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FESTOOL in USA

Verfasst: Di 20. Jun 2006, 07:43
von Stefan

Hallo zusammen,

habe in der aktuellen FW einen Test über Excenterschleifer gelesen.
Seltsam fand ich den Preis für das FESTOOL Gerät ES 125 EQ-Plus.
In Amerika soll das Gerät nur 165 Dollar kosten !!!
Hier in Deutschland kostet das Gerät 264 Euro.
Mit aktuellem Dollarkurs, müsste es in Amerika aber um die 330 Dollar kosten !!!
Das bedeutet: Gerät in Deutschland produzieren,eintüten und in die Staaten schicken, und schon ist es billiger !!!

Toll !!!

Irgendwie fühl ich mich jetzt etwas seltsam, wenn ich mich heute abend an meine CS 70 stelle und Bretter zuschneide

Nur so

Stefan



Re: FESTOOL in USA

Verfasst: Di 20. Jun 2006, 11:14
von Uwe Behle

Hallo Stefan,

das ist leider schon immer so gewesen, ob bei Autos oder Elektrogeräten. Ich habe mir vor Jahren mal einen Makita Akkuschrauber mitgebracht. Den gab es in dieser Ausführung in Europa erst später und zwar zu einem 50% höheren Preis.
Ich glaube, das liegt an dem höheren Wettbewerb und der geringeren Regulierung dort. Auch Bessey Zwingen habe ich mir einige von drüben mitgebracht. Die sind baugleich, aber erheblich billiger.
Die fehlende Märchensteuer macht auch was aus...

Festool verlangt ja zum Schutz der Einzelhändler in Deutschland Festpreise, da ist also kein Wettbewerb möglich.

Gruß,

Uwe




Re: FESTOOL in USA

Verfasst: Di 20. Jun 2006, 15:25
von Alexander Schorn

> Die fehlende Märchensteuer macht auch was aus...

Also hast du die Zwingen nicht importiert sondern eingeschmuggelt?
Auch in USA gibt es Tax also Steuern, nur werden die erst bei "ordnungsgemäßem" Import fällig - dann aber als deutsche MwSt ... ;-)



Re: FESTOOL in USA

Verfasst: Di 20. Jun 2006, 16:06
von Uwe Behle

Na bei uns sind Zwingen doch wohl Gegenstände des täglichen Bedarfs oder? ;-)
Also nach meiner Logik habe ich sie gekauft, benutzt und damit gehören sie zu meinem Hausstand...
Aber es gibt auch Freigrenzen (200 Euro pro Person?).
Die Sales tax ist übrigens je nach Bundestaat zwischen 0 und 8%. Ich habe 4% bezahlen müssen. Ich kann nur sagen, daß sich einige Importe durchaus lohnen.

Gruß,

Uwe




Re: FESTOOL in USA

Verfasst: Di 20. Jun 2006, 20:20
von Marcel Hohenberger
[In Antwort auf #23871]
Hier noch ein weiteres Beispiel für die "seltsame" Preisfindung in den einzelnen Märkten.
Das vielgerühmte "Panther" Sägeblatt für die TS55 (160 x 2.5 x 20 PW14, Artikelnummer: 439685) kostet (Listenpreise)
- in den USA USD 32.50 + durchschnittlich 6% Sales Tax = USD 34.45, umgerechnet also ca. EUR 27.40
- in Deutschland EUR 47.61 und
- (jetzt kommt der Hammer) in der Schweiz CHF 148.70 = EUR 95.30!

Ich will nicht falsch verstanden werden: ich bin eigentlich ein zufriedener Festool Kunde und auch bereit, für gute Qualität wesentlich mehr als für Baumarktware auszugeben, aber diese Preise sind offenbar durch Würfeln ermittelt worden...

Grüsse, Marcel




Re: FESTOOL in USA

Verfasst: Di 20. Jun 2006, 20:57
von Gerhard

Festool verlangt auch in den USA Festpreise.

Ich werde übrigens bald nur noch Mafell kaufen. Zumindest wenn ich es irgendwie rechtfertigen kann. Das ist der einzige Hersteller, den ich bisher gefunden habe, der fair umrechnet. Die KSS 400 kostet in der Aktion 642$, Liste 756$. Damit kann ich gut leben. Wenn selbst Festo und Fein sich unterschiedliche Preisniveaus leisten, von Bosch erst garnicht zu reden empfinde ich das schlicht als unfair.

Mal ein Off-Topik Beispiel, damit ihr wißt, daß es nicht nur Holzwerker trifft: Felco Gartenscheren. Swiss made. Gibts für 35 Dollar oder 50 Euro.

Daß eine Hitachi OF hier doppelt so teuer ist wie in den Vereinigten Staaten mag ja noch irgendwie angehen. Aber Produkte die hier hergestellt werden auch hier am teuersten zu verkaufen treibt mir regelmäßig den Blutdruck hoch.

Viele Grüße,
Gerhard




Re: FESTOOL in USA

Verfasst: Di 20. Jun 2006, 22:45
von Georg

Tja der Standort Deutschland ist zu teuer. Nur daß das auch für die verlangten Preise gilt haben die Industriebosse noch nicht verinnerlicht.
Was die Preise verschiedener Hersteller angeht, so schenken die sich in Deutschland nichts, vermeintlich billiger Hersteller wie Bosch oder teilweise DeWalt sind ausstattungsbereinigt Z.B. Koffer, Führungsschiene usw., wenn überhaupt auch nicht viel billiger.
Bei aktuellen Preisvergleichen fällt mir auf, daß bei vielen Maschinen inzwischen Metabo die preisliche Spitzenstellung einnimmt.
Auch die vielgescholtene Preispolitik von Festool wird inzwischen von anderen übernommen z.B. auch von Mafell.



Re: FESTOOL in USA

Verfasst: Di 20. Jun 2006, 23:12
von Gerhard

Hallo Georg,

laß es mich mal so sagen: Ich habe mir eine Mafell KSS400 gegönnt. Zusammen mit einer Führungsschiene. Eine absolut phantastische Maschine. Ich habe beim Preis mehrmals heftig geschluckt und lange mit mir gerungen. Bei der Arbeit mit der Maschine habe ich das Gefühl, einen realen Gegenwert für mein Geld erhalten zu haben.

Würde die gleiche Maschine in den USA für die Hälfte verscherbelt könnte ich dieses positive Gefühl nicht haben. Ich wüßte dann ja, daß die Maschine eben nur die Hälfte wert ist. Schließlich schippert ja niemand einen Container voller Elektrowerkzeug nach Amerika um dabei auch noch Geld zu verlieren.

Wo Du gerade Metabo erwähnt hast. Ein Freund von mir hat sich die Lackfräse gekauft. Die hat im letzten Jahr mal eben den Preis halbiert. Und ist noch Made in Germany. Wie geht das? Haben sie ein paar Teile weggelassen? Oder war das Teil vorher schlicht überteuert?

Oder die große Felisatti Oberfräse. Von 250 Dollar über das günstigste Deutsche Angebot um die 400 Euro bis zu Metabo für 718,04 Euro.

Aber ich wiederhole mich...

Viele Grüße,
Gerhard




Re: FESTOOL in USA

Verfasst: Mi 21. Jun 2006, 01:18
von Heiko Rech
[In Antwort auf #23871]
Hallo,

ich glaube es liegt an den Kaufgewohnheiten der Ami's. (wobei man das auch schon in Frankreich beobachten kann, da muss man nicht unbedingt so weit weg). Die Leute dort kaufen eher einheimische Produkte. Da muss ein Hersteller aus dem Ausland, z.B. Deutschland schon kräftig an der Preisschraube drehen, um bestehen zu können.

Ich kenne dies auch von den Produkten, welche die Firma, in der ich arbeite verkauft. nehmen wir z.B. Gitarrenverstärker. Da müssen wir bei den Amis gegen Fender antreten. Obwohl unsere Produkte in Klang und Qualität ebenbürtig sind, muss der Verkauf über den Preis gehen, weil Fender einfach den Heimvorteil hat. Im Gegensatz zu vielen anderen liegen bei uns aber die Preise zwischen verschiedenen Ländern sehr dicht beieindander.

Ich kann mir vorstellen, dass es bei vielen anderen Produkten ebenso ist.

Traurig finde ich allerdings, dass viele Firmen die Verluste, oder die kleineren Gewinne, gerade auf dem amerikanischen Markt in Deutschland wieder reinfahren wollen.

Aber zum Glück gibt es ja auch mittlerweile sehr gute Japanische Werkzeuge (Hitachi, Makita) die man kaufen kann. Wenn Firman wie Festool im einheimischen Markt Anteile verlieren denken die Marketingleute ja vielleicht mal darüber nach, warum das so ist.

Ich unterstütze die einheimische Wirtschaft zwar auch gerne, aber dann doch bitte solche mit einer Fairen Preispolitik. Wenn ich Hitachi und Makita kaufe unterstütze ich halt den Hitachi/ Makita Händler vor Ort, ist ja auch schon was.

Gruß

Heiko



Re: FESTOOL in USA

Verfasst: Mi 21. Jun 2006, 19:36
von Alain Barca
[In Antwort auf #23875]
Soweit ich weiß, kann man sich die Tax wieder auszahlen lassen wenn man angibt die Ware nach Deutschland mitzunehmen.

2000 war das zumindenst noch so. In jedem größeren Einkaufszentrum war ein Büro extra für so Sachen wie Export...

Gruß

Alain