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Nagellöcher verstecken

Verfasst: Fr 2. Jun 2006, 07:49
von Marcus Nohr

Hallo,

ich habe jetzt meine 6x gestrichene Holzzarge mit Heissluftgebläse und Schleifpapier vom alten Lack befreit. Es hat sich gelohnt, schönes Kiefernholz, sehr gut erhalten.

Jetzt mein Problem:
Die Zarge ist an verschiedenen Stellen genagelt. Die Nägel sind versenkt und die Löcher waren mit Farbe bzw. irgend etwas ähnlichem ausgefüllt. Diesen habe ich entfernt, da weiße Flecken schlimmer auffallen würden als die Löcher.

Ich würde die Löcher trotzdem gerne schließen, wobei mir als eleganteste Lösung Querholzplätchen eingefallen sind. Blos wie bohre ich Risikoarm die notwendigen Sacklöcher, immerhin sitzt direkt im Loch ein Nagel.
Meine Idee ist, die tiefe der Versenkung des Nagels zu kontrollieren (auf >6mm), die Oberfräse mit einem entsprechenden Nutfräser (10mm) aufzuspannen, den Tiefenanschlag auf 4mm und die Löcher ausfräsen. Querholzplättchen einleimen und den Überstand abhobeln und verschleifen.

Ist diese vorgehen sinnvoll oder gibt es Gefahren die ich bisher übersehen habe?

P.S. Die Zarge soll geölt werden, daher ist Holzleim mit Schleifstaub vielleicht keine so tolle Lösung, da das Öl ganz anders Aufgenommen wird.

Viele Grüße

Marcus




Re: Nagellöcher verstecken

Verfasst: Fr 2. Jun 2006, 08:48
von Edi Kottmair

Hallo Marcus,

deine geplante Vorgehensweise ist sicher sehr gut. Die OF würde ich noch gegen Verrutschen sichern, also z.B. mit einer Zwinge am Türstock fixieren. Falls die Zargen auch einige Äste haben, dann könntest du statt Querholzplättchen auch kleinere Stäbchen aus Kiefer einleimen. Die würden dann wie Äste aussehen. Du bräuchtest dann wahrscheinlich nicht so große Löcher fräsen.

Vor dieser relativ aufwändigen Aktion würde ich aber zuerst einmal die Wirkung des Bügeleisens testen. Lege einfach ein feuchtes Tuch über so eine genagelte Stelle und bügel drüber. Auf diese Art habe ich in einem Kiefernregal alte Schraubenlöcher so weit geschlossen, dass man sie kaum noch sieht.

Holzleim mit Schleifstaub würde ich keinesfalls verwenden, denn die Nägel fangen unter dem wässrigen Leim zu rosten an und man wird die Verfärbungen sehen.

Normalerweise verwende ich keine Holzpaste, weil das Holz nachdunkelt, die Paste aber nicht oder zumindest weniger. Allerdings hört es sich so an, als wären deine Zargen schon ziemlich alt und vielleicht haben sie deshalb auch schon eine dunklere Farbe (trotz Lack) und ein weiteres Nachdunkeln ist unwahrscheinlich. Dann könntest du dir noch überlegen, eine geeignete Holzpaste zu verwenden. Allerdings ist die von dir geplante Vorgehensweise eleganter.

Viele Grüße von
Edi




Re: Nagellöcher verstecken

Verfasst: Fr 2. Jun 2006, 09:24
von Heinrich Werner
[In Antwort auf #23695]
Ich nehme in diesen Fällen Stangenschellack und ein Brenneisen (zur Not geht auch ein Lötkolben). Im gut sortierten Fachgeschäft (also nicht in allen!) für Tischlereibedarf gibt´s Schellackstangen in vielen Farbtönen.



Re: Nagellöcher verstecken

Verfasst: Fr 2. Jun 2006, 09:37
von Frank

Hallo Marcus,

wenn das Holz nicht astfrei und einigermaßen lebhaft ist, könnte ich mir auch eine dunkle (!) Holzpaste von Clou o.ä. vorstellen, um kleine Aststellen zu simulieren.
Diese Variante ist sicher nicht so elegant aber fällt, je nach Beschaffenheit des Holzes, garantiert nicht auf.

Gruß
Frank



Re: Nagellöcher verstecken

Verfasst: Fr 2. Jun 2006, 09:38
von Gero Meyhoefer

Hallo Marcus,

wenn Du es weniger aufwendig machen möchtest: Ich habe vor einiger Zeit auch mal Holzkitt gebraucht und im Nachbarforum gesucht, dabei kam ich auf diesen Tipp von Herbert:

http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/6632

Ich habe mir einen Liter von dem Zeug gekauft, ist nicht auf Wasserbasis und stinkt beim Verarbeiten wir die Hölle, aber die Nägel sollten darunter nicht rosten und man sieht kaum etwas beim Ölen.

Wenn Du daran Interesse hast, kannst Du dir ein damit behandeltes Werkstück beim Treffen anschauen und ein Glas voll von dem Zeug mitnehmen. Der Liter den ich habe reicht mir wohl mein Leben lang;-)

Gleichwohl ist die OF-Methode selbstverständlich eleganter, aber eben auch recht zeitaufwendig.

Bete Grüße

Gero



Re: Nagellöcher verstecken

Verfasst: Fr 2. Jun 2006, 10:30
von Marcus Nohr
[In Antwort auf #23695]
Hallo Edi,

danke für die Antwort, Äste habe ich fast keine (alle größeren sind ausgeflickt).
Das Holz sieht aus wie frisch gesägt, daher fällt die Holzpaste mit sicherheit auch weg.
Das mit dem Bügeleisen werde ich einmal ausprobieren.

Vielen Dank

Marcus



Re: Nagellöcher verstecken

Verfasst: Fr 2. Jun 2006, 13:32
von Dieter Schmid
[In Antwort auf #23694]
Hallo Markus,

warum nicht so: einem Stemmeisen vier Schläge versetzen, so daß ein Quadrat in der Holzfläche entsteht. In dieses ein quadratisches Plättchen (mit feiner Handsäge fix zugesägt) einleimen, Überstand abnehmen, fertig.

Dabei kann auch noch altes Holz verwendet werden, somit ist es unauffällig, die runden Querholzplättchen sieht man doch zu sehr.

Jeder Flicken kann in unterschiedlicher Größe und Form (z. b. Raute) gemacht werden, damit wird es noch unauffälliger.

Die Plättchen können leicht konisch gesägt werden, dann schließen sie immer dicht.

viele Grüße
Dieter




Re: Nagellöcher verstecken

Verfasst: Fr 2. Jun 2006, 16:30
von joh. t.

hallo marcus , die oben genannte flüssigkeit zum anrühren von holzspachtel mit schleifstaub gibt es auch von clou. mein liter ist schon einige jahre alt, funktioniert aber immer noch. viele grüße joh.



Re: Nagellöcher verstecken

Verfasst: Do 8. Jun 2006, 07:12
von Marcus Nohr

Hallo,

danke für die Tipps, ich werde mal ein bischen an Reststücken probieren.

@Gero: Auf dein Angebot komme ich gerne zurück und versuche am 17. an ein gläschen zu denken.

Viele Grüße

Marcus