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Buchebohlen mit Metabo TKU 1693 besäumen abrichten
Verfasst: Fr 4. Nov 2005, 23:01
von Olli Trappe
Liebe Holzwerker!
Ich habe endlich ein Sägewerk in meiner Nähe gefunden, wo ich sägerauhe Buchebohlen in verschiedenen Stärken bekommen kann. Ich möchte mir daraus Leimbinder so in den Dimensionen 50x50mm / 60x60mm zaubern. Habe sowas zuvor aber noch nie gemacht. Einen Dickenhobel besitze ich nicht. Also müssen die TKU 1693 mit langem Formatschiebetisch und mein ELU Elektrohobel als einzige Hilfsmittel ran.
Was erwartet mich bei den Bohlen? Besäumen sollte kein Problem sein. Hab ich mit Fichtebohlen schon öfter gemacht. Aber sind die Bohlen denn plan? Dann könnte ich einfach Streifen schneiden, diese glatt hobeln und dann verleimen. Wenn das Holz nicht plan ist, muss ich die lange Seite ja auch noch begradigen. Wird meine Säge denn mit 60mm hartem Bucheholz klar kommen oder ist das zuviel des Guten? Wäre sehr ärgerlich, wenn ich das Holz am Ende gar nicht verarbeiten könnte.
Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen klar ausgedrückt. Ich freue mich auf jeden Tipp und bedanke mich schon jetzt dafür.
Euch ein schönes Wochenende
Der OLLI
Re: Buchebohlen mit Metabo TKU 1693 besäumen abric
Verfasst: Sa 5. Nov 2005, 11:29
von Dietrich
Hallo Olli,
selbst wenn Deine 1693 "nur" einen Wechselstrommotor hat, ist es durchaus zu schaffen 65mm Bohlen aus Buche auf der Maschine zu besäumen und aufzutrennen.
Dies gilt erst recht für die Drehstrom-Maschine.
Wo ich arge Bedenken habe ist der Elektrohobel, ohne ADH schafft man das nicht.
Buchenbohlen sind zudem nie ganz gerade, bzw. sie weisen einen gewissen Wurf auf, nachdem sie trocken sind.
Sollte es eine überschaubare Holzmenge sein, findet sich evtl. ein Forumsteilnehmer, der die Leisten abrichtet, fügt und auf Dicke hobelt?
Wenn Du es nach Südhessen nicht so sehr weit hast, kann ich das machen.
Gruß Dietrich
Re: Buchebohlen mit Metabo TKU 1693 besäumen abric
Verfasst: Sa 5. Nov 2005, 17:57
von Franz Kessler
Hallo Olli
Leimbinder mit den Abmessungen 50x50 und 60x60mm würde ich mir im normalfall nicht fertigen, diese Abmessungen würde ich mir wohl noch massiv fertigen.
Nur wenn an die Anforderungen an die Masshaltigkeit sehr hoch wäre, würde ich mit Leimholz arbeiten. Voraussetzung wäre aber: Gerade gewachsenes, trockenes und astfreies was ja bei Buche meistens der Fall ist.
Ich hab in einigen Fällen massives Buchenholz mit der Stärke um 60mm verarbeitet und gründe meine Aussagen auf diese Erfahrungen.
Um eine Abrichte und Dickte kommst du aber so oder so nicht herum.
Gruß Franz
Re: Buchebohlen mit Metabo TKU 1693 besäumen abric
Verfasst: Sa 5. Nov 2005, 18:46
von Stephan Weingessl
[
In Antwort auf #17593]
Sorry, wenn ich Dir offen sage, daß das nichts wird.
Ich habe etwas Erfahrung mit Buche, und besitze eine Metabo. Bis 35 mm geht es noch, aber für mehr reicht die Leistung der Säge nicht aus. Wegen der geringen Vorschubgeschwindigkeit wird das Holz 100-prozentig verbrennen.
Für ein solches Projekt brauchst Du unbedingt einen ADH.
Re: Buchebohlen mit Metabo TKU 1693 besäumen abric
Verfasst: Sa 5. Nov 2005, 19:37
von Gerhard
Hallo,
ich bin extremskeptisch, was den Handelektrohobel angeht. Die Sohle ist viel zu kurz.
Was das Sägen angeht: Ich bin optimistisch, daß das klappt mit der Säge. Du brauchst aber unbedingt ein Längsschnittblatt. Oder zumindest ein grobes Sägeblatt. 20 oder 24 Zähne.
Ich habe Anfang des Jahres zum ersten mal mit einem Längsschnittblatt Buche geschnitten (Freud Pro, 24 Zähne, ziemlich agressiver Schnittwinkel). 50 mm Buche schneiden sich damit leichter als vorher 18 Buche Leimholz. Ehrlich.
Viele Grüße,
Gerhard
Re: Buchebohlen mit Metabo TKU 1693 besäumen abric
Verfasst: Sa 5. Nov 2005, 19:52
von Dietrich
Hallo Stephan,
es ist mir unverständlich wie Du zu der Aussage kommst, die 1693 würde kaum mehr als 35mm Schnitthöhe in Buche bewältigen?
Selbst die drehmomentschwächere Wechselstromversion schafft ganz sicher die 80mm Schnitthöhe mit einem Längsschnittblatt was eine gute Schärfe aufweist.
Selbst arbeite ich mit der Drehstromvariante der Vorgängermaschine und habe schon 80mm Robinie aufgetrennt, mit 28Z-Blatt und gutem Arbeitsfortschritt.
Gruß Dietrich
Re: Buchebohlen mit Metabo TKU 1693 besäumen abric
Verfasst: So 6. Nov 2005, 00:59
von Stephan Weingessl
Hi Dietrich,
ich bin platt, wenn es nur am Sägeblatt liegt, ob die Buche wegraucht oder nicht. Derzeit benutze ich ein HM Wechselzahn Sägeblatt, das nicht unbedingt zu fein ist.
Ich lerne gern dazu - was ist zum Auftrennen am geeignetsten?
Gruß Stephan
Re: Buchebohlen mit Metabo TKU 1693 besäumen abric
Verfasst: So 6. Nov 2005, 01:29
von Dietrich
Hallo Stephan,
geschwärzte Schnittkanten an Buchenholz sind ein sicheres Zeichen für die stumpfes Sägeblatt.
Oder für stark verdrehtes Buchenholz (Klemmen), dabei wird dann auch die Seite des Sägeblatts schwarz.
Neben guter Schärfe sollte die Zähnezahl stimmen, Metabo bietet für die TKU 1693 verschiedene Sägeblätter an, jeweils 1 Blatt mit 24 Zahn, 1 Blatt mit 36 Zahn und eines mit 60 Zahn.
Für Längsschnitte in Massivholz nimmt man das 24 Z. Blatt.
Ein guter Arbeitsfortschritt ist sicher!
Gruß Dietrich
Re: Buchebohlen mit Metabo TKU 1693 besäumen abric
Verfasst: So 6. Nov 2005, 12:26
von Olli Trappe
[
In Antwort auf #17601]
Hallo Dietrich, Hallo Alle!
Zunächst einmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten. ich habe mich sehr über die Resonanz gefreut und schon wieder viel gelernt. Ein tolles Forum. :-)
Dietrich, Dir vielen Dank für das nette Angebot. Ich wohne übrigens in Mittelhessen. Aber es wäre auf jeden Fall gefährlich, mich in Deine Werkstatt zu lassen. Ich würde Dir sicherlich Löcher in den Bauch fragen. Leider kenne ich keinen Holzwerker, der meine Fragen noch geantworten könnte.
Vielleicht noch kurz zu meinem Vorhaben. Ich möchte aus den Leimbindern eine solide, verzugsfreie Unterkonstruktion für meinen geplanten Frästisch bauen.
Ein 24er Sägeblatt habe ich. Erst gestern wurde damit 19mm Buche Leimholz gesägt. Keine Branntspuren, geht wie durch Butter. Allerdings haben sich am Blatt doch einige Verunreingungen (Harz?) abgelagert. Womit entferne ich sowas am besten? Gibt es eigentlich ein Pflegemittel für den Alutisch meiner Säge?
Bei den Fichte-Mauerdielen bin ich folgendermaßen vorgegangen. Habe zunächst Streifen am Parellelanschlag oder mit der HKS gesägt. Diese dann mit der Zwinge auf den Formatschiebetisch gespannt und eine schnurgerade Kante erhalten. Dann das Holz um 90° gedreht, so daß die neue Kante nach unten kam und erneut auf diesselbe Weise abgerichtet. Die beiden verbleibenen Kanten schließlich am Parallelanschlag begradigt und den Balken auf Maß gebracht. Zum Glätten wurde der besagte ELU Hobel mit 0,5mm Schnittiefe eingesetzt. Das ergab ein für meine Ansprüche akzeptables Ergebnis. So werde ich es jetzt mit den Buchebohlen probieren. Falls ich scheitere, werde ich hier wohl bald nach einem guten Einsteiger-ADH fragen.
Euch allen einen schönen Sonntag
Der OLLI
Re: Buchebohlen mit Metabo TKU 1693 besäumen abric
Verfasst: So 6. Nov 2005, 13:08
von Bernhard
Ich als Wechselstrommaschinenbesitzer kann das bestätigen. Gutes Sägeblatt und eben oftmals ein Keil muß sein...
Gruß
Bernhard