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Gratleiste mit Veritas Nuthobel?

Verfasst: Di 25. Mai 2021, 20:50
von Tom Priet

Hallo liebes Forum! Hat schonmal jemand mit dem Veritas Nutelhobel versucht eine Gratleiste herzustellen?

Danke und Gruß, Tom


Re: Gratleiste mit Veritas Nuthobel?

Verfasst: Mi 26. Mai 2021, 11:55
von Andreas Ranogajec

Hallo Tom,
ein herkömmlicher Grathobel hat ein seitenbündiges Messer, mit angewinkeltem Bett, also einem
ziehenden Schnitt, und eine vollflächige Sohle im 75° Winkel.
Um akurate Gratfedern ("V-Fälze") zu hobeln brauchst du einen größtmöglichen Anschlag/ Kontakt auf Wange
und Gratfeder, damit du an beiden Seiten der Leiste einen Identischen Einfallswinkel bekommst. ( ...die Wangen
quasi möglichst rechtwinklig zur Leiste steht!).
Allein die Tiefe des Grates ist nicht identisch, weil bei der einzuschiebenden Seite die Gratfeder etwas schmäler
ausgearbeitet wird.
Ich sehe beim besten Willen nicht, wie das ein Nuthobel mit Kufen bewältigen soll.
Man könnte zwar an einem Nuthobel Modifikationen vornehmen, aber das Schnittergebnis wäre fatal m.M. nach...
Grüße Andreas



Re: Gratleiste mit Veritas Nuthobel?

Verfasst: Mi 26. Mai 2021, 13:44
von reinhold

hallo Tom,
aufgrund deiner Anfrage habe ich es mal versucht und bin gescheitert. Scheint nicht zu gehen.

Ich würde dir raten im Internet nach einem gebrauchten hölzernen Grathobel zu schauen, sie sind nicht teuer. Mit einem bisschen Glück kannst du echte Schnäppchen finden. Ich habe für meinen 25 Euro bezahlt und das war ein fast neuwertiger Ulmia.

viele Grüsse
reinhold


Re: Gratleiste mit Veritas Nuthobel?

Verfasst: Do 27. Mai 2021, 07:21
von Andreas Lev
[In Antwort auf #155049]
Hallo Tom,

ich kann mir nicht vorstellen, wie das mit einem Nuthobel funktionieren soll. Vielleicht hilft Dir aber das Video von Hauke Schmidt weiter:

https://www.youtube.com/watch?v=6vgQ2CEypLk

In dem Video zeigt er "Das Graten, auch ohne Grathobel". Ab 41:00 erklärt er das, also ziemlich zum Schluss.

Viele Grüße

Andreas


Und es geht doch!

Verfasst: Do 27. Mai 2021, 08:02
von Tom Priet
[In Antwort auf #155049]
Danke für eure Antworten, im englischen Sprachraum bin ich fündig geworden: https://www.inthewoodshop.com/ShopMadeTools/SlidingDovetailsWithTheSmallPlow.html
Allerdings hat der Autor zwei Modifikationen am Hobel vorgenommen: 1. einen winkligen Holzanschlag angefertigt und 2. ein winkliges Messer eingesetzt


Re: es geht so ..

Verfasst: Do 27. Mai 2021, 10:02
von Pedder

Hallo Tom,

Ok, für die Gratleist in einem Tisch mag das gehen, weil der Grat im Langholzgehobelt wird.
Für die sehr sinnvolle verbindung im Querholz fehlt dann aber der Vorschneider.
Ein neues Eisen für den Veritas uist wahscheinlich teurer, als ein gebrauchter Grathobel in D. Vielleicht sogar mit versand nach Aus.

Liebe GRüße
Pedder


Re: Und es geht doch!

Verfasst: Fr 28. Mai 2021, 17:41
von Andreas Ranogajec

Hallo Tom,
...es geht alles, wenn man Modifikationen vornimmt.
dennoch sehe ich keinen Vorteil in dem, was in deinem Link demonstriert wird.
Während ein herkömmlicher Grathobel alle Gratarten meistert, scheitert im Link
der umgebaute Hobel zum Beispiel an einem schmalen Werkstück, wie z.B. einer
traditionellen Gratleiste für Tische weil er einen großen Anschlag braucht und wenig
Auflagefläche auf den Kufen hat.
Außerdem muß man ständig seitlich Druck auf den Seitenanschlag ausüben, um nicht
Ungenauigkeiten in der Wange zu haben, während beim Grathobel der Druck von Oben
auf das Eisen kommt, was wiederum bei schwierigem Faserverlauf wichtig ist.
A propos Faserverlauf: Bei herkömmlichem Holz hab ich so meine Zweifel, dass der Veritas
Nuthobel funzt. Ein enges Hobelmaul über die ganze Eisenbreite verhindert das Ein-
reissen des Holzes und gewährleistet einen sauberen Endschnitt. was von enormer
Bedeutung für eine eingeschobene Gratleiste ist. Diesen Punkt sehe ich ebenfalls nicht erfüllt.
Ich würde mich mit sowas nicht rumquälen, wenn ich die Option auf einen richtigen Grathobel
hab.
Lg Andreas