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Flachdübeln für Anfänger

Verfasst: Di 2. Mai 2006, 16:38
von Alexander Sü.

Hallo liebes Forum,

ich habe so das laue Gefühl, an der richtigen Bedienung einer Flachdübelfräse zeigt sich offensichtlich die wahre Intelligenz, oder erwarte ich einfach zu viel von diesem Werkzeug? Zu meinem Problem. Ich möchte mir zwei Schubkästen für meine Werkbank mit Hilfe von Siebdruckplatten bauen. Jetzt wollte ich sie mit meiner neu erworbenen Freud JS 102 zusammendübeln. Ok, die Stirnseiten zu Dübeln ging ja sehr einfach, richtigen Abstand einstellen, damit mittig gesägt werden kann, das Ding auf 90 Grad stellen, wobei mir 0 Grad eher einleuchten würde und los gings, die Maschine liegt sicher auf der Seitenfläche auf, einfach Klasse. Im Gegensatz zu den Stirnseiten bereitet mir das Sägen in die Seitenflächen schon großes Kopfzerbrechen. Denn die Auflage der Flachdübelfäse auf den Stirnseiten gibt mir zu wenig Halt, um damit die Seitenflächen sauber sägen zu können. Den Winkel von 90 Grad auf 0 Grad zu verstellen geht auch nicht ohne Probleme, da hierzu die Arretierung gelöst werden müsste, die darüber entscheidet wie groß der Abstand zwischen Nut und Außenwand ist, und ich mir nicht mehr sicher bin, die beiden Seitenwände bündig verbinden zu können.
Sollte niemand mein Problem so recht verstanden haben, dann wäre ich wenigstens sehr froh darüber, wenn mir jemand hilfreiche Literatur zum Thema "Flachdübeln für Dummies" nennen könnte.

Vielen Dank




Re: Flachdübeln für Anfänger

Verfasst: Fr 5. Mai 2006, 07:00
von Georg

Ich mache das bei Brettern dünner als 18mm folgendermaßen:
Ich stelle den Abstand so ein, daß die Nut mittig gesägt wird. Dann wird der Hilfsanschlag auf 90° heruntergeklappt. Die Bretter die in der Stirnseite genutet werden müssen lege ich mit der Außenseite nach oben auf den Tisch, setze die Fräse an der Stirnseite an und drücke den Anschlag auf das Brett. So fräse ich alle Nuten in den Stirnseiten. Das Nuten der Seitenflächen ist etwas fummeliger, vor allem wenn nur ein Brett einer Länge genutet werden muß. Normalerweise habe ich aber mehrere gleichlange Bretter (z.B. Schubladenseiten) die ich zusammen zwinge um so an der Stirnseite eine genügend große Auflagefläche zu haben. Darauf drücke ich dann den Anschlag und fräse so im gleichen Abstand zur Außenseite wie bei den Stirnhölzern. Ich hoffe es ist so einigermaßen verständlich.
Einfacher geht es bei 18 oder 19mm breiten Brettern, da die Lamellofräsen so gebaut sind das bei dieser Stärke die Fräsung mittig erfolgt. Dazu lege ich das Brett, welches an der Stirnseite gefräst werden soll mit der Außenseite nach unten! auf den Tisch drücke die Fräse dagegen und fräse. Die Seitenflächen werden einfach gefräst, indem das Brett an einer rechtwinkeligen Auflage mit einer Zwinge befestigt wird, so daß die Kante plan auf dem Tisch aufliegt. Nun drücke ich die Fräse gegen das Brett und den Tisch und fräse in die Seite. Die Nut hat dann den gleichen Abstand zur Außenseite wie die im Stirnholz. Ist das Holz dicker wie 20mm, beim Fräsen einfach eine Unterlage in der gewünschten Dicke unterlegen, so daß die Nut ungefähr mittig liegt.
Etwas sollte man auch noch beachten, was aber manchmal auch Profis verkerht machen. Bei Holzwerkstoffplatten erst fräsen, wenn die Umleimer angebracht sind, sonst stehen die Seiten um die Dicke der Umleimer über. Sieht man aber selbst bei Profis häufig.



Re: Flachdübeln für Anfänger

Verfasst: Fr 5. Mai 2006, 10:45
von Alexander Sü.

Hallo Georg,

vielen Dank für die sehr ausführliche Info. Ich werde mir also am Wochenende eine rechtwinklige Auflage zusammenleimen und es dann nochmals versuchen,
was eigentlich bei genauer Überlegung auch funktionieren müsste,
ich hatte wohl vergebens gehofft, dass es ohne Hilfsmittel auch geht.
Auch vielen Dank für den Umleimer-Hinweis. Umleimer habe ich bei diesen
Scbubkästen (mal nicht), aber wer weiß, was ich dann vor lauter Freude noch so alles zusammendübeln werde. Schönes WE.
Alex