten aufgebracht werden. Also auch kein Stroh. Die Decke ist mit einem Lehm-Streichputz der selben Firma gestrichen.

Gerade gestern habe ich mich noch mit Dominic über die Dämmung unter den Dielen unterhalten. Entweder werden das Styroporplatten, oder eine Perlite-Schüttung, mal sehen. Irgendwas kommt da also auf alle Fälle rein, denn richtig, kein Keller!

Ich bin guten Mutes was das Holz angeht, liegt ja jetzt schon drei Wochen fertig bearbeitet rum und ist immer noch gerade. Nun, ich werde weiter berichten.

Vielen Dank jedenfalls für Deine Tipps und

Beste Grüße

Gero




Re: Eichendielen selbstgemacht, Stand der Dinge

Verfasst: Do 10. Aug 2006, 17:16
von Andreas N.

Was die Leut doch immer mit Styropor und diesen Dingern haben. Währ mir zu brandgefährlich. Ich hab schon mal ne ganße Hausfassade abbrennen sehen, die mit som Kunststoff unter dem Putz verkleidet war. Im gesammten Statteil konnte man nicht mehr lüften. Das Zeug ist zimlich ungesund. Wieso kein Kork der ist selbstverlöschend oder Vermikulit? oder wie heißen diese "aufgepopten" Glimmerkristalle die auch als Hochtemperaturisolierung verwendet werden? Wenn doch alles Schön mit Natur Materialien gemacht ist, dann sollte doch nicht noch son Gruseliger Untergrund rein. Ja ich übertreib anscheinend aber die brennende Fassade hat eindruck gemacht- und erst am nächsten Tag die geschmolzenen Kunststofffensterrahmen und der "Teersee" auf der Straße.
Andreas N.




Re: Eichendielen selbstgemacht, Stand der Dinge

Verfasst: Do 10. Aug 2006, 19:38
von Gero Meyhoefer

Hallo Andreas,

Deine Anregungen nehme ich durchaus ernst, vielen Dank dafür. Werde mich also die Tage mal schlau machen, was denn als ökologische Alternatve zur Verfügung steht. Bericht folgt selbstverständlich.

Vom Styropor werde ich die Finger lassen, aber egal was ich letztlich verwenden werde, ich hoffe dass es nicht zum Brand kommt;-)

Beste Grüße

Gero