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Holz/Alu Verbindungen Verklebungen
Verfasst: Do 19. Jan 2006, 08:45
von Heinrich Werner
Moin Leute,
ich habe mal wieder ein neues Projekt im Kopf. Hierzu brauche ich Tipps, wie man Hartholz mit Alu großflächig verbindet (verklebt). Meine bisherige Recherche: 1.) Kontaktkleber reicht (Pattex, aber ich hasse das Zeuchs und das gibt keine dauerhafte Verbindung) 2.)Epoxid-Harz Kleber (1 K oder 2 K)
3.) Alu muß aufwendig vorbereitet werden: Anschleifen, Entfetten
(Aceton) und sogar mit irgendeiner Säure behandelt werden?
4.) Kleber muß - um eine sofortige Oxydation des Alu zu vermeiden - "eingeschlemmt" werden. D.h. grobkörniges Schleifen mit dem Kleber (ggf.
auch nur Härter), und die dann enstehende "Matsche" soll den Haftgrund bilden....irgendwie ekelig....oder?
Da hier im Forum auch einige "Metaller" sind, hoffe ich auf Erfahrungen und Tipps! Danke.
Re: Holz/Alu Verbindungen Verklebungen
Verfasst: Do 19. Jan 2006, 21:17
von Rolf Richard
Hallo Heinrich!
So ganz der grosse Spezialist bin ich nicht, hab aber schon recht erfolgreich und dauerhaltbar eloxiertes Aluminium verklebt. Mit sich selbst und auch mit Holz. Uhu plus (das normale!) hat mir immer gute Dienste geleistet. Vor 20 Jahren haben wir im Unternehmen für solche Vorhaben (Alu/Alu) Stabilit benutzt, das aber damals nach meinem Wissen noch von einem anderen Hersteller als heute kam.
Irgendwelche Vorbehandlung am Alu war nicht nötig.
Gruss
Rolf
Re: Holz/Alu Verbindungen Verklebungen
Verfasst: Fr 20. Jan 2006, 11:09
von Erich Kronlechner (Austria)
hallo
die veklebung holz alu ist kein problem
ich nehme dazu montagekleber der firma otto chemie aus deutschland
der kleber härtet durch feuchtigkeit aus
verzug ist kein problem bei einseitigen verklebungen
da der kleber kein lösungsmittel enhält
lg aus österreich
Re: Holz/Alu Verbindungen Verklebungen
Verfasst: Fr 20. Jan 2006, 12:09
von Harald Mittermann
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In Antwort auf #19516]
Hallo Heinrich,
Wenn du dein Leben an so eine Verbindung hängen willst, solltest du's zweimal überlegen.
Alu Epoxi Verklebungen sind in der Luftfahrttechnik durchaus aktuell, dürften aber ziemliches Knowhow erfordern. Ich erinnere mich, dass ich im Flugzeugseöbstbau in US Newsgroups Hinweise darauf gefunden habe, aber meist von der obigen Warnung gefolgt.
Alu muss jedenfalls oberflächenbehandelt werden, um eine sichere Verbindung zu ergeben. Das kann alkalisch (pH 11 oder so) erfolgen oder oxidativ, z.B. mit Phosphorsäure. (Mein angefangenes Chemiestudium liegt viele Jahre zurück, aber beide Behandlungen würde ich als halber Laie scheuen!)
Ich habe mehrmals Glas mit Alu (einerseits) und Melaminharz (beschichtete Spanplatte - pfui Teufel!) verklebt und dazu Zweikomponenten Epoxi verwendet. Mache Verbindungen haben 2 Jahre gehalten (unter Badezimmerbedingungen), einzelne waren nach ein paar Monaten wieder offen. Das Alu hab ich bloß angeschliffen und vor dem Kleberauftrag mit Azeton abgewischt.
Übrigens erfordert Epoxikleber eine ausgebildete Kleberfuge (im Gegensatz zu Leimungen, die ja eher minimale Fugen habne sollten); also ist hoher Anpressdruck zu vermeiden.
Lass uns wisen, wie du das Problem gelöst hast.
Viel Erfolg
Harald
Re: Holz/Alu Verbindungen Verklebungen
Verfasst: So 22. Jan 2006, 00:12
von joh. t.
hallo, als erfahrener holzwurm im notfall immer transparentes silikon. bitte nur ein bißchen ernst nehmen. joh.
Re: Holz/Alu Verbindungen Verklebungen
Verfasst: So 22. Jan 2006, 00:37
von Dietrich
Hallo Heinrich,
die Idee von Johannes ist gar nicht so abwägig.
Als ich beim Hausumbau die durch den Keller laufenden Versorgungsleitungen (Kaltwasser, Warmwasser, Heizungsvor-, u. Rücklauf, Zirkulation) einzeln gegen die Kellerdecke, untereinander und nach unten mit Styroporplatten und zugesägten Streifen isoliert habe, kam ich auf Silikon.
Das gesamte Gebilde aus Styropor wurde mit Silikon der Firma "Hilti" geklebt, mit einem Stück Aluwinkel habe ich die aufgebrachten Silikonraupen vor dem Andrücken verteilt.
Wie das so ist, man ist fertig mit der Arbeit, und der Aluwinkel ist Silikon-verschmiert, habe ihn mit der verschmierten Seite auf ein Stück sägerauhe Dachlatte gedrückt und in den Abfalleimer in der Werkstatt geworfen. Einige Tage später, leerte ich den Eimer aus, da kullerte das Holz-Silikon-Alu Gebilde. Ich dachte dann, eigentlich gehört Aluminium in den Metallreste-Eimer, und wollte das Stück Alu abziehen.
Erstmal ging garnichts, also zurück in die Werkstatt, wär doch gelacht......!
Zum Einsatz kamen dann nacheinander Schraubstock, Kombizange, Hammer und Stechbeitel, als es endlich getrennt war, lag ein Stück verbogenes Alu und einige mehr oder weniger große Holzstücke auf der Werkbank.
Ein Versuch würde ich auf jeden Fall machen!
Gruß Dietrich