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Fragen zu Bubinga-Holz

Verfasst: So 2. Aug 2020, 14:39
von Thomas Matuschak

Hallo,
ich habe während unseres Holland-Urlaubs ein paar Stücke Bubinga ergattert. Damit möchte ich ein Grabkreuz herstellen, da dieses Holz anscheinend sehr wetterfest ist - die Holländer bauen Ihre Grachten (Kanäle) damit. Habt Ihr eine Empfehlung, welche Oberflächenbehandlung hierfür geeignet ist? Und zwar so, dass das Holz möglichst nicht vergraut, bzw. das man es durch regelmäßige Nachbehandlung davor schützen kann. Darf gerne anfeuern.

Hat von Euch schon mal jemand Bubinga mit Handwerkzeugen bearbeitet? Ich hab vorhin mal ein paar Handhobelversuche gemacht: Eine glatte Oberfläche ist nicht zu erzielen. Vermutlich, weil die Holzfasern wellenförmig (drehwüchsig?) angeordnet sind - d.h. egal in welche Richtung man hobelt, es gibt immer glatte Streifen (da wo man mit der Faser hobelt) und im Wechsel daneben raue Streifen, da wo man gegen die Faser arbeitet. Quer zu den Faser-"Wellen" hab ich es auch versucht. Geht besser, aber glatt ist anders. Heißt das dann, das man schöne Oberflächen nur durch Schleifen bekommt?

Oder habt Ihr sonst noch Tips oder Erfahrungen mit dem Holz?

Ich finde die Farbe und Maserung ja recht interessant - aber wenn die Bearbeitung so schwierig ist, dann wird es wohl beim Grabkreuz bleiben.

Danke und Gruss,
Thomas


Re: Fragen zu Bubinga-Holz

Verfasst: Mo 3. Aug 2020, 11:17
von Andreas Ranogajec

Hi,...
wie bei vielen afrikanische Tropenhölzer ist die Drehwüchsigkeit ein bekanntes Problem beim Hobeln.
Erstens werden die Eisen sehr schnell stumpf und dann wechselt die Faserrichtung, wie du es schon
beschrieben hast, plötzlich und man bekommt diese hässlichen Ausrisse,...
Selbst bei sehr enggestelltem Hobelmaul am Reformputzhobel waren bei mir die Hobelergebnisse
eher bescheiden.
Theoretisch könnte man mit Ziehklingenhobeln zur Sache gehen, aber das wird eher mühselig...
Meines Erachtens nach ist es am Besten und effektivsten, wenn man das Holz schleift.
Tellerschleifmaschine oder Bandschleifer mit Winkelanschlag sind meine Wahl
Gruß Andreas




Re: Fragen zu Bubinga-Holz

Verfasst: Mo 3. Aug 2020, 13:46
von Horst Entenmann

Hallo Thomas,

Ob das Bubinga war, kann ich nicht mit Sicherheit sagen aber vor etlichen Jahren habe ich bei einem hier bekannten Versender ein paar Sachen bestellt und dabei waren auch Reststücke von exotischen Hölzern.
Die waren gedacht für Griffstücke von Messern und ähnlichem. Und da habe ich auch meine Hobel dran ausprobiert, auch mit keinem guten Ergebnis.
Zum einen waren die Reststücke meist recht hart und machten den Hobel schnell stumpf.
Und dann hatte ich auch ständig Ausrisse. Meine Fähigkeiten im Schärfen von Hobelmessern hat das weitergebracht, denn damals habe ich mit verschiedenen Winkeln herum experimentiert und mir auch zur Erleichterung ein paar Hilfsmittel und Schleifmittel angeschafft die ich auch heute noch nutze.
Aber auch damals lief es darauf hinaus daß ich feststellen mußte daß schleifen manchmal das einzige ist was zuverlässig funktioniert.

Gruß Horst


Re: Fragen zu Bubinga-Holz

Verfasst: Mo 3. Aug 2020, 22:04
von Thomas Matuschak

Hab gerade mal mit dem Abrichthobel versucht... geht ganz gut, wenn man jeweils nur 0,5mm abnimmt. Und mein Stanley 90 mit 55° Schnittwinkel schlägt sich auch ganz gut... wenn auch nicht so gut wie auf heimischen Hölzern, wo er eine spiegelglatte Oberfläche hinterläßt.
Der Geruch beim Sägen mit Band- oder Tischkreissäge ist sehr gewöhnungsbedürftig... erinnert an Schweinestall. Trotzdem ein faszinierendes Holz... schwer, sehr fest, interessante Maserung und anscheinend kaum arbeitend. Ich denke, ich werde mir da ein paar Unterleghölzer
für die Säulenbohrmaschine machen.

Gruss,
Thomas


Re: Vorsicht wegen Artenschutz

Verfasst: Mo 3. Aug 2020, 22:59
von Rolf Richard
[In Antwort auf #153735]
Hallo!

Mit Bubinga sollte man sehr vorsichtig sein, die Sache wohl besser nicht öffentlich machen, denn das Hiolz steht unter strengem Artenschutz, kann nach meinem Wissen eigentlich nur illegal gehandelt und erworben werden, sobald das nach dem 2.1.2017 geschehen ist. Betroffen sind wohl drei Bubinga-Arten, Guibourtia tessmannii, Guibourtia pellegriniana, Guibourtia demeusei.

Ob das vorliegende Material dazu zählt kann ich natürlich nicht beurteilen.

Gruss
Rolf


Re: Vorsicht wegen Artenschutz

Verfasst: Di 4. Aug 2020, 18:01
von Uwe.Adler

Hallo Rolf,

grundsätzlich richtig, aber nicht ganz so stringent, es ist Cites Anhang II klassifiziert:

Der größte Teil der vom Übereinkommen erfassten Arten ist noch nicht vom Aussterben bedroht, aber potentiell vom Handel gefährdet (Anhang II). Hier erlaubt das Übereinkommen den Handel, wenn er nachhaltig ist. Eine Ausfuhrgenehmigung für Exemplare dieser Tiere und Pflanzen darf vom Exportstaat nur bewilligt werden, wenn die Entnahme der betreffenden Exemplare der Erhaltung der Art nicht abträglich ist. In Anhang II aufgeführt sind unter anderem Palisander- und Rosenhölzer, alle Falken, Landschildkröten, Krokodile, in zunehmender Zahl Hai-und Rochenarten, einige Reptilien- und Amphibienarten sowie die meisten Orchideenarten.

So steht es beim BMU nachzulesen.

Bubinga kann als zertifiziertes Holz gekauft werden, bzw. konnte man die Altbestände seinerzeit anmelden. Der Nachweis woher das Holz stammt ist wichtig! Wenn die Chinesen weiter ohne Skrupel ganze illegale Schiffsladungen verschwenden, dann wir es wohl in den Anhang 1 kommen.

Herzliche Grüße

Uwe

PS wen es interessiert, noch etwas Hintergrund: https://www.bmu.de/themen/natur-biologische-vielfalt-arten/artenschutz/internationaler-artenschutz/cites/


Re: Fragen zu Bubinga-Holz *MIT BILD*

Verfasst: Mo 31. Aug 2020, 11:52
von Gerd Fritsche
[In Antwort auf #153735]
Hallo Thomas,
ich habe eine ordentliche Menge Bubinga seit langer Zeit in meinem Lager, ich habe es rechtzeitig im Landratsamt angemeldet und kann es somit verwenden und verkaufen.
Es lässt sich nur mit Handhobeln mit sehr engem Maul ausrissfrei verarbeiten und bei extrem wimmerigem Holz nur mit sehr steilem Hobeleisen. Ich gehe bis zu einem Bettungswinkel von 60°
Bafür ist es ein tolles Holz für Werkzeuggriffe und sieht geölt toll aus.
Viele Grüsse
Gerd.



Fritsche Bubinga Infillhobel

Verfasst: Mi 2. Sep 2020, 22:49
von Uwe.Adler

Hallo Gerd,

das ist wieder ein Exemplar der besonderen Art. Der warme Holzfarbton mit dem messingfarbenen Metall ergeben eine harmonische Einheit. Ein besonderer Hobel eben!

Danke fürs Zeigen.

Herzliche Grüße

Uwe