Leimholz aushobeln
Verfasst: Mo 19. Feb 2024, 13:40
Hallo zusammen,
ich habe mal wieder eine Leimholzbuchenplatte hergestellt.
Abmessungen: 1300x820x40
Die Lamellen habe fast alle eine andere Breite.
Das mache ich eigentlich immer so. Es macht zwar das Verleimen etwas komplizierter, aber ich habe dann nicht so viel Verschnitt.
So kann ich ich jede Bohlebreite/Bohlenabschnittsbreite optimal ausnutzen.
Ich habe nur eine kleine EB HC 260.
Das Abrichten ohne Maschine würde viel zu lange dauern.
Der Tisch ist aber zu klein für länger Hölzer, so das alles, was länger als 1 m ist, fast immer etwas verdreht ist.
Das ist aber gar nicht schlimm.
Beim Verleimen wird alles an seinen Platz gezwungen und alles ist gut.
Meine Leimknechte habe ich von einem Tischler, damit kann man einen extrem großen Druck aufbauen.
Nach dem Verleimen ging aber dann nur noch stromlos weiter.
Ich habe mich aber diesmal für eine etwas andere Vorgehensweise entschieden.
Zunächst habe ich alle Kanten bearbeitet, erst mit der Flachwinkelrauhbank, dann mit dem Putzhobel.
Das Putzhobeleisen ist deutlich verrundet. Damit hobel ich zuerst die letzten Stellen, die nicht im rechten Winkel sind, rechtwinklig, um zum Schluss damit dann eine "Rinne" in die Mitte zu hobeln. Damit habe ich gut Erfahrung gemacht. Ich meine, dass ich, seitdem ich so vorgehe, weniger Probleme mit nicht ganz geschlossenen Fugen habe.
Da ich jede Menge Lamellos gesetzt habe (5 auf ca 135 cm) war die Platte nach dem Verleimen schon ziemlich gut in einer Ebene.
Sonst habe ich einen Schlichthobel genommen für die ersten, groben Korrekturen.
Diesmal habe ich einen Doppelhobel genommen.
Das Eisen habe ich stärker als sonst verrundet und den Span so dick wie beim Schlichthobel genommen.
Es ging unglaublich gut. Es gab nur minimale Ausrisse und die Späne verstopften nicht mein Hobelmaul.
Gehobelt wurde ausschließlich in Längsrichtung. Der Hobel wurde gedrückt und gezogen.
Durch die ständig wechselnde Belastung ermüdeten die Muskeln längs nicht so schnell.
Die zweite Änderung war, dass ich als zweites statt meiner Flachwinkelrauhbank eine hölzerne Rauhbank nahm.
Ich finde zwei Nachteile von Eisenhobeln gravierend:
1. Man muss sie ständig mit einer Kerze einreiben, damit sie gut rutschen
2. Ich habe immer Angst, mit dem Eisenkörper meine Oberfläche zu beschädigen, was auch tatsächlich passiert, wenn ich nicht aufpasse.
Auch hier habe ich das Eisen etwas stärker verrundet als sonst, den Span aber sehr fein eingestellt.
Ich war erstaunt, wie gut die Arbeit von der Hand ging.
Ich habe mit der hölzerne Rauhbank natürlich nicht das erste Mal eine Fläche bearbeitet bearbeitet, aber diesmal ging es besonders gut.
Ich denke, es lag daran, dass der Span sehr fein und das Eisen etwas stärker verrundet war. Ich musste mit ihr auch nicht sehr lange arbeiten.
Die Vorarbeit mit dem Doppelhobel hat nicht viele Berge entstehen lassen.
Der letzte Schritt ist gleich geblieben: Mein unglaublicher Ulmia Putzhobel mit einem 51 mm breiten Eisen kam zum Einsatz.
Ich habe keine Ahnung, warum ich damit so gut klar komme.
Er hat kein verstellbares Maul, keine Pockholzsohle, keine Feineinstellung. Ein total simples Ding.
Aber: Wenn der Span ganz dünn ist und das Eisen frisch geschärft, braucht man keine Ausrisse fürchten und die Oberfläche ist spiegelglatt.
An einem Plattenende haben die Ecken einen 15 cm Radius.
Den Radius habe ich einseitig mit einem Zirkel angezeichnet.
Mit jeweils 2 Sägeschnitten habe ich das erste Material entfernt.
Dann ging es mit einer sehr aggressiven Feile weiter.
Ich habe Immer wieder den rechten Winkel kontrolliert.
Als ich bis ca. 2 mm am Riss war, bin ich mit einem Hobel die Rundung abgefahren. Ging erstaunlich gut.
Das Eisen muss tiefer sein als die Hobelsohle, da die Holzoberfläche ja in das Hobelmaul eindringt.
Ich habe es sowohl mit einem handlichen Einhandhobel als auch mit einem Schlichthobel versucht.
Beides funktionierte gut!
Mit den Schlichthobel habe ich sogar einmal auf ganzer Breite einen Span runterbekommen.
Manchmal verliert aber das Eisen den Kontakt zum Holz, der Hobel rutscht dann plötzlich weiter und hackt dann in das Holz.
Das hinterlässt natürlich Spuren...
Das Finish habe ich daher mit 180er Schleifpapier auf einem Hartholzklotz gemacht.
Mit Übung kriegt man das aber bestimmt auch nur mit dem Hobel hin.
Viele Grüße
Markus
Hier noch ein paar Bilder:
ich habe mal wieder eine Leimholzbuchenplatte hergestellt.
Abmessungen: 1300x820x40
Die Lamellen habe fast alle eine andere Breite.
Das mache ich eigentlich immer so. Es macht zwar das Verleimen etwas komplizierter, aber ich habe dann nicht so viel Verschnitt.
So kann ich ich jede Bohlebreite/Bohlenabschnittsbreite optimal ausnutzen.
Ich habe nur eine kleine EB HC 260.
Das Abrichten ohne Maschine würde viel zu lange dauern.
Der Tisch ist aber zu klein für länger Hölzer, so das alles, was länger als 1 m ist, fast immer etwas verdreht ist.
Das ist aber gar nicht schlimm.
Beim Verleimen wird alles an seinen Platz gezwungen und alles ist gut.
Meine Leimknechte habe ich von einem Tischler, damit kann man einen extrem großen Druck aufbauen.
Nach dem Verleimen ging aber dann nur noch stromlos weiter.
Ich habe mich aber diesmal für eine etwas andere Vorgehensweise entschieden.
Zunächst habe ich alle Kanten bearbeitet, erst mit der Flachwinkelrauhbank, dann mit dem Putzhobel.
Das Putzhobeleisen ist deutlich verrundet. Damit hobel ich zuerst die letzten Stellen, die nicht im rechten Winkel sind, rechtwinklig, um zum Schluss damit dann eine "Rinne" in die Mitte zu hobeln. Damit habe ich gut Erfahrung gemacht. Ich meine, dass ich, seitdem ich so vorgehe, weniger Probleme mit nicht ganz geschlossenen Fugen habe.
Da ich jede Menge Lamellos gesetzt habe (5 auf ca 135 cm) war die Platte nach dem Verleimen schon ziemlich gut in einer Ebene.
Sonst habe ich einen Schlichthobel genommen für die ersten, groben Korrekturen.
Diesmal habe ich einen Doppelhobel genommen.
Das Eisen habe ich stärker als sonst verrundet und den Span so dick wie beim Schlichthobel genommen.
Es ging unglaublich gut. Es gab nur minimale Ausrisse und die Späne verstopften nicht mein Hobelmaul.
Gehobelt wurde ausschließlich in Längsrichtung. Der Hobel wurde gedrückt und gezogen.
Durch die ständig wechselnde Belastung ermüdeten die Muskeln längs nicht so schnell.
Die zweite Änderung war, dass ich als zweites statt meiner Flachwinkelrauhbank eine hölzerne Rauhbank nahm.
Ich finde zwei Nachteile von Eisenhobeln gravierend:
1. Man muss sie ständig mit einer Kerze einreiben, damit sie gut rutschen
2. Ich habe immer Angst, mit dem Eisenkörper meine Oberfläche zu beschädigen, was auch tatsächlich passiert, wenn ich nicht aufpasse.
Auch hier habe ich das Eisen etwas stärker verrundet als sonst, den Span aber sehr fein eingestellt.
Ich war erstaunt, wie gut die Arbeit von der Hand ging.
Ich habe mit der hölzerne Rauhbank natürlich nicht das erste Mal eine Fläche bearbeitet bearbeitet, aber diesmal ging es besonders gut.
Ich denke, es lag daran, dass der Span sehr fein und das Eisen etwas stärker verrundet war. Ich musste mit ihr auch nicht sehr lange arbeiten.
Die Vorarbeit mit dem Doppelhobel hat nicht viele Berge entstehen lassen.
Der letzte Schritt ist gleich geblieben: Mein unglaublicher Ulmia Putzhobel mit einem 51 mm breiten Eisen kam zum Einsatz.
Ich habe keine Ahnung, warum ich damit so gut klar komme.
Er hat kein verstellbares Maul, keine Pockholzsohle, keine Feineinstellung. Ein total simples Ding.
Aber: Wenn der Span ganz dünn ist und das Eisen frisch geschärft, braucht man keine Ausrisse fürchten und die Oberfläche ist spiegelglatt.
An einem Plattenende haben die Ecken einen 15 cm Radius.
Den Radius habe ich einseitig mit einem Zirkel angezeichnet.
Mit jeweils 2 Sägeschnitten habe ich das erste Material entfernt.
Dann ging es mit einer sehr aggressiven Feile weiter.
Ich habe Immer wieder den rechten Winkel kontrolliert.
Als ich bis ca. 2 mm am Riss war, bin ich mit einem Hobel die Rundung abgefahren. Ging erstaunlich gut.
Das Eisen muss tiefer sein als die Hobelsohle, da die Holzoberfläche ja in das Hobelmaul eindringt.
Ich habe es sowohl mit einem handlichen Einhandhobel als auch mit einem Schlichthobel versucht.
Beides funktionierte gut!
Mit den Schlichthobel habe ich sogar einmal auf ganzer Breite einen Span runterbekommen.
Manchmal verliert aber das Eisen den Kontakt zum Holz, der Hobel rutscht dann plötzlich weiter und hackt dann in das Holz.
Das hinterlässt natürlich Spuren...
Das Finish habe ich daher mit 180er Schleifpapier auf einem Hartholzklotz gemacht.
Mit Übung kriegt man das aber bestimmt auch nur mit dem Hobel hin.
Viele Grüße
Markus
Hier noch ein paar Bilder: