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Einsteigermaschine zum Drechseln
Verfasst: Mo 8. Aug 2005, 18:13
von Thomas Sauer
Guten Abend,
nach dem ich die vielen beiträge zu obigem Thema gelesen habe, sthet der Entschluß bei mir fest mir eine ordentlichn Drechselbank zuzulegen.
Bisher konnte ich nur Erfahrung mit einer einfachen Wippdrehbank machen.
Nach dem ich Hager und Steinert ordentlich studiert habe, die Beiträge von Berthold Cremer in der letzten Zeit gelesen habe, bin ich zu dem Entschluß gekommen, höchstwahrscheinlich mir eine Hager 38 P zuzulegen.
Besonders gut hat mir die Flexibilität der Maschine gefallen.
Mit dieser Maschine möchte ich länger Drehstteile, bis 2 m Länge (100mm x 100 mm), Schalen bis ca 350 mm sowie sonstige Langholzarbeiten für Stühle und Tische. erledigen.
Als Bett habe ich mir eine Stabile Rahmenkonsturktion aus Holz vorgestellt, ähnlich den Ansätzen von Berthold. Allerdings bestehend aus den Ständern und Bankbett (einem Pfosten 240 mm x 240 mm und einer Länge von ca. 2,4 m) auf dem die Betten verschraubt werden. Gewicht der Konstrucktion ca. 200 kg.
Ich brächte nur das Zusatzbett verschieben, und kann so drehtteile bis 2 m oder länger anfertigen.
Ausschlaggebend war, daß die Maschine auch Drehteile bis 2 m gut übersteht.
Es gibt von Hager auch ein Zusatzbett mit 700 m Länge das man an die HD 38 P anschrauben, kann, so komme ich dann doch auf eine Spitzenweite von ca. 1500 mm.
Zusätzlich möchte ich auch die Maschine mit einem 400 V motor und 0,75 kW bestellen (Originial ca. 0,55 kw) und dann mit einem Frequenzumrichter ausrüsten.
Fragen die ich noch habe:
Ist der Spindelkopf der HD 38P am Bett verschiebbar (wie bei der KD 38 Kompakt)?
Die Maschine hat mit 250 U/min die niedrigest Drehzahl, wie weit kann man diese Maschine dan ungefähr mit dem Frequenzumrichter runterregeln (50 - 70 ´/min).
Wie schwer dürfen die Drechselteile sein, wenn man diese zwischen Sptzen dreht.
Vielleicht könnte Ihr mir an dieser Steller weiterhelfen, ob meine Gedanken und Schlüsse zu diesem Thema, nachvollziehbar und sinnvoll oder irreal sind.
Es ist klar, daß eine 5000 Drechselbank viel besser ist, aber für die durchnittlichen Anforderungen eines Hobbyisten, der gute qualität will, doch noch finanzierbar ist.
Für ein paar Anregungen wäre ich dankebar.
Danke im voraus.
Ich möchte an dieser Stelle allen Forumsteilnehmern für die ganzen Info´s und Ratschläge danken.
Noch einen schönen Abend.
Gruß
Thomas
Da ich gerade einen Zubau bei unserem Haus fertigstelle (inkl. großer Werkstatt) und ab Mitte September mich wieder intensiv mit Holz beschäftigen kann, habe ich endlich Platz für neue Themen im Holzbereich, u.a. Drechseln.
Man bekommt richtige Entzugserscheinungen, wenn man 4 monate nichts mehr mit Holz macht.
Re: Einsteigermaschine zum Drechseln
Verfasst: Di 9. Aug 2005, 08:20
von reinhold
hallo Thomas,
2m lange Drehteile ? Bei 10 cm Durchmesser ? Das verzieht sich wie nasse Spaghetti. Auf dieser leichten Maschine!
Und dann mit einem 0,75kW Motörchen? Bist Du sicher, dass Du Dich mit den Überlegungen zu der Maschine nicht verrannt hast ? Was willst Du denn überhaupt konkret machen?
Wenn ich Deine Aufwendungen und die Zusatzeinrichtungen kalkuliere, komme ich auf eine Summe, zu der Du leicht eine gute Maschine erhältst (allerdings nicht mit 2 m Spitzenweite).
viele Grüsse !
reinhold
P.S. Stell mal die Fragen im Drechsler-Forum, dort lieben sie humoristische Beiträge.
Re: Einsteigermaschine zum Drechseln
Verfasst: Di 9. Aug 2005, 08:48
von Berthold Cremer
Hallo Thomas!
Du beziehst dich auf das Drechseln der Säulen, von denen ich vor ein paar Wochen hier berichtet habe.
Nun gut ich gebe gerne noch ein paar Erläuterungen dazu:
Ich habe die Hager HD38-Profi mit einem 220V 0,75Kw Motor.
Der Spindelkasten ist zwar drehbar aber nicht auf dem Bett verschiebbar.
Das Untergestell für die Maschine habe ich nicht von Hager. Zunächst hatte ich die Maschine auf einen Schrank gestellt. Doch das Geklappere der Teile im Schrank hat mich zu sehr gestört. Außerdem war der Schrank zu leicht. So habe ich mir ein neues Gestell gebaut. In dieses Gestell habe ich Sandsäcken gelegt, so dass die Maschine nun etwa 200 Kg auf die Waage bringt.
Das Drechslen 2,60m langer Teile (12 x 12 cm) hat gut funktioniert, dennoch möchte ich das als absolute Ausnahme betrachten. Bedenke auch, dass ich nur etwa 90cm des Balkens drechseln konnte, da ich nur auf dieser Länge die Werkzeugauflage nutzen konnte.
Als humoristisch möchte ich deinen Beitrag nicht bezeichnen, doch bedenke bitte, dass es einen größeren Aufwand bedeutet, die Maschine immer genau auf den Reitstock auszurichten, wenn dieser nicht auf dem Bankbett befestigt ist.
Bin schon gespannt, wie du dich entscheiden wirst.
Gruß
Berthold
Hier noch ein Bild von dem fertigen Säulen:

Re: Einsteigermaschine zum Drechseln
Verfasst: Di 9. Aug 2005, 14:00
von Thomas Sauer
Hallo Berthold,
danke für deine Antwort, wie du schon bemerkt hast, hat mich dein Bericht inspieriert.
Für meine Standardarbeiten würde die HD 38 vollkommen reichen. Lt. Info von Hager, kann optio0nal die HD 38P auch mit 0,75 kw Motor 400 V ausgestattet werden.
Was will ich sonst machen, Schalen bis 30 cm Durchmesser, Drechselarbeiten für Stühle, Tischbeine.
Mich hat das Konzept mit der Bettverlängerung, stammend von der HD 38 Kompakt sehr interessiert.
Schade daß sich der Spindelstock nicht verschieben läßt.
wie ich schon geschrieben habe würde ich mit eine Ständerkonstruktion aus einem Leimbinder 240 x 240 mm, woraus ich die Betten montieren würde.
Daß diese Kosntruktion ihre Tücken hat, der Reitstock ist nur in Teilbereichen verschiebbar und müßte im Bedarfsfall auf ein anderes Bett Montiert werden.
Das Zusatzbett mitt 700 mm würde ich so anbauen, daß es auf dem Leimbinder in unterschiedlichen Positionen motierbar ist. Eine weitere Konstuktion aus stahlrohren, auf der die Handauflage montiert wird, um die übergangsbereiche zwischen den Betten zu überbrücken.
Für mich als Maschinenbauer, der gerne mit Holz arbeitet wäre diese Konstruktion möglich, wenn man die einzelnen Montagepositionen des Zusatzbettes hinreichend genau vorsieht, um ein sicheres und präszises Drechseln zu gewährleisten. eine Abweichung von ca. 1-1,5mm auf 2 m sollte erreichbar und von der Maschine verkraftbar sein.
Für mich ist diese Konstruktion natürlich nur im Bedarfsfall nützlich.
Als weitere Option stehen die Hager 42 P mit 1200 mm Bett und Verlängerung oder
als 3. Option hätte ich noch die Steinert alpha optimo 200 als Bankmaschine, ebenfalls mit 2. bett, dies würde allerdings 2200 Eur für die Maschine und 950 für das Zusatzbett kosten.
Da ich im nächsten Frührahr für unseren Zusbau eine Vordachkonstruktion mit gedrechselten stehern realisieren möchte, ist der Einsatz wie gesagt merh oder weniger einmalig.
Um die Kosten nicht allzusehr zu beanspruchen, bin ich eben auf eine unübliche Lösung gekommen, die vielleicht improvisiert sein mag, aber in Summe realistisch zu sein scheint. Speziell wenn man die Maschine mit einem Frequenzumrichter ausstattet und den Pfosten mit 100 - 150 U/min drechselt. Dies ist sicher nicht sehr effizient, aber fallweise akzeptabel.
Gruß
Thomas
Re: Einsteigermaschine zum Drechseln
Verfasst: Di 9. Aug 2005, 16:06
von reinhold
hallo Thomas,
wenn Du schon die Steinert alpha optimo im Auge hattest, dann nimm diese und vergiss den Rest. Als Maschinenbauer kannst Du Dir leicht eine "Festmachvorrichtung" für den Reitstock in zwei Metern Entfernung bauen. Ein Fluchtfehler von einem Zentimeter (jawohl!) macht beim Drechseln von Pfosten zwischen Spitzen auf diese Entfernung nichts aus. Die alten Drehbänke waren auch nicht genauer. Wegen einmal zwei Pfosten drechseln würde ich mir diesen ganzen Aufwand mit zweitem Bett (teuer!) und speziellem Unterbau nicht machen.
Du wirst eine Lünette brauchen, die lässt sich aus Rollerscater-Rollen und 16mm Sperrholz gut bauen und reicht aus. Für die Handauflage schweisst Du ein passendes Rohrstück senkrecht auf eine Stahlfelge vom Schrottplatz.
Denk ruhig daran, dass Du derart grosse Teile sehr selten machen wirst, wahrscheinlich nur einmal, dass Du aber sehr viele kleinere Teile machen wirst. Und da ist die Steinert als Gusseisenmaschine jeder geschweissten Konstruktion weit überlegen. Die paar Mark, die sie mehr kostet, hast Du in einem halben Jahr vergessen, aber die Freude an der Maschine bleibt.
viele Grüsse
reinhold
Re: Einsteigermaschine zum Drechseln
Verfasst: Di 9. Aug 2005, 16:39
von Dietrich
Hallo Thomas, hallo Reinhold,
ich bin nun nicht der Drechselfachmann, aber ich habe die Wema Steinert Alpha bei dem Drechsler gesehen, der sie liebevoll "meine Dicke" nennt. Die Stammposter wissen wer gemeint ist.
Diese Maschine ist für jeden Freizeitdrechsler ein Traum, wunderbar verarbeiteter Grauguss, dort kann man den Unterschied zum China-Guss von Importmaschinen sehen. Zudem ist sie so laut wie die diskutierten TBM´s von Flott/Metabo.....:-)))
Unser Freund hat seine Dicke mit eine stufenlosen Drehzahlverstellung ausgestattet, ein Support für geführtes Drehen soll noch folgen, Steinert hat dies auch im Programm, sicher nicht billig, aber von hervorragender Qualität, denn Steinert gibt an, das man auch Metall darauf drehen kann.
Ganz zu schweigen von den seidenweich zu betätigenden Feststellern in Exzenterbauweise, alles sehr dickwandig und überaus stabil.
Gruß Dietrich
Re: Einsteigermaschine zum Drechseln
Verfasst: Di 9. Aug 2005, 18:09
von Thomas Sauer
Danke für euere Beiträge,
es ist wirklich nicht einfach den Weg zwischen Qualität und Anforderungen zu finden.
Wo zieht man die Grenze, die Alpha Optimo 250 ist natürlich spitze 3150 , wenn man etwas vernünfiger ist sollte aber die Alpha optimo 200 als Tischmaschine mit 2200 ausreichen.
Wenn ich mit die HD 38 P um rund 1450 oder die HD 200 P um 1800 ansehe, ist dies keine leichte Entscheidung.
Für Hager spricht tw. der Preis und die Flexibilität, für Steinert sicher die noch etwas bessere Gußqualität, so mein Eindruck ohne je eine dieser Maschinen gesehen zu haben.
Ich habe viele Projekte im Kopf, zB einen kleineren Esstisch mit zentralem Fuß aus massiven Holz, der sich von untern 500 mm auf ca 120 mm elegant verjüngt.
Wie schwer dieser Drehteil ist möchte ich garnicht wissen, den werde ich wahrscheinlich nur auf der Optimo 250 schaffen.
Eine Einfache Bettverlängerung selbsst zu bauen, schweissen ist nicht das große Problem.
Einen Frequenzumrichter auf die Drehbank abzustimmen, sollte ich ebenfalls zu schaffen sein, nachdem ich mir 50 Seiten Bedienungsanleitungen eines Frequenzumrichter durchgelesen habe.
Wie ich mich entscheiden werde, lasse ich euch gerne wissen, sicher ist, daß ich eine qualitätsdrehbank möchte.
Auf jeden Fall muß ich die noch mit meinen Finanzen abstimmen, da für heuer noch eine Hammer ADH 31 ins Haus steht. Ich habe Gott sei Dank, einen verständnisvolle Partnerin, die dies schätzt, wenn man gute Sachen selbst machen kann, die dann allen zu Verfügung stehen.
Ein Spaß am Rande, ein Freund von mir meinte, ich kann mir gar keine Profi Handwerker mehr leisten, weil ich schon einiges in mein Werkstatt gesteckt habe.
Auf jeden Fall danke für eure Hilfe.
Gruß
Thomas
Du bist unverbesserlich...
Verfasst: Di 9. Aug 2005, 21:53
von Gerhard
Hallo Dietrich,
Du kannst nicht über eine Drechselbank schreiben, ohne daß Metabo im Posting vorkommt. Das muß wahre Liebe sein..
Viele Grüße,
Gerhard
Re: 1 cm Fluchtfehler?
Verfasst: Mi 10. Aug 2005, 00:18
von Martin Krenzer
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In Antwort auf #16325]
Hallo Reinhold,
du magst Recht haben, dass 1 cm Fluchtfehler auf 2 Meter Länge bei vollständigem Runddrehen nicht großartig ins Gewicht fallen. Der Vollständigkeit halber sei mir aber der Hinweis erlaubt, dass in den Fällen, in denen einzelne Abschnitte des Pfostens z. B. aus gestalterischen Gründen im quadratischen Querschnitt bleiben sollen, sehrwohl Fluchtfehler von einigen Millimetern zu unsauberen und sichtbaren Übergängen zwischen runden und den quadratischen Abschnitten führen können. Leider musste ich diese Erfahrung am Wochenende beim Drechseln der Pfosten für einen Carport machen, wobei das Werkstück nur eine Länge von nur 105 cm hatte.
Gruß
Martin
Re: 1 cm Fluchtfehler?
Verfasst: Mi 10. Aug 2005, 08:52
von reinhold
hallo Martin,
mit Fluchtfehler meine ich, dass die Antriebsspitze und die Körnerspitze in Bezug auf das Drehbankbett oder in Bezug auf die Laufachse nicht "fluchten" , also nicht übereinstimmen. Das macht bei den genannten Dimensionen und beim Drehen zwischen den Spitzen tatsächlich überhaupt nichts aus.
Fluchten heisst, dass der in der Drehachse verlängerte Vierzack haarscharf durch die Spitze des Reitstockkörners gehen muss. Bei Metalldrehbänken ist das notwendig, weil sonst der supportgeführte Drehstahl einen Konus schneidet. Bei Holzdrehbänken ist das anzustreben, aber nicht zwingend erforderlich. Es kann trotzdem zwischen den Spitzen genau rund gedreht werden.
Nach Deiner Beschreibung vermute ich, dass Du beim Anreissen des Drehzentrums auf dem Holz eine kleine Abweichung hattest. Vor allem, wenn sauber gehobelte quadratische Abschnitte enthalten sind, ist ein kleines Abweichen von der Mitte sehr störend bemerkbar. Das ist dann aber ein Problem des Anreissens, bzw. des Findens der Mitte, und nicht der Maschine.
Gruss
reinhold