Seite 1 von 3

Esche schneiden

Verfasst: Di 10. Jan 2006, 18:58
von Till

Heute habe ich Esche geschnitten.

Der in einer parkähnlichen Anlage neulich bei einem Sturm umgekippte Baum dürfte älter als 110 Jahre sein, an der Wurzel war der Durchmesser etwa 130cm. Heute war ein etwas kleines Stück des Stammes auf der Säge, eines das vorher nicht mit der Kettensäge geviertelt werden musste wie die der letzten Tage. Deshalb hatte ich zwischendurch auch Zeit Bilder zu machen:

Die Kapazität der Säge ist hier vollständig ausgenutzt, der Block wurde so zurechtgestutzt das der Sägekopf gerade darüberfahren kann. Die Erfahrung sagt auch, das 7.5kW keinesfalls übermotorisiert sind, für solche Schnittbreiten in hartem langfaserigen Holz würde mehr auch nicht schaden.

Für die erkleckliche Mühe lohnt jedoch der Anblick des Produkts:

Rechtszeitig vor Einbruch der Dämmerung ist, mit einigem an Optimismus was die Ladekapazität des Hängers angeht, ist alles aufegladen und verzurrt. Auf zum Schuppen in dem jetzt schon alles gestapelt ist. Die Bohlen sind etwa 3,90m lang, 63cm breit und 52mm stark. Insgesamt habe ich von diesem Stamm jetzt schon etwa ~5 m^3 zu liegen.




Re: Esche schneiden *MIT BILD*

Verfasst: Di 10. Jan 2006, 22:59
von Dieter Schmid

Hallo Till,

ein traumhaftes Stück Holz. Kann mir vorstellen, welche Oberflächen damit zu gestalten sind. Effektive Ausnutzung eines so ungewöhnlichen Holzes: Sägefurniere von 3 bis 5 mm Dicke.

Dies hat mich deshalb so angesprochen, weil ich vor ca. 12 Jahren einen Schrank um ein solches Holzbild herum gebaut habe, siehe Bild.

viele Grüße
Dieter




WAHNSINN, Till!

Verfasst: Di 10. Jan 2006, 23:03
von Christian Aufreiter

Meinen Glückwunsch zu diesem Stamm. Ich bin schon gespannt, welche Projekte du aus diesem Stück realisieren wirst.

Christian




Re: Esche schneiden

Verfasst: Di 10. Jan 2006, 23:43
von Marc

Hi,Dieter
Schönes Stück! da kann man aber viel hinein interpretieren..lach.. ne Eule,ein Aliens,ein Osterhase.....

das hier Einige schon ihr eigenes Sägewerk mitbringen-staune nicht schlecht!

Apropos Holz einkaufen,bei #### wird ja häufig qbm weise verkauft,ist das oft günstiger als beim Sägewerk oder Holzfachhandel ?
wie sind da eure ERFAHRUNGEN?



Re: Esche schneiden

Verfasst: Di 10. Jan 2006, 23:58
von helmut hess
[In Antwort auf #19280]
hi Till,
da kommt echte begeisterung auf.
gratulation zu diesem schonen holz.
Dieter hat ja schon eine passende anregung geliefert.
hoffe so etwas oder aehnliches kommt auch mal auf mein logosol saegewerk, das nun auch einsatzfaehig ist. hatte es im weihnachtsurlaub mit zu testzwecken. ist echt was fuer unterwegs, passt halb zerlegt prima in meinen bus.

gruss
helmut




Glückwunsch - wunderschönes Holz! *NM - Ohne Text*

Verfasst: Mi 11. Jan 2006, 07:41
von Ulrich Lanz




Re: Glückwunsch - wunderschönes Holz!

Verfasst: Mi 11. Jan 2006, 08:13
von Franz Kessler

Hallo

Da sieht man mal wieder, was Holz für ein wunderbarer Werstoff ist, das könnte man als Kunstwerk an die Wand hängen.

Glückwunsch zu dem Stamm.

Gruß Franz




Re: Esche schneiden

Verfasst: Mi 11. Jan 2006, 08:52
von Christoph Nowag
[In Antwort auf #19280]
Hallo Till,

vielen Dank für den Beitrag mit den tollen Bildern. Und herzlichen Glückwunsch zu dem wunderbaren Holz!

Viele Grüße von einem der staunt, was manche Forumsmitglieder alles tolles machen können,
Christoph



Glückwunsch

Verfasst: Mi 11. Jan 2006, 15:06
von Jürgen z.H.
[In Antwort auf #19280]
Ich hoffe du stellst uns in einigen Jahren, wenn das Holz getrocknet ist, Deine fertigen Erzeugnisse vor. Sowas ist im Handel nur schwer aufzutreiben.

Tschüß jürgen



Re: Esche schneiden

Verfasst: Mi 11. Jan 2006, 21:59
von Till
[In Antwort auf #19280]
Vielen Dank für die vielen Glückwünsche allerseits. Dieters schönen Schrank kenne ich aus den Werkstattbildern, vor längerer Zeit habe ich mal den Job gehabt uralte Möbel dieser Machart zu restaurieren...

Ich habe bisher von diesem Baum mindestens 5m geschnitten, 2 weitere werden es bestimmt noch. Die Esche schneidet sich sehr schlecht, das Holz ist hart und langfaserig was es schwieriger zu schneiden macht als z.b. Eiche. In Korrespondenz mit der ansprechenden Maserung steht natürlich sein sehr unregelmäßiges Wachstum der Fasern, was sich dahingehend auswirkt das das Sägeband wenig Neigung zeigt gerade zu schneiden. Auch ist der Bandverschleiß enorm. Würde ich versuchen Sägefurnier zu schneiden, würde ich weitaus mehr Bänder verbrauchen als mein strapazierter finanzieller Spielraum zulässt- schon die extra für diesen Baum (wegen seiner Ausmaße) zu beschaffenden Ketten, (langen) Schwerter, Schwerlasthebebänder sowie etliche Kanister Benzin, Kettenöl usw. sind einiges.

Auch würde der Verlust beim Furniersägen längerer Bogen recht groß, durch zu weit aus dem Schnitt laufen und somit Durchtrennen des Furnierbogens.

Somit bin ich schon froh wenn ich das Holz überhaupt geschnitten und gestapelt bekomme eh es unkontrolliert trocknet und reißt, oder beginnt zu stocken.

Auch die aufgewendete Arbeitszeit ist nicht zu unterschätzen, Freischneiden und Abtransport des Baumes waren mehere Tage mit etlichen Schlepperstunden. Vierteln des untersten Stammstückes waren nahzu zwei Arbeitstage, bisher jedes Stück musste mit der Kettensäge soweit zugerichtet werden das es auf die Blockbandsäge passt.

Und auch nach dem eigentlichen Aufschneiden ist die Arbeit nicht vorbei, ordentliches Stapeln von bis zu gut 100kg schweren Bohlen geht nicht alleine und mein gesamtes Umfeld reagiert aufgrund bereits gequetschter Finger, schmerzender Handgelenke und Rücken eher genervt auf die Frage um Hilfe.

Allein die Zahl der bisher zum Stapeln geschnittener Stapelleisten geht in die hunderte. Ich bin mir ganz sicher das ich eine solche Menge Holz nicht mit einer Kettensäge aufschneiden möchte- die habe ich in den letzten 3 Wochen schon so zu genüge in der Hand.

Ich hoffe nur noch wenige Tage arbeiten zu müssen bis die Esche vollständig weggestapelt ist - mit den letzten kürzeren Abschnitten werde ich starke Bohle die falls sie nicht reißen geeignet zum Drechseln sein sollten erzeugen - und falls es funktioniert Experimente Furnier zu schneiden unternehmen. Auch habe ich etliche knollenförmige abgetrennte Auswüchse in den Schuppen gestapelt, in der Hoffnung das nicht alle beim Trocknen kaputtgehen.

Wenn dann der Stamm erst einmal kleingesägt ist tritt allerdings keine Ruhe ein- zwei "schwache" Ahorne zu je etwa 50cm BHD warten schon.