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Ulmia Tischkreissäge
Verfasst: Mo 14. Nov 2005, 22:10
von Markus F.
Hallo zusammen,
ich spiele mich mit dem Gedanken, meine Festool CS-70-EB gegen eine alte Kreissäge von Ulmia auszutauschen, in der Hoffnung das letztere einfach präziser ist. Z.B. fände ich eine Ulmia 1610 mit Schiebetisch und Fragen:
1) So eine Säge hat um die 130 Kg. Meine Werkstatt ist im Keller, Zugang nur über das (nicht mal so besonders enge) Treppenhaus. Läßt sich so eine Säge in "tragbare" Einzelteile zerlegen?
2) Ich habe leider nur 220 V in der Werkstatt. Kann so eine Ulmia (oder evtl. ein anderes Modell) auch mit 220V betrieben werden (manche Motoren kann man ja modifizieren, bzw. anders beschalten)? Wenn nicht, wäre es möglich den Motor gegen einen 220V Motor von der Stange auszutauschen oder wäre das problematisch?
Herzlichen Dank für Hinweise in dieser Sache.
Viele Grüße aus München,
Markus F.
Re: Ulmia Tischkreissäge
Verfasst: Mo 14. Nov 2005, 23:29
von MaxS
Hallo Markus,
normalerweise kommst mit sowas schon durch ein Treppenhaus, auch ganz. Evtl kann man ja den Tisch runterschraube.
zum Thema Motor: Normalerweise, kannst du den Motor tauschen, ich würde mir aber überlegen, ob ich nicht einen Frequenzumrichter nehme. Da brauchst du auch nur 230V Netzspannung und kannst dir den Motortausch sparen. Ausserdem hast du dann eine Stufenlose Drehzahlregelung. Wenn dich das näher interessiert, da gab es meines Wissens nach auch mal einen thread drüber. Einfach mal suchen.
Mfg
Maximilain schreiegg
Re: Ulmia Tischkreissäge
Verfasst: Di 15. Nov 2005, 09:26
von Gero Meyhoefer
Hallo Markus,
die 1610 mit seitlichem Schiebetisch habe ich auch. Der Tisch läßt sich selbstverständlich problemlos demontieren. Als ich die Säge zusammen mit Dominic Stürmer abgeholt habe, konnten wir sie zu zweit problemlos tragen. Ziemlich sicher kann man auch den Maschinentisch demontieren, wäre mir aber zuviel Aufwand nur um das Ding eine (ausreichend breite?) Treppe hinunter zu transportieren. Wie gesagt, zwei starke Männer schaffen das locker.
Was die Präzision der Maschine und überhaupt das Arbeiten damit angeht: Ich bin begeistert! Dominic, der bereits eine TKS sein eigen nannte, hat kurz nachdem er mein "Schätzchen" transportieren durfte, auch noch einmal zugeschlagen und ist inzwischen auch Mitglied im "Ulmia-Club Rhein-Main" ;-)
Zum Sägen von größeren Platten ist sie aufgrund der, im Vergleich zu anderen Formatkreissägen, etwas geringeren Auflagefläche vielleicht nur bedingt geeignet, aber hier kommt dann eben die HHS von Festo zum Einsatz mit der Führungsschiene.
Beste Grüße
Gero
PS @ alle: Ich bin nicht wieder da, ich war nie weg! Hab nur so viel um die Ohren z. Zt. und dann noch einige Weihnachtsprojekte in der Werkstatt;-)
Re: Ulmia Tischkreissäge
Verfasst: Di 15. Nov 2005, 09:44
von Dominic Stuermer
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In Antwort auf #17833]
Hallo Markus,
Wie Gero bereits schrieb bin ich auch stolzer Besitzter einer Ulmia. Allerdings einer Ulmia 1625 mit Schiebetisch. Diese Säge wiegt alles in allem 200kg und sie wurde auch über eine relativ enge Treppe in den Keller gebracht. Allerdings war der Tisch mit einem Lebendgewicht von ca. 70kg abmontiert.
Was bei solchen Aktionen sehr hilfreich ist, ist eine Sackkarre. Auf ihr kann man die Säge festschnallen und dann vorsichtig Stufe für Stufe ablassen.
Zur Qualität der alten Ulmia Sägen kann ich nur sagen: Über jeden Zweifel erhaben! Die Sägen schneiden absolut präzise und wenn ich am Queranschlag 90° einstelle dann sind das auch 90°. Allerdins muss man auch Abstriche machen können. Die alten Sägen haben meist kein neigbares Blatt, also lassen sich Schnitte mit doppelter Gehrung nur mit Hilfkonstruktionen meistern.
Zum Motortausch: Der Motor dieser Sägen ist auf einer Art Wippe im Maschinenfuß angebracht und treibt über zwei lange Keilriemen das Blatt. Wenn man den Motor tauschen möchte muss man sich nur u.U. eine neue Halterung des Motors auf dieser Wippe basteln und vielleicht andere Keilriemen einbauen. Das einzige was passen muss ist der Wellendurchmesser des Motors da die doppelte Riemenscheibe nicht so leicht zu beschaffen sein könnte. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Ulmia hier kein Normteil verbaut hat. Alles in allem sollte dieser Umbau für einen technisch begabten Menschen kein größeres Problem darstellen. Den alten Motor aber bitte nicht wegwerfen! Die Dinger sind sehr großzügig ausgelegt und faktisch nicht kaputtbar. Und es wäre doch sehr ärgerlich, wenn man irgendwann mal Drehstrom in der Werkstatt hätte, aber der alte Motor für die Säge weg ist.
Re: Ulmia Tischkreissäge
Verfasst: Di 15. Nov 2005, 14:41
von Walter Heil
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In Antwort auf #17833]
Hallo Markus,
ein neuer 220V-Motor mit 2,2KW ist deutlich billiger als ein neuer Umrichter mit 230V Eingang für einen 2,2KW Motor (der in Dreieck geschaltet werden muss). Gebraucht sind die Sachen nochmal erheblich billiger, wobei ein gewisses Risiko besteht. Was den Umrichter angeht, ist das natürlich die "Mercedes-Lösung", nur sollte man einen Elektriker (Energieanlagenelektroniker?) bemühen, wenn man nicht ganz genau weiß, was zu tun ist.
Gruß, Walter
Re: Ulmia Tischkreissäge
Verfasst: Di 15. Nov 2005, 18:17
von Ingrid
Hallo Markus,
ich hab auch die Ulmia 1610 und bin sehr von ihr begeistert. Du kannst sie notfalls demontieren: Tisch abnehmen, aber auch die Sägeeinheit vom Unterbau trennen, wenn Du den Keilriemen abnimmst und ein paar Schrauben löst. (Der Unterbau ist bei mir aus Holz mit Metallabdeckungen. (Ich weiß nicht ob die jüngeren Modelle da eventuell aus Metall bestehen). Mit einer Sackkarre und einer zweiten Person solltest Du aber eine Kellertreppe hinunterkommen, auch ohne die Einheit zu trennen. Wenn Du die Möglichkeit hast, such nach einer 1610, die den Gehrungsanschlag (läuft in der Tischnut) und den Schiebetisch hat. Ich hab erst neulich einen Luna-Schiebetisch erstanden, weil er mir fehlte und das original Zubehör nicht einfach zu finden ist (meist nur mit Säge). Es gab auch eine anbaubare Langlochbohreinrichtung für dies Modell. Bei der 1610 ist der Tisch für Gehrungsschnitte neigbar, nicht das Sägeblatt. Zum Motor: ich hatte auch erst überlegt, ihn umzurüsten. Dabei verliert er aber einiges an Leistung, so daß ich mich für einen Starkstromanschluß entschied. Das Projekt hab ich zusammen mit einem befreundeten Elektriker gemacht, der den Anschluß im Sicherungskasten und der Dosen durchgeführt hat (ich hab zwei: TKS und ADH) während ich die Kabelkanäle und Leitungen verlegt hab. Bei uns steht der Sicherungskasten im Kellerflur. Aufwand: ein Nachmittag und Abend für mich, während der Elektriker vielleicht eine dreiviertel Stunde gebraucht hat. Überleg Dir das auch für weitere Maschinen (z. B. Staubabsaugung). Ich bin froh, daß ich den Anschluß jetzt hab.
Viele Grüße,
Ingrid
Re: Ulmia Tischkreissäge
Verfasst: Di 15. Nov 2005, 20:51
von Bernhard
Also ich gehe auch den umgekehrten Weg. Von 230 V auf 400 V für meine TKS und ADH. Ich würde nie mehr 230 V Maschinen kaufen.
Gruß
Bernhard
Re: Ulmia Tischkreissäge
Verfasst: Di 15. Nov 2005, 21:17
von Markus F.
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In Antwort auf #17833]
Hallo zusammen,
recht herzlichen Dank für die Tips in Sachen Ulmia 1610, die micht zur Kaufentscheidung deutlich näher haben rücken lassen. Einen Inverter könnte ich relativ günstig auftreiben, damit wäre also mein 220V-Problem gelöst. Zwei Fragen habe ich noch:
1) Bis zu welcher Breite kann man Bretter mit dem Parallelanschlag durchlassen?
2) Gibt es beim Queranschlag eine 45° Position? "Stimmt" die auch einigermaßen? Meine Erfahrung ist, dass es gar nicht so leicht ist, eine TK Säge zu finden, die bei 45° auch tatsächlich 45.0° schneidet und nicht 44,8° oder 45,1°.
Viele Grüße,
Markus F.
Re: Ulmia Tischkreissäge
Verfasst: Di 15. Nov 2005, 22:20
von Dietrich
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In Antwort auf #17843]
Hallo Gero,
schön wieder was von Dir zu hören!!!
Gruß Dietrich
Re: Ulmia Tischkreissäge
Verfasst: Mi 16. Nov 2005, 03:07
von Ingrid
Hallo Markus,
das hängt von der Säge ab, die Du erwischt und wie Du sie auffrischst. Es gab zu der 1610 eine Tischverbreiterung in Form einer Metallplatte. Der Parallelanschlag läuft auf einer querliegenden Stange vor dem Tisch (im rechten Winkel) und die Breite der Bretter/Platten ist abhängig von der Länge dieser Stange. Zum Queranschlag: er ist relativ klein und hat eine Grateinteilung. Die 100% Position müßtest Du durch Ausprobieren herausbekommen und dann entweder markieren oder ihn neu einstellen. Kommt darauf an, wie verschlissen er ist. Es müßte sich aber machen lassen (Ich hab meinen leider noch nicht ganz fertig, zur Zeit ist er noch etwas ungenau...)
Inzwischen hab ich eine kleine Bildsammlung von 1610s angelegt. Ich könnte sie Dir mailen.
Viele Grüße und eine gute Nacht,
Ingrid