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Interessantes Werkzeug gefunden,...
Verfasst: Sa 11. Jul 2020, 11:32
von Andreas Ranogajec
Hallo,...
beim Durchblättern des Lohmann Katalogs hab ich etwas interessantes gefunden. Komisch, dass mir das vorher nicht aufgefallen ist,...?!!!
Auf Seite 185, mitte ist ein "Stanzwerkzeug" zu sehen, das mit Sägenlocher bezeichnet wird.
Kennt jemand so was???
Würde mich interessieren, ob man damit die Löcher für die Griffe eingestanzt hat,...und ob das in Federstahl auch funzen würde??
Vll ging das nur in Kohlenstoffstahl oder in enthärteten Stahl,...???
Gruß
A.
Re: Interessantes Werkzeug gefunden,...
Verfasst: Sa 11. Jul 2020, 12:40
von Thomas Kaes
Das war wohl für die Löcher in Spannsägeblättern herzustellen.
Federstahl ist wohl nur eine Frage der Qualität der gehärteten Stanzmatritze (das Teil im Bild eher nicht).
Gruss
Thomas
Re: Interessantes Werkzeug gefunden,...
Verfasst: Sa 11. Jul 2020, 16:29
von Konrad Holzkopp
Guuden,
richtig, ein Locher für Sägeblätter. Die waren damals zum Feilen geeignet,
also etwas besser als Dosenblech, aber weit entfernt von Feder- oder HS Stahl.
Gut Holz! Justus.
Re: Interessantes Werkzeug gefunden,...
Verfasst: So 12. Jul 2020, 00:45
von Andreas Ranogajec
Hallo Konrad,...
so ganz rausrücken wollten die damals nicht, um was für Stahlsorten es sich gehandelt hat. So wird ein Bandsägenstahl als" glashart
nicht nachfeilbar aus Spezialstahl" bezeichnet. Vielleicht hat man die ausländische Konkurrenz gefürchtet.
Bei den Metallsägen greift man zu Bezeichnungen wie Werkzeugstahl, Standardwerkzeugstahl, Tiegelguß-Elektro-Stahl, Standard
Wolfram-Carbonstahl, Extra Wolfram-Stahl und Schnellstahl.
Etwas verwirrend :-)
Gruß
Andreas
Re: Interessantes Werkzeug gefunden,...
Verfasst: So 12. Jul 2020, 13:32
von Carsten Rödiger
das mit dem "damals" möchte ich mal relativieren; auf Seite 162 ist der "Primus"-Hobel von ECE zu sehen und der wurde im Jahr 1952 patentiert.
https://www.holzwerken.de/museum/patent/primus.phtmlAuch die Werkzeugtaschen von Seite 156 kenne ich von einer Anzeige aus dem "Mechanikus" von 1957.
Dieser Katalog ist also wahrscheinlich 60 bis 65 Jahre alt, und die Qualität des Stahls war "damals" schon sehr gut.
Solche Schraubstanzen funktionieren sehr gut. Die, die ich kenne hatten allerdings auswechselbare Einsätze/ Matrizen, die Stanzmatrize hatte mittig eine kleine kegelförmige Spitze mit der man das Werkzeug in einem Körnerschlag zentrieren konnte. Wichtig ist, das (Fein-)gewinde mit einem harten (druckfesten) Fett zu schmieren, sonst frißt es.
Was ich viel spannender finde sind die Handgriffe der "türkischen" Sägen auf Seite 181 (die können doch eigentlich nur auf Zug funktionieren??), und die Tatsache daß sie damals immer noch Zuckerrohrhauer und Kautschuktöpfe (Seite 202 ff) anboten.
Lohmann & Co ist 1901 in Bremen gegründet worden als europäische Dependance von "Weber, Lohmann & Co, Ltd" aus Sydney und war für den Wollhandel vorgesehen (existiert immer noch, nicht Nordwolle), aber Werkzeuge kann man dort nicht mehr kaufen...
Re: Interessantes Werkzeug gefunden,...
Verfasst: So 12. Jul 2020, 23:16
von Konrad Holzkopp
Guuden Andreas,
das Gerät dient dem Stanzen von Löchern in die Sägeblätter von Gestellsägen,
und die sind feilbar.
Bandsägeblätter können nicht "glashart" sein, sie würden die wechselnde Biegebelastung
nicht lange mitmachen. Häufig sind sie auch mit einer Feile nachschärfbar.
Gut Holz! Justus.
Re: Interessantes Werkzeug gefunden,...
Verfasst: Mo 13. Jul 2020, 21:05
von Horst Entenmann
Hallo Justus,
Vielleicht waren mit glashart nur die Zähne bzw. Zahnspitzen gemeint?
Gruß Horst