Hobel und Stoßlade sinnvoll für mein Projekt? *MIT BILD*
Verfasst: So 15. Sep 2019, 14:51
Hallo zusammen,
mein Name ist Martin und ich habe mich eben hier angemeldet, weil ich Ratschläge von erfahrenen Holzwerkern - also von euch - hinsichtlich der korrekten Werkzaugauswahl suche. Konkret denke ich über die Anschaffung eines Hobels nach, dessen Anschaffung aber aufgrund des Preises und Folgekosten für Schleifsteine doch überlegt sein sollte. (Immerhin habe ich plane Kanalklinker, Danke an Herrn Kollenrott!)
Zu meinem "Projekt":
Ich bin Angler und habe von Jahren durch Zufall angefangen, meine Angelköder selbst zu bauen. Solche Angelköder bestehen bei mir aus kleinen Holzkörpern, in die Drahtöse, und Blei eingeklebt werden. Bemalt und beschichtet sehen die fertige Werke bspw wie auf dem angehängten Bild aus. Damit kann man dann tatsächlich Fische fange.
Das Bauen der Köder ist praktisch ein unwirtschaftliches Hobby im Hobby, was ich aus der Spaß am Basteln betreibe.
Über die Zeit habe ich die Konstruktion und damit auch die Fertigung immer etwas geändert. Bei der aktuellsten Konstruktion fange ich mit zwei Holzbrettchen (derzeit Abachi, Paulownia und Balsa) an, die ich mit Doppelseitigem Klebeband aufeinander klebe und sie damit vorläufig fixiere. Ich erhalte so also einen Holzklotz mit Klebefuge, der in die finale Köderform überführt werden soll. Die Klebefuge stellt die Symmetriebene dar, bzgl. der der fertige Holzkörper möglichst symmetrisch sein soll. Dies erreiche ich durch eine Papierschablone, die ich auf die gehefteten Brettchen aufklebe, siehe Draufsicht. Jetzt wird die Form des Holzkörpers bis auf den "Anriss" der Schablone ausgearbeitet. Für diesen Schritt habe ich bishlang möglichst viel Holz mit einem Schnitzmesser weggeschruppt (siehe linkes Modell in der Draufsicht). Sind noch etwa 1 bis 2 mm übrig, habe ich auf Schleifpapier gewechselt und senkrecht zur Papierschablonenebene geschliffen. Der mittlere Holzkörper in der Draufsicht zeigt einen Zwischenstand beim Schleifen. Am Ende sieht es bspw. wie beim rechten Körper aus. Ist dies alles geschaft, wird der Holzkörper auf die Seiten gelegt und die Seitenansicht ausgearbeitet. Weil hier die Symmetrie keine Rolle spielt, eignet sich das Schnitzmesser ganz gut dafür.
Mein "Problem" ist nun, dass das Ausarbeiten der Draufsicht recht viel Zeit in Anspruch nimmt, wenn man die Holzkörper manuell auf den Anriss schleift. Das möchte ich nun mit neuen Werkzeugen verbessern.
Zuerst kam mir ein Tellerschleifer in den Sinn, den ich auch mal in einer örtlichen Werkstatt ausprobieren konnte. Das ging wirklich schnell und präzise, allerdings stört mich dabei die enorme Staubentwicklung. Das ist für mich so nicht umsetzbar, da ich keine Werkstatt habe und alles in der Wohnung machen muss. Das heißt also, dass laute Elektrowerkzeuge und Fertigungsverfahren mit viel Staubentwicklung rausfallen.
Eine andere Idee war also nun, einen Hobel zuzulegen und eine Art Stoßlade zu bauen, damit die gehobelte Fläche stets senkrecht zur Papierschablonenebene ist. Mir ist klar, dass ich dann noch Vorrichtung zum Aufspannen und Ausrichten der Holzkörper bauen müsste, also eine etwas modifizierte Stoßlade.
Was ist euer Bauchgefühl? Könnte der Hobel das richtige Werkzeug dafür sein, um die Draufsicht recht schnell und ohne Staub herzustellen? Falls ja, welchen Frei-, Keil- und- Schnittwinkel sollte der Hobel haben?
Vielen Dank im Vorraus für eure Meinungen!
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Martin
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