Oberflächenbehandlung Leinöl + Shellack
Verfasst: Fr 15. Sep 2023, 13:41
Moin zusammen!
Ich habe Anfang des Jahres mit der Holzbearbeitung begonnen, ausschließlich Handwerkzeuge (stromlos) und lerne viel dazu.
Momentan fertige ich einen Schaukelstuhl (ist in der Endphase bin momentan mit dem Schleifen beschäftigt und den Kufenlauf noch etwas runder zu gestalten) und mache mir schon Gedanken über die Oberflächenbehandlung.
Ich bin recht strikter Anhänger von naturnahen Lösungen und benutze bisher nicht gekochtes Leinöl. Außerdem habe ich eine Leinöl/Sojawachs/Essigessenz hergestellt mit der ich das Ende von Bohlen, Stämme versiegle die ich aber noch nicht als Oberflächenbehandlung getestet habe.
Da der Schaukelstuhl für meine Beginner-Fähigkeiten ganz passabel geworden ist, möchte ich dementsprechend auch etwas mehr Fokus auf die Oberflächenbehandlung legen und dort dazu lernen.
Da ausschließlich mit Handwerkzeugen und somit sehr zeitintensiv suche ich nach Wegen, auf denen ich Zeit einsparen kann (auch aus Platzgründen) und würde gerne nach(mit) der ersten Schicht Leinöl, 2-3 Schichten Shellack auftragen (Shellack selbst ansetzen ist verstanden). Oder eine Kombilösung aus beidem anstreben. Mir ist es schon wichtig Leinöl zu verwenden, da mir die Anfeuerung des Holzes sehr gut gefällt. (mir ist bewusst das bei manchen Hölzern der Unterschied zwischen einer Leinöl/Shellackoption und reinem Shellackauftrag nur marginal ist). Mir geht es nun erst einmal um die Hölzer bei denen der Einsatz von Leinöl wirklich einen Unterschied macht.
1) Leinölauftrag, anschließend Shellack
Recherchen haben unterschiedliche Herangehensweisen ergeben
-Leinölauftrag, nach 15-30 Min. Restfilm abwischen, 1-2 Tage Trockenzeit, Shellackauftrag
-Leinölauftrag, nach 15-30 Min. Restfilm abwischen, 30-60 Min trocknen lassen, Shellackauftrag
-Leinölauftrag, Restfilm abwischen sofortiger Shellackauftrag
Hier wurde überwiegend gekochtes Leinöl (kein Leinölfirnis) verwendet. Hat jemand Erfahrungen mit nicht gekochtem Leinöl (das habe ich noch vorrätig, aber es ist auch möglich dass ich mir noch gekochtes Leinöl besorge) und Trockenzeiten die nicht länger als einen Tag betragen?
Davon abgesehen würde ich gerne den Prozess verstehen, ob nicht gekochtes und entsprechend nicht vollständig ausgehärtetes Leinöl die Möglichkeit hat unter der Shellackschicht auszuhärten?
Dritte Methode bezieht sich auf Jeff Jewitt (https://www.finewoodworking.com/author/ ... hor_page=2 scheint Expertise in Sachen Oberflächenbehandlung zu haben), da ich davon ausgehe, dass auch gekochtes Leinöl nach dieser kurzen Zeit nicht ausgehärtet ist, stellt sich für mich die Frage ob es dann nicht belanglos ist, welches Leinöl ich dafür verwende und ein Shellackanstrich die Aushärtung generell nicht verhindert?
2) Auftrag aus einer Leinöl/Shellackmischung (50/50 oder veränderbaren Anteilen)
-Meine Recherchen hier haben ergeben, dass manche Drechsler 50/50 Shellack/Leinöl (wobei ich da generell nicht weiß was für Leinöl verwendet wurde/wird) (Friction Polish) mischen und auftragen. Ist diese Prozedur nur für Drechsler sinnvoll, da durch die hohe Umdrehung/Wärme diese Mischung oder der Leinölanteil entsprechend schnell aushärtet?
-French Polishing, wobei da der Leinölanteil nur sehr gering ist?!
Mehr habe ich bis hierhin nicht gefunden.
Zu Nr 1) werde ich wohl etwas experimentieren, mich interessiert jedoch Nr 2) ganz besonders, da dieser Weg der einfachste ist. Auch hier werde ich in den kommenden Tagen Probebrettchen anfertigen, aber bevor ich mich da an den Schaukelstuhl wage und keinerlei Langzeiterfahrungen habe, bin ich brennend interessiert ob jemand Erfahrungswerte mit mir teilen möchte?!
Vielen Dank, für alle ein schönes Wochenende und bis bald! ( :
Ich habe Anfang des Jahres mit der Holzbearbeitung begonnen, ausschließlich Handwerkzeuge (stromlos) und lerne viel dazu.
Momentan fertige ich einen Schaukelstuhl (ist in der Endphase bin momentan mit dem Schleifen beschäftigt und den Kufenlauf noch etwas runder zu gestalten) und mache mir schon Gedanken über die Oberflächenbehandlung.
Ich bin recht strikter Anhänger von naturnahen Lösungen und benutze bisher nicht gekochtes Leinöl. Außerdem habe ich eine Leinöl/Sojawachs/Essigessenz hergestellt mit der ich das Ende von Bohlen, Stämme versiegle die ich aber noch nicht als Oberflächenbehandlung getestet habe.
Da der Schaukelstuhl für meine Beginner-Fähigkeiten ganz passabel geworden ist, möchte ich dementsprechend auch etwas mehr Fokus auf die Oberflächenbehandlung legen und dort dazu lernen.
Da ausschließlich mit Handwerkzeugen und somit sehr zeitintensiv suche ich nach Wegen, auf denen ich Zeit einsparen kann (auch aus Platzgründen) und würde gerne nach(mit) der ersten Schicht Leinöl, 2-3 Schichten Shellack auftragen (Shellack selbst ansetzen ist verstanden). Oder eine Kombilösung aus beidem anstreben. Mir ist es schon wichtig Leinöl zu verwenden, da mir die Anfeuerung des Holzes sehr gut gefällt. (mir ist bewusst das bei manchen Hölzern der Unterschied zwischen einer Leinöl/Shellackoption und reinem Shellackauftrag nur marginal ist). Mir geht es nun erst einmal um die Hölzer bei denen der Einsatz von Leinöl wirklich einen Unterschied macht.
1) Leinölauftrag, anschließend Shellack
Recherchen haben unterschiedliche Herangehensweisen ergeben
-Leinölauftrag, nach 15-30 Min. Restfilm abwischen, 1-2 Tage Trockenzeit, Shellackauftrag
-Leinölauftrag, nach 15-30 Min. Restfilm abwischen, 30-60 Min trocknen lassen, Shellackauftrag
-Leinölauftrag, Restfilm abwischen sofortiger Shellackauftrag
Hier wurde überwiegend gekochtes Leinöl (kein Leinölfirnis) verwendet. Hat jemand Erfahrungen mit nicht gekochtem Leinöl (das habe ich noch vorrätig, aber es ist auch möglich dass ich mir noch gekochtes Leinöl besorge) und Trockenzeiten die nicht länger als einen Tag betragen?
Davon abgesehen würde ich gerne den Prozess verstehen, ob nicht gekochtes und entsprechend nicht vollständig ausgehärtetes Leinöl die Möglichkeit hat unter der Shellackschicht auszuhärten?
Dritte Methode bezieht sich auf Jeff Jewitt (https://www.finewoodworking.com/author/ ... hor_page=2 scheint Expertise in Sachen Oberflächenbehandlung zu haben), da ich davon ausgehe, dass auch gekochtes Leinöl nach dieser kurzen Zeit nicht ausgehärtet ist, stellt sich für mich die Frage ob es dann nicht belanglos ist, welches Leinöl ich dafür verwende und ein Shellackanstrich die Aushärtung generell nicht verhindert?
2) Auftrag aus einer Leinöl/Shellackmischung (50/50 oder veränderbaren Anteilen)
-Meine Recherchen hier haben ergeben, dass manche Drechsler 50/50 Shellack/Leinöl (wobei ich da generell nicht weiß was für Leinöl verwendet wurde/wird) (Friction Polish) mischen und auftragen. Ist diese Prozedur nur für Drechsler sinnvoll, da durch die hohe Umdrehung/Wärme diese Mischung oder der Leinölanteil entsprechend schnell aushärtet?
-French Polishing, wobei da der Leinölanteil nur sehr gering ist?!
Mehr habe ich bis hierhin nicht gefunden.
Zu Nr 1) werde ich wohl etwas experimentieren, mich interessiert jedoch Nr 2) ganz besonders, da dieser Weg der einfachste ist. Auch hier werde ich in den kommenden Tagen Probebrettchen anfertigen, aber bevor ich mich da an den Schaukelstuhl wage und keinerlei Langzeiterfahrungen habe, bin ich brennend interessiert ob jemand Erfahrungswerte mit mir teilen möchte?!
Vielen Dank, für alle ein schönes Wochenende und bis bald! ( :