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Englischer Putzhobel *MIT BILD*
Verfasst: Mo 7. Aug 2017, 23:16
von Volker Hennemann
Hallo Holzwerker,
damit sich an dem scharfen Hobelmesser vom Gerd keiner verletzt, hab ich dem Messer eine kleine Aufbewahrungsbox aus Nussbaum gebaut.





Mehr Bilder und ein paar Details sind wie immer auf meinem Blog zu finden.
https://aufdemholzweg.net/2017/08/07/ein-klassiker-englischer-putzhobel/Herzliche Grüße
Volker
Re: Englischer Putzhobel
Verfasst: Mi 9. Aug 2017, 01:14
von beate_r
Der sieht fast zu schön zum Beanspruchen aus ...
Interessant finde ich die "schiffchenförmige" Gestalt. Ist das rein der Optik geschuldet oder hat das ggf auch andere Vorteile?
Re: Englischer Putzhobel
Verfasst: Mi 9. Aug 2017, 09:56
von Friedrich Kollenrott
Hallo Volker,
Ich schliesse mich der Frage von Beate an: Haben die gekrümmten Seitenflächen einen Funktionsvorteil oder ist das Traditionalismus?
Ich beneide die Benutzer hölzerner Hobel mit Pockholzsohle um das Gleitverhalten, das ich von einen ECE kenne, vor allem mit einer Spur Leinöl..... Aber ich ziehe dann doch die "tiefer gelegten" eisernen vor.
Aber ein schönes Teil ist das geworden, Respekt!
Friedrich
Re: Englischer Putzhobel
Verfasst: Mi 9. Aug 2017, 10:09
von Volker Hennemann
Hallo Beate,
Der sieht fast zu schön zum Beanspruchen aus ...
Das hört oder liest man häufiger hier im Forum, wenn schönes Werkzeug gezeigt wird.
Ich habe mich schon öfter gefragt... "wie schön darf Werkzeug sein, dass es benutzt werden kann?"
..... komme aber auch immer wieder zu der gleichen Antwort: Es gibt für mich keinen Grund nicht schön zu bauen, wenn schön möglich ist.
Die Freude beim Bauen ist größer und die Freude bei der späteren Verwendung ist auch größer.
Die typische Form dieser Hobel hat klare Vorteile. Man kann den Hobel besser halten und er liegt ausgezeichnet in der Hand.
Wäre er rechteckig bei dieser Messerbreite, bräuchte man schon sehr große Hände.
Viele Grüße
Volker
Re: Englischer Putzhobel
Verfasst: Mi 9. Aug 2017, 10:33
von Volker Hennemann
Hallo Friedrich,
siehe auch meine Antwort an Beate.
Wenn man eine Messerbreite von 50mm hat und du rechnest noch links und rechts 10mm dazu, dann bist du schon bei 70mm die man mit der Hand umschließen müsste. Auf Dauer ist das sicherlich nicht so komfortabel.
Der Hobel verjüngt vorne und hinten um ca. 50% und dann liegt er wirklich ausgezeichnet in der Hand.
Funktionell macht die Form für einen Putzhobel eventuell auch einen Sinn. Man verkleinert ja die Hobelsohle auch um ein paar Quatratzentimeter.
Ob und wie sich dieses Verhältnis auf das Hobelergebnis auswirkt, vermag ich - der Ingenieursgilde nicht angehörig - nicht zu sagen.
Nein..... ich gebe hier nicht mal eine Prognose oder Vermutung ab. Auf das physikalische Glatteis will ich nicht ;-)
Herzliche Grüße
Volker
Korrektur!
Verfasst: Mi 9. Aug 2017, 10:41
von Volker Hennemann
[
In Antwort auf #147871]
Verjüngung um 50% ist übertrieben.
Aber man kommt unter die Messerbreite von 50 mm.
Ich denke mal auf ca. 45mm
Gruß
Volker
Re: Korrektur!
Verfasst: Mi 9. Aug 2017, 11:31
von Malte T.
Hallo,
ich meine einmal gelesen zu haben, dass die Form mit der besseren bzw. schnelleren Trocknung des Hobelkörpers zu tun hat. So ähnlich, wie man Blumenstängel schräg abschneidet um die Oberfläche zu vergrößern, an der das Wasser eintritt. Nur eben umgekehrt.
Trocknen eines Hobelkörpers? Warum?
Verfasst: Mi 9. Aug 2017, 12:48
von Volker Hennemann
Hallo Malte,
aber warum sollte man einen Hobel trocknen?
Ich würde einen Hobel immer aus trockenem Holz bauen.
War das in früherer Zeit bei den Angelsachsen nicht so?
Oder ist das Trocknen gemeint, wenn der Hobel bei Außenarbeiten nass geworden ist?
Gibt es einen guten Grund beim Hobelbau nicht trockenes Holz zu verwenden oder war dieses Vorgehen eher aus der Not heraus geboren?
Gruß
Volker
Re: Trocknen eines Hobelkörpers? Warum?
Verfasst: Mi 9. Aug 2017, 13:28
von Malte T.
Trocknen war vielleicht das falsche Wort. Ich denke eher an eine schnellere Anpassung an die wechselnde Luftfeuchtigkeit der Umgebung in Folge der Jahreszeiten. Solche Schwankungen können bei einem so sensiblen Werkzeug zu Beeinflussungen führen. Damit der Korpus sich schnell anpassen kann um dann ein stabiles Niveau erreicht ist diese Form also günstig.
Aber ob das wirklich so stimmt kann ich auch nicht sagen.
Grüße
Malte
Re: Englischer Putzhobel
Verfasst: Mi 9. Aug 2017, 14:13
von Bernd Zimmermann
[
In Antwort auf #147872]
Hallo Volker,
wieder mal ein tolles Eigenbauwerkzeug, das Du hier vorstellst.
Und die Aussage: "Eigentlich zu schön, um damit zu Arbeiten" ist, denke ich, ein typischer Reflex, wenn man etwas Schönes sieht. Passiert mir auch ab und an. Aber dann sage ich mir: je schöner ein Werkzeug ist, um so lieber nehme ich es in die Hand um etwas, das (hoffentlich) genauso schön wird zu erschaffen. In diesem Sinne, frohes und erfolgreiches Schaffen mit Deinem neuen Hobel!
Viele Grüße
Bernd