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Bandsägenführungen

Verfasst: Fr 12. Mai 2006, 22:15
von MaxS

Hallo Forumsgemeinde,

Nicht ganz uneigennützig möchte ich in diesem Thread Erfahrungen mit Bandsägeführungen sammeln. Dabei sind eigentlich alle Führungen bis auf die absoluten Billig - Ramsch Führungen mit Plastikstiften oder ähnlichem interessant. Wichtig wäre mir, dass zu den nachrüstbaren, nicht ganz ramschigen, einige Erfahrungswerte zusammenkommen. Folgende sind mir als solche bekannt:

GL 456
APA
MONOPOL (für alle, die sie nicht kennen: siehe Hema Zubehör Katalog)
BANSO (siehe oben)
Laguna Space (von ACM www.acmitaly.com)

Falls euch noch ein anderer Typ einfällt, dann schreibt einfach die Erfahrungen damit, das wird dann zusätzlich aufgenommen. Hier meine GL456 Erfahrungen:

GL456: Dreirollen - Führung aus Italien. Führungsrollen mit HM - Einsätzen. Da die Rückenrolle genauso groß ist wie die Seitenrollen wird das Sägeband recht stark beansprucht. Die Einstellung ist recht fummelig, da die Seitenrollen mit Kontermutter zu fixieren sind. Bei starker Beanspruchung lösen sich die Seitenrollen und drehen sich zurück, was ein Verlaufen des Blattes zur Folge hat. Das ist nicht nur nervig, sondern kann im schlimmsten Fallen zum Blattriss führen, wenn das Sägeband durch fehlende Führung enorm verläuft und man das Werkstück nicht mehr herausziehen kann. Die Verarbeitung könnte insgesamt präziser sein, die Rollen haben ungefähr einen Milimeter axiales Lagerspiel, was wieder vor allem bei den Seitenrollen zu Problemben beim Einstellen führt oder zumindest Nerven kostet. Fazit: Es gibt sicherlich schlechtere Führungen, aber nach oben ist noch gehöriger Spielraum. Eine Umstellung auf höherwertige Führungen dürfte sich lohnen, Bernhard kann da sicher etwas dazu sagen.

Wenn etwas an Material zusammenkommt, dann werde ich dazu einen Wiki - Artikel schreiben, in den die Ergebnisse dieses Threads einfließen.

Herzliche Grüße,
Max




Re: Bandsägenführungen

Verfasst: Fr 12. Mai 2006, 23:01
von Dietrich

Hallo Maximillian,

was mir bei der ganzen Bandsägenführungsrollen-Diskussion auffällt.

Eine brauchbare Führung mit Rückenlager und Pertinaxklötchen (Du nennst sie Ramschführungen) ist allemal besser als eine miserable Rollenführung mit wackliger Aufhängung der Rollen.
Offenbar gehen einige Hersteller der Importfraktion dazu über scheinbare "3-Rollenführungen" zu verbauen, die keinerlei Führung des Sägebandes gewährleisten.

Gruß Dietrich




Re: Bandsägenführungen

Verfasst: Fr 12. Mai 2006, 23:15
von Bernhard

Max,

ich hatte es schon öfters hier geschrieben. Die Umstellung von den GL456 auf APA hat sich eindeutig für mich gelohnt und war wirklich einfach zu bewerkstelligen. Dietrich, ich habe keine Schnitthöhe verloren. Bei der Aufrüstung muß man aber bedenken, daß man mit 370,00 Euronen dabei ist (Messepreis). D.h. unter Umständen bekommt man dafür gleich eine bessere Maschine. Heute würde ich nur noch eine Hema kaufen, da mich deren Konzept überzeugt oder aber wie Walter ein altes Schätzchen aufarbeiten. Aber auf Walters Foto sah ich auch die gute APA Führung.

Richtig ist, daß die GL456 ihre Einstellungen nicht behält und mir ist völlig schleierhaft, daß diese Katastrophen auch in den teueren Feldersägen montiert werden. APA eingestellt bleibt!

Insbesondere in den USA werden aber noch "Klötzchenführungen" gebaut. Z.T. werden dort auch Hölzer mit Schmiereigenschaften als Führungshilfe empfohlen. Ich stimme Dietrich zu, diese Führungen taugen mehr als schlechte Dreirollenführungen.

Die anderen Führungen kenne ich nicht und kann dazu nichts sagen.

Gruß
Bernhard



Re: Bandsägenführungen

Verfasst: Sa 13. Mai 2006, 00:10
von MaxS

Hallo Dietrich,

ich meinte mit Ramschführungen eigentlich die Führungen, die inakzeptabel sind. Dazu gehören funktionierende Gleitführungen eindeutig nicht. Es waren vielmehr die von dir angesprochenen Pseudo - Rollenführungen und Gleitführungen auf dem Baumarkt gemeint, die weder präzise einstellbar noch stabil noch Führungsstäbe/klötze aus entsprechendem Material haben. Wie du schon sagst sind solche Führunge praktisch überflüssig, da sie kaum eine Wirkung auf das Band haben oder sehr schnell verschleißen.

Grüße,
Max



Re: Bandsägenführungen

Verfasst: Sa 13. Mai 2006, 07:13
von Ulrich Lanz
[In Antwort auf #23115]
Hallo Maximilian,

ich bin einer von denen, die mit den primitiven Klötzchenführungen arbeiten (seitlich Klötzchen, rückwärtig Rolle). Meine Schneider-Bandsäge mit 320er Rollendurchmesser verträgt leider keine APA-Führung - die würde mich ein Drittel meiner Schnitthöhe kosten. Ich habe mir stattdessen in den USA die dort hoch gelobten "Cool Blocks" besorgt. Die bestehen aus einem selbstschmierenden Kompositmaterial, das sich nur sehr langsam abnutzt und deshalb auch nur selten neu abgerichtet werden muss. Damit bin ich sehr zufrieden - verstellen tut sich bei mir nichts und mit dem geringen Pflegeaufwand, in großen Zeitabständen mal die Klötze neu abrichten und nachstellen zu müssen, kann ich leben. David Charlesworth empfiehlt übrigens Pockholz - wegen der selben selbstschmierenden Eigenschaften - für Führungen und verwendet dieses selber an seiner großen Bandsäge (auch so ein restauriertes Uraltmodell). Ich habe mir daraufhin auch schon mal zum Ausprobieren ein Stück Pockholz besorgt, aber die Cool Blocks wollen und wollen sich nicht verschleißen...

Viele Grüße

Uli




Re: Bandsägenführungen

Verfasst: Sa 13. Mai 2006, 19:58
von Peter Ambach
[In Antwort auf #23117]
Nach über 20 jahren experimentierens mit den verschiedensten Führengen auch APA mit doppelter Führung über dem Tisch und einfacher Führung unter dem Tisch habe ich alles rausgeschmissen und bei einer Canali HBSG 1100 mal genauer hingeschaut. Diese Säge hat zwei Blattabweiser aus einem Kunststoff, der nicht schmiert und nicht heißläuft. Eine Rückenrolle ist überflüssig wenn die Rollen richtig bombiert sind.
Das entscheidende für eine gute Führung ist, dass das Sägeblatt nicht nur lose anliegt sondern wie z.B. bei der Canali mit Kraft ein wenig aus der Richtung (2-3 mm reichen )gedrückt wird. Dann läuft es wie eine 1. Jetzt habe ich 2 Birnbaumkantel mit Zwingen befestigt und ab und zu schmiere ich das Blatt mit ein paar Tropfen Diesel, die die Hirnholzfläche des Kantels sofort aufnimmt und gleichmäßig wieder abgibt.Seit vielen Stunden habe ich jetzt eine äußerst präzise laufende Säge und die Umrüstung hat nichts gekostet.




Re: Bandsägenführungen

Verfasst: Sa 13. Mai 2006, 20:16
von Bernhard

Hallo Peter,

sehr interessant. Kannst Du davon bitte Photos einstellen. Das dürfte nicht nur mich interessieren.

Gruß
Bernhard



Re: Bandsägenführungen

Verfasst: Sa 13. Mai 2006, 22:46
von Peter Ambach

Hallo Bernhard,
danke für Dein Interesse. Ich werde in den nächsten Tagen Photos machen. Nur so viel vorweg:
Da, wo die teuren Führungen von Panhans befestigt waren, habe ich mit je einer Schraubzwinge einen Hartholzkantel im Querschnitt etwa 4x6 cm befestigt. Nichts ist dauerhafter als ein Provisorium. das Ganze sollte ein Test sein, aber so wie es jetzt aussieht, sehe ich keinen Grund mir eine Vorrichtung anfertigen zu lassen,die die Kantel führt. Das Blatt muss ca. 2-3 mm durch diese Kantel aus seiner normalen Richtung gedrückt werden und die Säge läuft so präzise wie es mit den teuersten Führungen nichtzu erziele ist.Ein paar Tropfen Diesel reichen zur Schmierung über lange Zeit. Eine Abnutzung der Kantel ist nicht zu erkennen.

Freundliche Grüße
Peter Ambach



Re: Bandsägenführungen

Verfasst: Mo 15. Mai 2006, 11:45
von Timo

Hallo Peter,

auch ich würde mich sehr über Fotos von deiner Führung freuen. Meine Säge hat nur die gescholtenen billig-dreirollenführungen, von denen auch ich nicht begeistert bin. Würde mir das 400 euro upgrade auf panhans gerne sparen, eine birnbaumkantel habe ich auch ;) .
Vorteilhaft an deiner Idee ist auch, das man die Führung nicht immer einstellen muss.. oder?

Gruß
Timo



Re: Bandsägenführungen (Linkliste)

Verfasst: Mo 15. Mai 2006, 12:28
von Dirk Boehmer
[In Antwort auf #23115]
Hallo,

anbei ein Link zu einer Linksammlung zum Thema Bandsaege.
Wirklich alles, was man so wissen muss.

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Dirk